Freunde des Bonsai haben in der Japanischen Stechpalme eine Pflanze, die sich hervorragend als Bonsai, idealerweise als Freilandbonsai, ziehen lässt. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl und etwas Geduld wird aus dem Sämling ein gesunder und widerstandsfähiger Mini-Ilex.
Wie zieht man einen Bonsai aus der Japanischen Stechpalme?
Aufgrund ihres langsamen Wachstums eignet sich die Stechpalme gut für die Anzucht eines Bonsai. Sie lässt sich aufrecht, wolkenförmig oder auch als Kugel gestalten.
Die junge Stechpalme wird während der Sommermonate alle sechs bis acht Wochen geschnitten. Triebe, die sich an unerwünschten Stellen gebildet haben, werden entfernt. Dies nennt man „pinzieren“. Mit dem regelmäßigen Beschneiden nähert man sich langsam der gewünschten Baumform. Geschnitten wird mit einem sehr scharfen und sauberen Messer.
Im Spätherbst oder zu Beginn des Winters werden alle Äste des Ilex eingekürzt. Dabei bleiben jedoch 2 – 3 Knospen stehen. Da sich die Blüten an den zweijährigen Trieben entwickeln, ist ein Rückschnitt der einjährigen Triebe zur Formgebung möglich.
Ebenfalls im Winter werden die Triebe gedrahtet. Damit ist eine Gestaltung des Wuchses durch Umwickeln der weichen Äste mit Draht gemeint. Sobald im Frühjahr das Dickenwachstum wieder einsetzt, sind die Drähte zu entfernen, damit sie nicht einwachsen.
Bonsai-Pflege
Bei allen Gestaltungsmaßnahmen darf die Pflege des Bonsais nicht vergessen werden. Wichtig ist
- das regelmäßige Gießen, die feinen Wurzeln dürfen auch im Winter nicht austrocknen
- im Sommer erfrischt ein kurzes Abduschen
- sparsame Düngegaben vom Frühjahr bis Herbst, verwendet wird Bonsaidünger oder organischer Dünger
- der regelmäßige Sommerschnitt alle 6 bis 8 Wochen
- der Wurzelschnitt beim Umtopfen
- regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge, wie Spinnmilben, Miniermotten und Dickmaulrüssler
- eine vor Frost und Wind geschützte Überwinterung
Regelmäßiges Umpflanzen bei Bonsai-Stechpamen
Umpflanzen gehört bei der Bonsai-Pflege zu den wichtigen Arbeiten. Bis der Ilex etwa zehn Jahre alt ist, muss er in jedem Frühjahr in eine neue Pflanzschale umgetopft werden, da in den meisten Fällen die feinen, aber kräftigen Wurzeln die Schale ausgefüllt haben. Bevor der Bonsai in eine Spezialerde aus 50 % Akadama (ein mineralisches Granulat aus Vulkanaschenlehm ohne organische Bestandteile), 30% Kompost und 20 % Lavagranulat eingesetzt wird, beschneidet man vorsichtig seine Wurzeln.
Ältere Bonsai-Stechpalmen benötigen nur noch alle zwei Jahre neue Erde und einen Wurzelschnitt.