Durch Rankpflanzen schaffen Sie einen schönen und natürlichen Übergang von tristen Hauswänden oder Zäunen zu Grünanlagen. Wir stellen Ihnen die neun beliebtesten Rankgewächse vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica, Fallopia aubertii oder Polygonum auberti)
An günstigen Standorten wächst der Schlingknöterich mehrere Meter pro Jahr und bildet innerhalb kürzester Zeit dichte, grüne Wände. Die von Juni bis Oktober erscheinenden, weißen, gelben oder rosafarbenen Blüten sind sehr nektarreich und ziehen Bienen und andere Insekten in großer Zahl an. Bedingt durch die Wuchsfreudigkeit benötigt dieses Rankgewächs stabile Rankgitter. Da die wüchsige Pflanze massive Schäden verursachen kann, sollten diese unbedingt mit Abstand zu Fassaden oder Regenrinnen befestigt werden.
2. Echtes Geißblatt, Jelängerjelieber (Lonicera caprifolium)
Diese Rankpflanze macht durch ihren zarten Duft, der insbesondere ab Anbruch der Dunkelheit durch den Garten schwebt, auf sich aufmerksam. Die von Mai bis Juli erscheinenden Blüten weisen zudem eine interessante Form auf: Schmale Röhren öffnen sich und geben den Blick auf die Staubfäden frei. Je nach Sorte sind sie Weiß, Gelb, Rosa oder leuchtend Rot gefärbt. Mit einem Jahreszuwachs von etwa einem halben Meter überzieht das Echte Geißblatt Pergolen und Lauben innerhalb kürzester Zeit mit einem grünen Flor.
3. Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Mit ihren glänzenden Blättern, die sich im Herbst wundervoll gelb verfärben, sowie den attraktiven, weißen Blütenscheiben zählt die Kletterhortensie zu den attraktivsten Rankgewächsen. Die Schirmrispenblüten können bis zu 25 Zentimeter Durchmesser erreichen. Diese Rankpflanze eignet sich gut zur Begrünung von Flächen im Halbschatten oder Schatten. Sie erklimmt diese eigenständig mittels Haftwurzeln, welche die Triebe an der lichtabgewandten Seite bilden.
4. Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata)
Mit einem Zuwachs von bis zu zwanzig Zentimeter windet sich diese einjährige Rankpflanze stets gegen den Uhrzeigersinn an Holzstäben oder Spanndrähten empor. Die weißen, gelben oder orangefarbenen Blüten mit dem dunklen Auge heben sich hübsch vom herzförmigen, leicht behaarten Laub ab. Dabei ist dieses Rankgewächs so blühfreudig, dass es von Weitem wie eine farbige Blütenkaskade wirkt.
5. Blauregen, Glyzinie (Wisteria)
Wenn sie von Mai bis Juni ihre großen Blütentrauben präsentiert, bietet die Glyzinie einen einzigartigen Anblick. Abhängig von der Sorte sind die Einzelblüten weiß, rosa, violett oder blau gefärbt. Aus ihnen entwickeln sich bohnenähnliche Früchte, die wie alle Teile des Blauregens stark giftig sind. Auch die gefiederten Blätter der kräftigen, im Alter verholzenden Schlinger wirken sehr dekorativ. Deshalb sollte diese Rankpflanze sorgfältig an einem stabilen Gerüst oder Spanndrähten entlang geleitet werden.
6. Efeu (Hedera helix)
Da diese Pflanze mit dem attraktiven, herzförmigen, etwas derben Laub mittels Haftwurzeln klettert, ist ein Rankgerüst nicht zwingend erforderlich. Hat der Efeu seine Altersform erreicht, bildet er ab September bis weit in den Oktober hinein unscheinbare, grüngelbe Doldenblüten, die bei Bienen und anderen Insekten sehr beliebt sind. Aus ihnen entwickeln sich im nächsten Frühjahr kugelige, schwarzblaue Früchte, die gerne von Amseln und Drosseln gefressen werden.
7. Passionsblume (Passiflora)
Die Blüten der Passionsblume setzen sich aus zarten Kronenblättern, einem Strahlenkranz sowie auffälligen Staubblättern zusammen und sind ausgesprochen attraktiv. Winterharte Varianten wie die Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea), die Fleischgewordene Passionsblume (Passiflora incarnata) sowie die Gelbe Passionsblume (Passiflora lutea) überstehen Frostphasen an einem geschützten Ort problemlos und können auch in unseren Breiten ins Freiland gepflanzt werden. Allen drei ist gemein, dass sie in den Blattachseln Ranken bilden, mit deren Hilfe sie sich an einem Rankgitter eigenständig festhalten können.
8. Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Dieses attraktive und zudem essbare Rankgewächs wird einjährig kultiviert. Geben Sie der Kapuzinerkresse eine Rankhilfe, kann sie innerhalb eines Sommers Höhen von bis zu zwei Meter erreichen. Die schildförmigen Blätter verströmen ein würziges Aroma. Die namensgebende Form der gelben, orangen oder roten Blüten erinnert an die Kapuze von Mönchen. Aus ihnen bilden sich Spaltfrüchte, die Sie einlegen und wie Kapern verwenden können.
9. Klematis, Waldrebe (Klematis)
Mit ihren 12 bis 15 Zentimeter großen, offenen Blüten, die sich zu attraktiven Samenständen entwickeln, ist dieses Rankgewächs nicht nur eines der beliebtesten, sondern auch eines der schönsten. Die starkwüchsige Kletterpflanze erklimmt mittels krümmungsfähiger Blattstiele eigenständig Rankhilfen, Rosenbögen oder Obelisken. Wie an ihren natürlichen Wuchsplätzen benötigt die Klematis im Garten einen kühlen, feuchten Wurzelgrund und sonnige Wärme für die oberen Pflanzenteile.
Geheimtipp: Echter Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
Von Dezember bis März, wenn noch kaum etwas blüht, öffnet der Winterjasmin bereits seine strahlend gelben Blüten. Der Spreizklimmer erobert durch besonders lange Triebe Spaliere und Rankgerüste. Damit die Pflanze nicht abrutscht und sich ungewollt flach über den Boden ausbreitet, sollte sie in den ersten Jahren angebunden werden. Trotz der Frosthärte ist es für reichen Knospenansatz empfehlenswert, dieses Rankgewächs an einem sonnigen, geschützten Standort zu kultivieren.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten Rankgewächse?
Zu den beliebtesten Rankgewächsen zählen unter anderem Kletterhortensie, Blauregen und Kapuzinerkresse. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Was zeichnet Rankgewächse aus?
Diese Pflanzen bilden Rankorgane, mit denen sie sich eigenständig an Rankgerüsten, Spanndrähten oder Stäben festhalten können. Auf diese Weise überwachsen sie im Laufe der Zeit Zäune, Pergolen oder am Haus angebrachte Kletterhilfen.