Die 9 beliebtesten außergewöhnlichen Pflanzen + 1 Geheimtipp

Ihr spektakuläres Aussehen und ihre ungewöhnlichen Eigenschaften machen einige Pflanzen zu etwas ganz Besonderem. Wir stellen Ihnen die neun beliebtesten, außergewöhnlichen Pflanzen vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.



1. Nessel-Seide, Teufelszwirn (Cuscuta)

Nessel-Seide, Teufelszwirn
Der Teufelszwirn bildet kein Blattgrün und ernährt sich parasitisch von anderen Pflanzen. Zu diesem Zweck windet er sich um deren Triebe und dringt mit speziellen Saugorganen in sie ein. Durch das immer dichtere Geflecht werden die Wirtspflanzen wie durch Schnüre miteinander verbunden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dieses Netzwerk bei Insektenbefall als Nachrichtenüberträger zwischen den Gewächsen dient und die Nachbarpflanzen vor der drohenden Gefahr warnt.

2. Titanenwurz (Amorphophallus titanum)

Titanenwurz
Die mächtige Blüte dieser ausdauernd krautigen Pflanze, die zu den Kesselfallenblumen zählt, kann bis zu drei Meter groß werden. Aus biologischer Sicht handelt es sich damit um die größte Blume der Welt. Wird diese nicht befruchtet, verkümmert sie bereits nach wenigen Tagen. Anderenfalls reifen innerhalb von acht Monaten orangerote Beeren heran und der Titanenwurz stirbt im Anschluss ab. Bestäubt wird dieses außergewöhnliche Gewächs von Aaskäfern, die in reicher Zahl durch den ausgesprochen unangenehmen Geruch der Blüte angelockt werden.

3. Rafflesia (Rafflesia)

Rafflesia
Ohne Wurzeln und Blätter lebt diese parasitäre Pflanze, verankert durch ihr myzelartiges Geflecht, vollständig in ihrer Wirtspflanze. Nur durch die bis zu einem Meter große Blüte, die aus fünf rotbraunen, ledrigen, bis zu drei Zentimeter dicken Blütenblättern besteht, wird die Existenz der Rafflesia einmal im Jahr sichtbar. Allerdings nur für wenige Tage, denn dann zerfällt die unappetitlich nach Aas stinkende Blüte zu zähem, schwarzem Schleim.

4. Europäische Lärche (Larix decidua)

Europäische Lärche
Die Europäische Lärche ist der einzige, in Europa heimische, laubabwerfende Nadelbaum. Da sie in Höhenlagen von bis zu 2.500 Meter gedeiht, ist sie extremen Bedingungen ausgesetzt und hat diese für Nadelgehölze eher ungewöhnliche Strategie gegen die Kälte entwickelt. Da die Lärche auch mit großer Hitze gut zurechtkommt und an Plätzen wächst, die von kaum einem anderen Baum besiedelt werden, zählt sie zudem zu den robustesten Pionierbaumarten.

5. Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera)

Tulpenbaum
Viele Botaniker halten dieses Gehölz, das seit mindestens 100 Millionen Jahren auf unserer Erde gedeiht, für die ursprünglichste aller Blütenpflanzen. Der sommergrüne Tulpenbaum blüht von April bis Mai und schmückt sich in dieser Zeit mit unzähligen tulpenförmigen, gelben Blüten. Da diese sehr nektarreich sind, wird er nahezu ununterbrochen von Bienen und anderen Insekten umschwärmt. Außerdem wächst dieser Baum rasant schnell und kann nach fünf Jahren bereits Höhen von vier Meter erreichen.



6. Aschwurz, Brennender Busch (Diptam)

Aschwurz, Brennender Busch
Diese besondere Pflanze können Sie auch im heimischen Garten kultivieren. An einem sonnigen Platz bildet der Strauch von Ende Mai bis Juli hellrosa gefärbte Doldenblüten, die ein intensives Zitronen- und Vanillearoma verströmen. An heißen Tagen lässt sich bei diesem Gehölz ein seltenes Phänomen beobachten: Er erzeugt extrem viel ätherisches Öl, das zu einem brennbaren Gas verdunstet. Dieses kann sich durch die Kraft der Sonne selbst entzünden und es wirkt, als würde der Busch für kurze Zeit bläulich brennen.

7. Lebende Steine (Lithops)

Lebende Steine
Kaum eine andere Pflanze tarnt sich so perfekt wie diese Sukkulent. Ihre Triebe entspringen direkt dem Boden und sind für Fressfeinde zwischen echten Kieselsteinen nicht zu erkennen. Der graue oder braune Körper besteht aus einem dicken Blattpaar, das bis auf einen Spalt in der Mitte zusammengewachsen ist. Im Herbst sprießen aus diesem grazile, zumeist weiß oder gelb gefärbte Blüten. Im darauffolgenden Frühjahr schiebt sich aus dem Schlitz ein neues Blattpaar heraus.

8. Löwenmäulchen (Anthirrinum majus)

Löwenmäulchen
Die Blüten dieser niedlichen Pflanze lassen nicht erahnen, welche schaudernd machende Besonderheit ihre Samenkapseln sind. Diese sehen aus wie kleine, sanft im Wind schaukelnde Totenköpfe mit ausgeprägter Nase. Kein Wunder, dass die Kapseln der „Totenkopfblume“ häufig als Dekoration für die Halloween-Party herhalten müssen, zumal sich Löwenköpfchen problemlos im eigenen Garten kultivieren lassen und auf diese Weise jedes Jahr für gruseligen Nachschub gesorgt ist.

9. Kornelkirsche (Cornus mas)

Kornelkirsche
Der botanische Name Cornus bedeutet übersetzt „Horn“. Er bezieht sich auf das äußerst harte Holz dieses besonderen Gehölzes. Es ist so schwer, dass es nicht schwimmt, sondern im Wasser sofort untergeht. Deshalb wird es bis heute zur Herstellung von Schusternägeln und Radspeichen verwendet. Die hübsche Kornelkirsche fühlt sich an einem warmen Standort in fast jedem Garten wohl. Im März öffnet sie ihre kleinen, gelben Blüten, die bei Insekten sehr beliebt sind. Aus ihnen entwickeln sich die tiefroten Früchte, die ein angenehm säuerliches Aroma haben.

Geheimtipp: Welwitschie (Welwitschia mirabilis)

Welwitschie
Reisen Sie nach Namibia, wird Ihnen diese Pflanze mit Sicherheit als eine der interessantesten Naturattraktionen präsentiert. Dass die Welwitschie mit ihrem kurzen Stamm und dem zerzausten Blattschopf mit den Nadelbäumen verwandt ist, sieht man dem bereits seit 80 Millionen Jahren auf unserer Erde gedeihenden Gewächs nicht an. Es bildet ein weit verzweigtes Wurzelwerk, mit dem es den sich in der Wüste niederschlagenden Tau aufnimmt. Die robusten Überlebenskünstler sind so genügsam, dass sie an diesem unwirtlichen Ort ein Alter von über 1000 Jahren erreichen.



Häufig gestellte Fragen

Welches sind die beliebtesten außergewöhnlichen Pflanzen?

Zu den beliebtesten außergewöhnlichen Pflanzen zählen unter anderem Titanenwurz, Brennender Busch und die Lebenden Steine. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.

Was macht manche Pflanzen so außergewöhnlich?

Manche Pflanzen wie die Welwitschie haben sehr besondere Strategien entwickelt, um in unwirtlichen Regionen zu überleben. Andere zeichnen sich durch die Form und Größe ihrer Blüten oder eine perfekte Anpassung an ihre Umwelt aus.