Alte Apfelsorten wurden hierzulande über Jahrhunderte hinweg angebaut. Sie sorgen für geschmackliche Vielfalt und sind sehr gesund. Wir zeigen Ihnen nachfolgend die beliebtesten, alten Apfelsorten und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Danziger Kantapfel (Malus Danziger Kantapfel)
Diese schon um 1790 beschriebene Apfelsorte war einst in Deutschland, Holland und Frankreich weit verbreitet. Durch seine ausladende, hoch gewölbte Krone ist die Erscheinungsform des Danziger Kantapfels unverwechselbar. Er blüht recht spät und ist wenig frostanfällig. Die Früchte sind mittelgroß, karmesinrot und häufig unregelmäßig geformt, wobei eine Kante besonders hervortritt. Typisch für diese Sorte sind die hellen, verschwommenen Punkte auf der Schale. Das Fruchtfleisch ist appetitlich weißlich-gelb und schmeckt saftig süßsäuerlich. Die Äpfel sind direkt nach der Ernte genussreif.
2. Klarapfel (Malus Weißer Klarapfel)
Dieser Sommerapfel fand seinen Weg über das Baltikum zu uns. Sowohl seine langanhaltende Blüte, die ihn zu einem guten Pollenspender für andere Apfelsorten macht, als auch das Holz sind wenig frostanfällig. Dadurch eignet er sich gut für raue Lagen. Bereits Mitte Juli können Sie den Klarapfel ernten. Da die Früchte druckempfindlich sind, müssen Sie diese behutsam vom Baum pflücken. Die Lagerzeit der saftigen, leicht säuerlichen Äpfel ist recht kurz.
3. Pfannkuchenapfel (Malus Altländer Pfannkuchenapfel)
Der Pfannkuchenapfel zählt zu den alten Wirtschaftssorten und wurde an der Niederelbe lange Zeit gewerbsmäßig angebaut. Da er mittelspät bis spät blüht, liefert er selbst an kühlen Standorten gute Erträge. Die mittel- bis großen Früchte sind grüngelb und werden etwa zur Hälfte von einer roten Deckfarbe überzogen. Die Ende Oktober geernteten Äpfel schmecken säuerlich aromatisch. Lagern Sie diese ein, werden sie mit der Zeit immer süßer. Das feste Fruchtfleisch eignet sich perfekt zum Backen oder Einkochen.
4. Ananasrenette (Malus Ananasrenette)
Die Ananasrenette ist eine alte europäische Sorte, deren golden glänzende Früchte zu Staatsbanketten in Königshäusern gereicht wurden. Mit 55 bis 70 Millimeter sind sie eher klein, schmecken aber ausgesprochen gut. Sie eignen sich neben dem Frischeverzehr zum Einkochen, Backen und Entsaften. Die Ananasrenette benötigt gute Bedingungen, da sie ansonsten sehr anfällig für Mehltau und andere Krankheiten ist.
5. Gravensteiner (Malus roter)
Zunächst wurde der Gravensteiner überwiegend im Norden Deutschlands kultiviert. Für reichen Fruchtertrag braucht diese alte Apfelsorte ausreichend Luftfeuchtigkeit und einen Boden mit gutem Wasserspeichervermögen. Die ab Mitte August erntereifen Äpfel schmecken angenehm süß-säuerlich. Sie sind schlecht lagerfähig und druckempfindlich. Gerne genutzt wird der Gravensteiner deshalb für Apfelwein.
6. Boskop (Malus domestica Belle de Boskop)
Dieser alte Kulturapfel ist ein klassischer Winterapfel. Beeindruckend ist die Größe der Früchte, die bis zu 200 Gramm wiegen können. Sie sind rundlich geformt, können aber auch unregelmäßig bis kantig sein. Die von einem schorfigen Netz überzogene Schale ist gelb und verfärbt sich an der zur Sonne hingewandten Seite rot. Dem Boskop sollten Sie einen möglichst hellen, geschützten Standort geben. Er trägt nur dann reich, wenn das Substrat durchlässig, kalkhaltig und feucht ist.
7. Goldparmäne (Goldrenette, Malus Goldparmäne)
Die Goldparmäne ist eine der ältesten Apfelsorten, die bereits seit dem 16. Jahrhundert in der Normandie angebaut wird. Diese alte Apfelsorte hat hohe Ansprüche an den Standort. Dieser sollte warm und hell sein. Auf nährstoffreichem, durchlässigem Boden bildet die Goldparmäne zahlreiche flach und kugelig geformte Früchte aus. Die Schale ist zunächst grüngelb und verfärbt sich bis zur Reife Anfang Oktober orangerot. Die Äpfel verströmen einen kräftigen, aromatischen Geruch. Das Fruchtfleisch ist fest und schmeckt nach einigen Wochen Lagerung angenehm süß.
Geheimtipp: Schleswiger Erdbeerapfel (Malus Schleswiger Erdbeerapfel)
Diese Apfelsorte ist eine gute Tafelsorte, die bereits seit dem 15. Jahrhundert kultiviert wird. In manchen Teilen Deutschlands ist sie auch als Herbstparmäne bekannt. Winterhart bis – 35 Grad und mit mittlerer Bodenqualität zufrieden ist der Schleswiger Erdbeerapfel sehr robust. Die zunächst hellgrünen Früchte nehmen mit fortlaufender Reife einen Gelbstich an. Sie sind deutlich gerippt und haben eine stark glänzende Schale. Das Fruchtfleisch der im Oktober erntereifen Äpfel ist fast weiß und schmeckt wunderbar aromatisch süßsäuerlich.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten alten Apfelsorten?
Zu den beliebtesten alten Apfelsorten zählen unter anderem der Klarapfel, der Boskop und die Goldparmäne. Die Beschreibung aller Sorten finden Sie in unserer Übersicht.
Was ist der Vorteil alter Apfelsorten?
Alte Apfelsorten sind verträglicher, da sie viele Polyphenole enthalten. Dadurch können viele Sorten auch von Allergikern verzehrt werden.