Die intensive Pflege eines Apfelbaumes insbesondere in den ersten fünf bis 10 Jahren ist von besonderer Bedeutung. Wurde der Pflanz- und Erziehungsschnitt sachgemäß durchgeführt, ist in den darauffolgenden Jahren nur noch der Auslichtungsschnitt notwendig.
Die Erziehungszeit bei Obstbäumen
Die Erziehungszeit dauert bei Obstbäumen unterschiedlich lang, so beträgt sie bei Steinobst und schwachwachsenden Kernobstbäumen vier bis sechs Jahre und bei starkwachsenden Kernobstbäumen ca. sechs bis 10 Jahre. Die Erziehung der Krone ist von entscheidender Bedeutung, weshalb Fehler vermieden werden sollten. Nachdem der Apfelbaum gepflanzt und der Pflanzschnitt entsprechend durchgeführt wurde, beginnt der Erziehungsschnitt in den darauffolgenden Jahren.
Nach dem Pflanzschnitt erfolgt der Erziehungsschnitt
Durch den Pflanzschnitt wurde der Apfelbaum auf einen Mitteltrieb und zwei bis vier Leittriebe zurückgeschnitten. Der Konkurrenztrieb wurde entfernt und die Leittriebe um zwei Drittel auf eine Ebene zurückgeschnitten. In der gleichen Weise wiederholt sich der Rückschnitt in den Folgejahren, bis das Gerüst der Krone aufgebaut ist. Von Jahr zu Jahr ist der Apfelbaum dann weniger zurückzuschneiden. Zusätzlich muss ab dem zweiten Jahr das Seitenholz zurückgeschnitten werden, welches sich an den Leitästen entwickelt hat.
Rückschnitt des Seitenholzes im Hochsommer
Im Hochsommer müssen alle Konkurrenztriebe, ebenso wie die auf der Astoberseite ins Kroneninnere stehenden Triebe, restlos entfernt werden. Durch Spreizhölzer, Kokusband und Stäbe sind außerdem die Äste zu formieren. Die Triebe des Seitenholzes werden entsprechend eingekürzt. Die Triebe in der Nähe der Baumspitze sind auf 4 – 6 und die basisnahen Triebe auf 6 – 10 Knospen zu kürzen. Fruchttriebe dürfen nicht beschnitten werden. Von den an der Stammverlängerung stehenden Trieben, sind die stärksten zu entfernen. Möchten Sie allerdings noch einen Leitast heranziehen, sollten Sie diese dafür nutzen.
Rückschnitt im Winter
Triebe, die sich an den eingekürzten Seitentrieben des Leit- und Mittelastes gebildet haben, sind im Winter auf einen nach außen stehenden, waagerechten Trieb zurückzusetzen.
Die Erziehung von Nebenästen
Ab dem 3. und 4. Lebensjahr, werden kräftige Seitentriebe zu Nebenäste entwickelt. Die letzte Leitastverlängerung dient als Orientierung. Dort ansetzende, nach außen stehende Triebe werden für die Erziehung von Nebenästen verwendet. Quer zum Leitast wachsende Triebe sind nicht brauchbar.
Folgendes ist zu beachten:
- Abstand der Seitenäste untereinander sollte 60 bis 80 cm betragen,
- vom Mittelast an werden weitere Leitäste herausgearbeitet,
- Schwache Triebe werden zu Fruchtzweigen umgebildet,
- einige überflüssige Triebe können stehen gelassen werden und in die waagerechte gebunden werden, um sie zu Fruchtzweigen umzubilden.