Ohrläppchenkrankheit – so retten Sie Ihre Azalee

Jede im Garten entdeckte Krankheit lässt im Besitzer leichte Panik aufsteigen. Erst recht eine nie gehörte „Ohrläppchenkrankheit“. Sie hinterlässt beängstigende Spuren und verheißt nichts Gutes. Doch es sieht schlimmer aus, als es tatsächlich ist. Der Pilz lässt sich gut beseitigen.

Was ist die Ohrläppchenkrankheit an der Azalee?

Die Ohrläppchenkrankheit ist eine Pilzinfektion, die hauptsächlich die Japanische Azalee befällt. Sie wird durch Feuchtigkeit begünstigt. Blätter, Stängel und Triebe zeigen weiße oder rote Verdickungen (Gallen). Später sind Blätter mit weißem Schimmelbelag bedeckt. Entfernen und entsorgen Sie betroffene Triebe unverzüglich.

Was steckt hinter der Ohrläppchenkrankheit?

Bei der Ohrläppchenkrankheit, wissenschaftlich Exobasidium azaleae, handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die Azaleen und Rhododendren befällt. Sie hat ihren Ursprung in Japan, ist inzwischen aber weltweit verbreitet. Von den Azaleen ist hauptsächlich die Japanische Azalee (Rhodeodendron japonicum) betroffen, bekannt auch als Gartenazalee. Der auch Kulturazaleen-Nacktbasidie genannte Brandpilz wächst im Inneren der Pflanze zwischen den Zellen und bewirkt dadurch eine erhöhte Zellteilung. Er überwintert in den Knospen.

Wie erfolgt die Übertragung der Ohrläppchenkrankheit?

Die Übertragung der Ohrläppchenkrankheit von Azalee zu Azalee erfolgt vor allem durch Läuse, aber auch durch Wind und physischen Kontakt mit der Pflanze. Die Infektion erfolgt im Frühjahr und wird durch Feuchtigkeit begünstigt.

Wie erkenne ich, ob meine Azalee die Ohrläppchenkrankheit hat?

Der Pilzerreger ist mit bloßem Auge zu Beginn nicht zu erkennen. Doch im Verlauf der Erkrankung zeigt eine infizierte Azalee deutlich ausgeprägte Symptome:

  • überwiegend junge Pflanzenteile betroffen
  • Blattunterseiten, Stängel und Blütenknospen haben verdickte, fleischige Stellen (sog. Gallen)
  • sie sind bis 3 cm groß und wirken wie Deformationen
  • die Farbe der Verdickungen ist zunächst grün, dann weiß oder rot
  • später werden die Blätter mit weißem Schimmelrasen überzogen

Zeigt sich nur der weiße Belag, ist zu prüfen, ob es sich nicht um Mehltau handelt, der die Azalee ebenfalls befallen kann.

Was ist zu tun, wenn eine Azalee die Ohrläppchenkrankheit hat?

Die Bekämpfung der Ohrläppchenkrankheit ist nicht unbedingt erforderlich. Der Besitzer sollte lediglich befallene Triebe abschneiden und ohne Umwege im Restmüll entsorgen. Je früher der Befall entdeckt wird, desto schneller erholt sich die Azalee und treibt frisches, heiles Grün aus. Eine bereits genesene Pflanze sollte dennoch im Frühjahr des Folgejahres im Auge behalten werden, ob nicht irgendwelche Pilzsporen überlebt haben.

Kann ich Ohrläppchenkrankheit vorbeugen?

Ganz verhindern lässt sich die Infektion mit diesem Pilzerreger nicht. Doch Sie können Bedingungen schaffen, dass er sich nicht gut ausbreiten kann. Ebenso können Sie versuchen, einen Befall früh zu erkennen, um zumindest den Schaden geringstmöglich zu halten.

  • Azalee nicht zu eng pflanzen
  • auf gute Pflege achten, um Pflanze zu stärken
  • jeden Herbst luftig auslichten
  • ab April regelmäßig auf Symptome kontrollieren
  • befallene Blätter sofort entfernen

Tipp: Bei Neupflanzung auf empfindliche Sorten verzichten

Wenn Sie eine neue Azalee in den Garten pflanzen wollen, achten Sie darauf, keine empfindliche Sorte zu kaufen, wie zum Beispiel ‚Brilliant‘, ‚Diamant‘ und ‚Muttertag‘.