Durch ihre Formenvielfalt sorgen Graspflanzen an halbschattigen Standorten für Abwechslung. Wir stellen Ihnen die sieben beliebtesten, winterharten Gräser für den Halbschatten vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Herbst-Blaugras (Sesleria autumnalis)
Dieses robuste Gras, das ausladende Horste bildet, gedeiht im Halbschatten sehr gut. Es erreicht Wuchshöhen von 25 bis 30 Zentimeter. Es eignet sich deshalb zur Auflockerung von Staudenbeeten und kann gut mit anderen Graspflanzen kombiniert werden. Die graugrün schimmernden, üppig wachsenden Halme sind wintergrün und sorgen dadurch ganzjährig für eine attraktive Optik. Der Spätblüher schmückt sich ab September mit ährenförmigen Blüten, die silbrig weiß in der Sonne leuchten. Ausgesprochen pflegeleicht kommt diese winterharte Pflanze selbst mit längeren Trockenperioden zurecht.
2. Seggen (Carex)
Robust, langlebig und durch die zahlreichen Blattfarben sehr abwechslungsreich: Sind Sie auf der Suche nach Gräsern für den Halbschatten, so werden Sie in dieser Pflanzenfamilie garantiert fündig. Sie lassen sich durch den dreieckigen Querschnitt der Halme, die zudem markgefüllt sind, eindeutig von anderen Graspflanzen unterscheiden. Das Farbspektrum der Blätter reicht von grün über rotbraun, bronze- und dunkelbraun bis hin zu panaschierten Varianten. Seggen bilden dichte Horste. Einige Sorten breiten sich mittels Ausläufern aus und eigenen sich dadurch gut als Bodendecker.
3. Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
Wie ein halbrunder Schopf präsentiert sich dieses wintergrüne Gras. Die derben, intensiv dunkelgrünen Blätter treiben früh im Jahr nach. Ab Juni zeigen sich zudem rispenförmige Blüten, die zunächst grün gefärbt sind. Nach und nach vergilben diese und erstrahlen später strohgelb in der Herbstsonne. Aus ihnen bilden sich hübsche, ockerbraune Fruchtstände. Belassen Sie diese im Winter an der Pflanze, zaubern sie, von Reif überzogen, interessante Akzente. Besonders schön wirkt die Rasen-Schmiele an Gehölzrändern.
4. Schnee-Hainsimse, Schneemarbel (Luzula nivea)
Bewegen sich ab Juli die fluffigen Blütenrispen der Schneemarbel sanft im Wind, offenbart sich die ganze Schönheit dieses Grases, das sich im Halbschatten weitaus wohler fühlt als in der Sonne. Die am Rand bewimperten Blätter sind tiefgrün gefärbt und heben sich attraktiv von den cremeweißen Blütenständen ab. Sie müssen im Herbst nicht zurückgeschnitten werden, da sie als natürlicher Winterschutz dienen. Allerdings sollten Sie die Blütenrispen noch vor der Samenreife entnehmen, da die Schnee-Hainsimse ansonsten zur Selbstaussaat neigt.
5. Zwergbambus (Pleioblastus pumilus)
Durch diese nur 20 bis 100 Zentimeter hoch werdende Bambusvariante können Sie sich asiatisches Flair in den Garten holen. Wie in seiner Heimat, den schattigen Waldrändern Japans und Chinas, bevorzugt der Zwergbambus auch in unseren Breiten halbschattige Standorte. Hier bildet er dichte Horste aus sattgrünen Blättern, die auf der Oberseite leicht glänzen. Allerdings neigt dieser Bambus dazu, sich stark auszubreiten. Pflanzen Sie das winterharte Gras deshalb stets mit einer Rhizomsperre.
6. Plattährengras (Chasmanthium latifolium)
Im lichten Halbschatten bildet diese horstig wachsende Pflanze 80 bis 100 Zentimeter hohe, mit Blättern besetzte Halme. Diese wirken sehr reizvoll, da sie bogenförmig überfallen. Im Herbst verfärbt sich das im Sommer hellgrüne Laub golden bis rotbraun. Die leicht überhängenden, wie zusammen gedrückt wirkenden Blütenähren, die dem Plattährengras zu seinem deutschen Namen verhalfen, zeigen sich ab August. Diese Graspflanze ist ausgesprochen pflegeleicht, frostfest und sollte lediglich während längerer Trockenperioden durchdringend gewässert werden.
7. Ruten-Hirse (Panicum virgatum)
Die Ruten-Hirse wird in vielen Gärten kultiviert und zählt zu den beliebtesten Gräsern für den Halbschatten. Sie wächst eher aufrecht und kompakt. Die schmalen Halme neigen sich an der Spitze elegant über. Ab Juli erscheinen die bräunlichgelben Rispenblüten. Im Herbst wird diese Pflanze zum absoluten Hingucker, denn dann verfärbt sich das zuvor frischgrüne Laub intensiv goldbraun. Die Rutenhirse breitet sich über kurze Ausläufer nach und nach aus und bedeckt im Laufe der Zeit größere Flächen, wuchert jedoch nicht unkontrolliert.
Geheimtipp: Flaschenbürstengras (Hystrix patula)
Die interessanten Blütenstände dieses Grases, deren Ähren sich weit vom Stiel abspreizen, erinnern an kleine Flaschenbürsten. Da sie sehr langlebig sind, eigenen sie sich gut als Ergänzung von Trockensträußen. Horstig wachsend erreicht das Flaschenbürstengras Wuchshöhen bis 60 Zentimeter. Es bildet schmale, dunkelgrüne Blätter, die bogig überhängen. Schneiden Sie die Pflanze erst im Frühling zurück, da die trockenen Halme das Rhizom vor starken Frösten schützen und diese zudem eine wertvolle Überwinterungsmöglichkeit für Insekten und Kleinstlebewesen darstellen.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten winterharten Gräser für den Halbschatten?
Zu den beliebtesten winterharten Gräsern für den Halbschatten zählen unter anderem Rasen-Schmiele, Zwergbambus und Plattährengras. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Was zeichnet Gräser für halbschattige Standorte aus?
Durch die verschiedenen Blattstrukturen, -formen und -farben sorgen Gräser im Halbschatten für Abwechslung im Beet. Zudem eignen sie sich gut, um Gehölzränder und kahle Ecken zu verschönern.