Es gibt eine Vielzahl von Birnenarten, die seit langem in Europa kultiviert werden. Wir stellen Ihnen die 7 beliebtesten Birnensorten vor und verraten Ihnen unseren geschmacksintensiven Geheimtipp.
1. Clapps Liebling (Pyrus communis ‚Clapp’s Favourite‘)
Clapps Liebling ist eine alte Birnensorte, die ursprünglich aus den USA stammt. Diese Frühbirne liefert bereits ab Mitte August mittelgroße bis große Früchte. Die Schale ist gelblich-grün, bei sehr reifen Früchten hellgelb gefärbt. Die zur Sonne zugewandte Seite überzieht häufig ein roter Schimmer. Diese Birne besticht durch ihr zart schmelzendes Fruchtfleisch, das wundervoll süßsauer schmeckt. Capps Liebling ist unkompliziert zu kultivieren. Einzig auf einen windgeschützten Standort sollten Sie achten.
2. Gellerts Butterbirne (Pyrus communis ‚Gellerts Butterbirne‘)
Diese schmackhafte Birne wird bereits seit dem Jahr 1838 in Deutschland kultiviert. Sie liefert bis zu 200 Gramm schwere, stumpfkegelige Früchte mit grünlichgelber bis bronzefarbener Schale. Das zarte Fruchtfleisch ist appetitlich gelblichweiß, sehr saftig und besticht durch das süß-weinsäuerliche Aroma. Gellerts Butterbirne ist wenig schorfanfällig und trägt, an einen sonnigen, geschützten Platz gesetzt, reich. Sie eignet sich sowohl als Tafelbirne als auch als Dörr-, Saft- oder Einkochbirne.
3. Gute Luise (Pyrus communis ‚Bonne Louise d’Avranches‘)
Diese traditionsreiche Birnensorte aus der Normandie liefert kleine bis mittelgroße Früchte in typischer Birnenform. Die glänzende, grüne Schale wird von einer rötlichen Deckfarbe überzogen. Das weiße Fruchtfleisch ist saftig schmelzend. Die Gute Luise ist eine sehr gute Lagerbirne, vorausgesetzt, der Lagerraum ist kühl. Pflanzen Sie diese Birne an einen sonnigen und warmen Standort. Sie ist etwas schorfanfällig und sollte vor Spätfrösten geschützt stehen.
4. Bürgermeisterbirne (Pyrus communis ‚Köstliche von Charne(a)ux‘)
Die Bürgermeisterbirne wurde aus einem Zufallssämling weiter kultiviert. Sie zählte in den 20er-Jahren zu den drei Reichsobstsorten. Ihre Früchte, deren Schale gelb bis grün gefärbt ist und zahlreiche Punkte aufweist, sind mittelgroß. Das zarte Fruchtfleisch besticht durch den angenehm süßsauren Geschmack. Die Bürgermeisterbirne ist unkompliziert zu kultivieren, vorausgesetzt der Standort ist sonnig bis halbschattig und geschützt. Sie hat eine gewisse Anfälligkeit für Birnengitterrost.
5. Alexander Lucas (Pyrus communis ‘Alexander Lucas’)
Diese Sorte wurde etwa 1870 in Frankreich gezüchtet. Sie liefert ab Ende September mittelgroße, kelchbauchige Früchte mit glatter Schale. Diese verfärbt sich, abhängig vom Reifegrad, von Grüngelb hin zu leuchtend Gelb. Das saftige Fruchtfleisch schmeckt angenehm mild-süß. In einem kühlen Raum können Sie die Alexander Lucas bis zu sechs Monate lagern. Diese Birnensorte ist sehr widerstandsfähig gegen Schädlinge. Allerdings ist sie recht windempfindlich und wenig resistent gegenüber Schorf.
6. Williams Christ (Pyrus communis ‚Williams‘)
Reife Williams Christ Birnen können Sie an ihrem aromatischen Muskatduft identifizieren. Diese Birnensorte war schon um 1770 bekannt. Sie zählt somit zu den ältesten Kulturbirnen. Die Früchte sind mittelgroß. Vollreife Williams Christ Birnen sind hellgrün bis hellgelb gefärbt und haben feine Schalenpunkte. Das Fruchtfleisch ist weiß, zart schmelzend, süß und sehr saftig. Williams Christ Birnen sind schorfanfällig und werden gerne von Obstmaden befallen. Auch für Feuerbrand und Birnenblattsauger ist die Williams Christ anfällig.
7. Conference (Pyrus communis ‚Conference‘)
Die Conference ist die in Privatgärten wohl am weitesten verbreitete Birnensorte. Ihre kleinen bis mittelgroßen Früchte sind schlank mit auffällig langem Hals. Charakteristisch ist der einseitig etwas stärker ausgeprägte Bauch, wodurch diese Birne unsymmetrisch wirkt. Ihr Fruchtfleisch ist weißgelb und besticht durch die süße Würze. Sie weist eine hohe Schädlingsresistenz auf. An ungeeigneten Standorten ist die Conference schorfanfällig. Der Boden sollte kalkhaltig sein, da diese Birnensorte beim Fehlen dieses Nährstoffs zu Chlorose neigt.
Geheimtipp: Abate Fetel (Pyrus communis ‚Abate Fetel‘)
Die Abate Fetel wurde erstmalig im Jahr 1866 in Frankreich erwähnt. Sie bildet große, lange Früchte. Typisch für diese Birne ist die gelb-grüne Schale, die leicht berostet ist. Ab Ende September wird die Abate Fetel geerntet und kann bis zur Genussreife einige Wochen gelagert werden. Das Fruchtfleisch schmeckt dann saftig-süß. Es ist ein wenig fester und eignet sich deshalb auch gut zum Einkochen. Die Abate Fetel ist aber nicht nur unser geschmacklicher Geheimtipp. Diese Birne ist für alle anderen Birnensorten ein guter Pollenspender und sorgt dadurch für hohe Erträge.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten Birnensorten?
Zu den beliebtesten Birnensorten zählen unter anderem die Gute Luise, die Williams Christ und Capps Liebling. Die Beschreibung aller Sorten finden Sie in unserer Übersicht.
Warum sind Birnen so gesund?
Birnen enthalten viel Vitamin A sowie Vitamine der B-Gruppe. Zudem steckt in ihnen reichlich Folsäure sowie die Mineralien Eisen, Kalzium und Kalium.