Das Edellieschen ist ein ostafrikanisches Springkraut. Der Umzug vom heißen Kontinent in winterkalte Regionen ist da sicher ein Wagnis. Sagt es der Eiseskälte Willkommen, wenn auch bibbernd? Oder endet die Vereinigung der beiden tödlich für die sommers reichblühende Pflanze?
Edellieschen kann draußen nur einjährig bleiben
Das Edellieschen, botanisch Impatiens neuguinea, kann den Winter nicht überleben, wenn es draußen bleiben muss. Selbst solche Winter, die sich mild zeigen, sind für dieses Gewächs ein unüberwindbares Hindernis. Der Grund ist der, dass für ihn bereits Temperaturen unter 10 °C lebensfeindlich sind.
Während das Edellieschen in seiner Heimat mehrjährig wächst, kann es hier im Gartenbeet nur einjährig kultiviert werden. Wer es mehrere Jahre am Leben erhalten möchte, muss es in einen Topf setzen. Daran führt kein Weg vorbei, weil es keine Möglichkeit gibt, die Pflanze draußen vor Frost zu schützen.
Topfkulturen lassen sich gut überwintern
Vorausschauende Gärtner pflanzen das Edellieschen gleich in einen Topf, damit sie seinen Standort jederzeit einfach wechseln können. Doch auch Gartenexemplare müssen im Herbst nicht eingehen, wenn sie rechtzeitig eingetopft werden. Verwenden Sie dafür humose, nahrhafte und lockere Erde.
Beginn der Überwinterung
Die nicht vorhandene Winterhärte wird möglicherweise bereits ab September zu einem Problem, wenn der Herbst sich nicht von seiner goldenen Seite zeigt. Holen Sie das Gefäß ins Haus, sobald die Temperatur unter 10 °C fällt. Kommen danach doch noch ein paar warme, sonnige Tage, dürfen Sie die Pflanze vorübergehend wieder rausstellen.
Wenn Sie keine Überwinterungsmöglichkeit haben, können Sie das Edellieschen im Frühjahr aus Samen neu ziehen. Einige Hybridsorten liefern sogar selbst keimfähige Samen dafür.
Ideales Winterquartier für Edellieschen
Impatiens neuguinea mag wärmere Räume als die meisten anderen Überwinterungskandidaten. Sein Winterquartier ist im Idealfall wie folgt:
- 16 °C bis 20 °C warm
- so lichtvoll wie möglich
- von der Morgensonne bestrahlt
- ohne direkte Mittagssonne
- ohne Zugluft
Plötzliche Standortwechsel gehen mit Stress einher und können das Gewächs schwächen. Wählen Sie den Winterstandort daher sorgfältig aus, damit bis zum Frühjahr keine Umzüge mehr notwendig werden.
Reduzierte Pflege im Winter
Da das Edellieschen eine kleine Winterpause einlegt, aber zugleich immergrün bleibt, muss die Pflege fortgeführt werden.
- Verblühtes und alte Blätter zeitnah entfernen
- regelmäßig gießen, jedoch weit weniger als im Sommer
- Staunässe vermeiden
- auf Schädlinge kontrollieren, besonders bei trockener Heizungsluft
- vorbeugend mit Wasser besprühen oder Luftbefeuchter aufstellen
- auch im Winter mit Flüssigdünger düngen
- jeweils im Abstand von 4-6 Wochen
Später Auszug aus dem Winterquartier
Erst Mitte Mai darf das Edellieschen wieder nach draußen. Doch bereits im März oder April sollte es einen Rückschnitt bekommen. Das fördert einen schön verzweigten Neuaustrieb. Bis zu 60 % der Trieblänge dürfen Sie dabei entfernen. Exemplare, die im Topf verbleiben, werden bei Bedarf im Frühjahr umgetopft.