Manche Blumen gedeihen nur unter bestimmten Bedingungen oder sind in der freien Natur rar geworden. Wir stellen Ihnen die sieben beliebtesten seltenen Blumen vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Diptam, Brennender Busch (Dictamnus albus)
Da sie nur an warmen Plätzen auf nährstoffarmen und kalkreichen Böden gedeiht, ist diese Staude aus der Familie der Rutengewächse wild wachsend nicht mehr allzu oft zu finden. Deshalb steht der Brennende Busch schon seit 1936 unter Naturschutz. Er bildet bis zu 120 Zentimeter hohe Stiele, die mit gefiederten Blättern besetzt sind. Die hübschen, in dichten Trauben stehenden, rosafarbenen Blüten duften intensiv nach Vanille und Zitrone. Sie bilden flüchtige, ätherische Öle, die sich bei Hitze und Sonneneinstrahlung selbst entzünden.
2. Goldflachs, Gelber Lein (Linum flavum)
Mit ihren trichterförmigen goldgelben Blüten, die sich attraktiv von den blaugrün gefärbten Blättern abheben, sticht diese Wildstaude sofort ins Auge. Sie war früher in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet. Zwischenzeitlich ist die Art stark gefährdet und es existieren nur noch einige Hundert Pflanzen an wenigen Standorten. Die winterharte Staude lässt sich aber an sonnigen Plätzen, deren Substrat abgemagert wurde, gut im naturnah gestalteten Hausgarten kultivieren.
3. Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
Der Frauenschuh wird von Blumenfreunden häufig als die schönste einheimische Orchidee bezeichnet. Wild gedeiht sie in lichten Mischwäldern, die kalkhaltige Böden aufweisen und erreicht hier Wuchshöhen von bis zu sechzig Zentimeter. Die von Mitte Mai bis Juni erscheinende Blüten weisen eine faszinierende Form auf: Unter den abgespreizten, purpurrot bis schokoladenbraun gefärbten Kelchblättern befindet sich ein leuchtend gelbes, glänzendes Blütenblatt, das wie ein Pantoffel geformt ist. Es dient als rutschige Kesselfalle und ist für die Bestäubung unerlässlich.
4. Schachbrettblume, Kiebitzei (Fritillaria meleagris)
Durch die Zerstörung von Uferregionen und das Verschwinden von Sumpfwiesen sowie Schwemmgebieten ist diese beliebte Zwiebelblume selten geworden. Das im Frühling blühende Liliengewächs bildet etwa dreißig Zentimeter hohe Blütenstängel, an deren Ende sich eine mittelgroße Glockenblüte befindet. Die Blütenblätter weisen farblose und intensiv violett gefärbte Abschnitte auf, die wie die Felder eines Schachbretts wirken. In vielen Beständen finden sich auch sehr edel wirkende, reinweiße Exemplare dieser hübschen Frühjahrsblüher.
5. Echte Arnika (Arnica montana)
Der Wasserdoktor Sebastian Kneipp pries die Arnika als eine der wertvollsten und schönsten Heilpflanzen. Leider ist das natürliche Vorkommen dieser attraktiven Blühstaude durch die fortschreitende Trockenlegung von Sumpflandschaften stark rückläufig und sie ist selten geworden. Arnikapflanzen bilden drüsenhaarige Stängel, an denen die ebenfalls behaarten Blätter sitzen. Ab Juni öffnen sich die bis zu acht Zentimeter großen, strahlend gelben Blütenkörbchen, die sehr aromatisch duften.
6. Kornblume (Centaurea cyanus L.)
Da sie als lästiges Ackerunkraut galt, das die Ernte massiv schmälern konnte, ist die mit ihren leuchtend blauen Blütenköpfchen einst das Landschaftsbild prägende Kornblume in der Natur rar geworden. Wegen ihrer intensiven Blütenfarbe zählt die zur Gattung der Flockenblumen gehörende Pflanze bei Naturfreunden jedoch zu den beliebtesten Sommerblumen und wird in zahlreichen Gärten kultiviert. Hier bereichert der Korbblütler das Staudenbeet bis weit in den Oktober hinein mit seinen wunderschönen, tiefblauen Blüten.
7. Edelweiß (Leontopodium alpinum)
Der blühende Star der Alpen ist schon lange vom Aussterben bedroht und wurde als erste Pflanze Deutschlands bereits 1886 unter Naturschutz gestellt. Selbst wer noch nie ein echtes Edelweiß gesehen hat, erkennt die Alpenpflanze mit dem silbrigweiß glänzenden, flaumig behaarten Blütenstern auf Anhieb. Auch die länglichen Blätter sind von einem weichen Haarflaum überzogen. Wild gedeiht das Edelweiß nur in hohen Lagen an schwer zugänglichen Stellen. Es lässt sich jedoch gut an einem sonnigen Platz im Steingarten kultivieren.
Geheimtipp: Türkenbund-Lilie (Lilium martagon)
Nur wenige Blüten erstrahlen vor dem dunklen Hintergrund von Blattpflanzen oder Gehölzen so eindrucksvoll wie die Türkenbund-Lilie. Ihre bis zu fünf Zentimeter großen Blütenköpfe weisen eine attraktiv nach hinten gerollte Blütenhülle auf, welche den Blütenstand wie einen kleinen Turban aussehen lässt. Da sie kühle, halbschattige Standorte bevorzugt, kommt sie mit dem Klimawandel schlecht zurecht und viele natürliche Bestände sind gefährdet. Bedingt durch ihre speziellen Standortansprüche ist sie auch im Garten nicht immer leicht zu pflegen.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten seltenen Blumen?
Zu den beliebtesten seltenen Blumen zählen unter anderem Frauenschuh, Schachbrettblume und Kornblume. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Warum sind manche Blumen so selten geworden?
Die Bestände einiger Arten sind durch die intensive Nutzung landwirtschaftlicher Flächen sowie Unkrautbekämpfungsmittel gefährdet. Auch der Klimawandel setzt vielen Blumen sehr zu.