Gesunde Blätter sind für die Kamelie lebenswichtig. Deshalb sollten Sie ihre Laubblätter regelmäßig kontrollieren, denn sie geben Auskunft über den Gesundheitszustand der Pflanze. Sind die Blätter mit einem schwarzen Belag überzogen, sollten Sie der Sache nachgehen.
Rußtaupilze
Bildet sich auf den Blättern der Kamelie ein schwarzbrauner bis schwarzer Belag, hat eine Pilzart aus der Ordnung der Rußtaupilzartigen (Capnodiales) die Laubblätter der Pflanze überzogen. Dies meint, dass der Pilz die Blattoberfläche mit einem gewebeartigen Netzwert („Rußtau“) nur bedeckt und nicht parasitiert, also in die Blätter eindringt.
Ursachen
Rußtaupilze ernähren sich von Honigtau, dem zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukt von Blatt- oder Schildläusen. Deswegen wird der Rußtau oft als Folgeerscheinung des tierischen Befalls bezeichnet. Die eigentlichen Schädlinge sind in diesem Fall jedoch die Läuse, da sie sich vom Saft der Pflanze ernähren. Um die Kamelie zu schützen, müssen daher die Tiere bekämpft werden, denn wenn kein Honigtau mehr auf den Blättern klebt, verschwindet auch der Rußtaupilz.
Gefahr für die Kamelie
Die Gefahr, die von Rußtaupilzen für die Kamelie ausgeht, ist eher gering, da sie die Pflanze nicht parasitieren. Bei starkem Befall kann es jedoch vorkommen, dass zu viele Blätter vom Pilz überzogen sind, was zu einer deutlichen Reduktion der Photosynthese führt. Dies wiederum schwächt die Kamelie und macht sie anfälliger für andere Krankheiten und Schädlinge. So gesehen, verursachen Rußtaupilze einen indirekten Schaden.
Bekämpfen
Da es sich beim Rußtaupilz um einen „Belag“ handelt, kann er im Vergleich zum Honigtau von den Blättern leicht abgewischt werden. Allerdings sollten Sie Ihr Augenmerk weniger auf den Pilz, sondern vielmehr auf die saugenden Läuse richten, da Rußtau selbst nur eine optische Beeinträchtigung darstellt, auch wenn die Pflanze die überzogenen Blätter verliert.
Rußtaupilz und Sternrußtau
Obwohl die deutschen Namen dieser Pilze sehr ähnlich klingen, sollten Sie die beiden Pilzarten nicht verwechseln, denn der Sternrußtau gehört eindeutig zu den Pflanzenschädlingen. Die wesentlichen Unterschiede sind:
- Rußtaupilz: abschwischbarer Belag auf den Laubblättern, tritt in Verbindung mit Blatt- und Schildläusen auf (Honigtau)
- Sternrußtau: schwarze Flecken an den Blättern (nicht abwischbar); Infektion erfolgt oft über Pilzsporen, die Boden überwintert haben; Gegenmaßnahmen erforderlich