Viele Rankpflanzen kommen mit wenig Licht aus und begrünen absonnige Flächen auf attraktive Weise. Wir stellen Ihnen die sieben beliebtesten Kletterpflanzen für den Schatten vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Kletterspindel (Euonymus fortunei)
Die Kletterspindel ist äußerst robust und gedeiht auch an schattigen Lagen gut. Sie bildet Haftwurzeln aus, mit denen sie sich selbst festhalten und mehrere Meter in die Höhe streben kann. Die zwei bis sechs Zentimeter großen Blätter wachsen sehr dicht und bilden nahezu undurchdringliche, grüne Flächen. Im Juni und Juli schmückt sich die Kletterspindel mit eher unauffälligen weißen Blüten, die in Zymen stehen. Aus diesen entwickeln sich bis zum Herbst leuchtend rote bis orangerote Beeren, die vielen Vogelarten als Nahrung dienen.
2. Rundblättriger Baumwürger (Celastrus orbiculatus)
Leider genießt der Baumwürger nicht den besten Ruf, da das schlingende Gewächs schwachen Bäumen regelrecht den Saft abschnüren kann. Als Fassadenbegrünung an einem stabilen Gerüst emporwachsend setzt diese Kletterpflanze für den Schatten jedoch wunderschöne Akzente und punktet mit ihrer leuchtend gelben bis roten Herbstfärbung. Aus den eher unscheinbaren, blassgrünen Blüten entwickeln sich attraktive, kräftig gelbe bis orangefarbene Kapselfrüchte, die mit einer spornartigen Spitze versehen sind.
3. Waldrebe (Clematis)
Die wilden Arten der Weinrebe bestechen nicht nur mit ihren hübschen Blüten, die wunderbar in naturnahe Gärten passen, sie sind auch viel robuster als die beliebten Zuchtformen. Sie kommen sogar mit tiefem Schatten zurecht, sind absolut frosthart und bilden je nach Sorte ab Mai oder Juni unzählige Knospen. Allerdings ranken sich die Wildarten in den ersten Jahren ausschließlich in die Höhe und schmücken sich erst ab dem dritten Standjahr mit einer reichen Blütenfülle.
4. Wilder Wein, Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia)
Die Jungfernrebe überzieht mit ihrem dichten Laub Mauern ganz ohne zusätzliche Hilfe. Hierzu bildet der Wilde Wein stabile Haftscheiben an den Trieben und kann jährlich bis zu einem Meter zulegen. Die fünfteiligen Blätter sind attraktiv dunkelgrün gefärbt und zeigen eine wunderschöne Herbstfärbung in den Nuancen gelb, orange und scharlachrot. Die unscheinbaren weißen Blüten werden wegen ihres Nektarreichtums gerne von Insekten besucht. Aus ihnen entwickeln sich kugelige Früchte, die wegen ihres Oxalsäuregehalts für den Menschen ungenießbar sind.
5. Geißblatt, Jelanägerjelieber (Lonicera caprifolium)
In seinem natürlichen Lebensraum gedeiht das Geißblatt vorwiegend in Laubwäldern, wo sich die Kletterpflanze an Bäumen emporwindet. Relativ rasch erreicht auch die Gartenform mit den herrlich duftenden Blüten eine Höhe von bis zu sechs Meter. Der Geruch des Jelängerjeliebers ist an warmen Sommerabenden besonders intensiv und zieht zahlreiche Insekten an. Aus den kronenförmigen Blüten entwickeln sich korallenrote Früchte, die sich hübsch vom dunkelgrünen Laub abheben.
6. Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Bis zu 15 Meter kann die Kletterhortensie in die Höhe ranken. Absolut winterhart und zugleich pflegeleicht wächst die Pflanze in den ersten Jahren jedoch eher langsam an Wänden oder Rankhilfen entlang, an denen sie sich mit ihren Haftwurzeln eigenständig festhält. Die bis zu 25 Zentimeter großen Schirmrispen sind von einem Kranz weißer Schaublüten umgeben und heben sich wunderschön vom dunkelgrünen, ovalen Laub ab. Allerdings müssen Sie etwas Geduld haben, bis sich diese zeigen, denn die Kletterhortensie blüht häufig erst fünf Jahre nach der Pflanzung zum ersten Mal.
7. Efeu (Hedera helix)
Efeu zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Kletterpflanzen für den Schatten. Er eignet sich zur Vollbegrünung von Wänden, wo er Wuchshöhen von bis zu 20 Meter erreicht und bis zu 500 Jahre alt werden kann. Die Blätter der Wildart sind gelappt bis herzförmig, dunkelgrün gefärbt und weisen deutlich hellere Blattadern auf. Erst im Alter beginnt der Efeu im Spätsommer zu blühen. Die Trugdolden sind sehr nektarreich und stellen eine wertvolle Nahrung für Bienen und Insekten dar.
Geheimtipp: Akebie, Klettergurke (Akebia quinata)
Die in unseren Gärten noch recht selten anzutreffende Akebie verwandelt mit einem Rankgitter versehene Wände und Pergolen in ein bis zu sechs Meter hohes Blütenmeer. In milden Regionen bleiben die fingerförmig geteilten Blätter bis zum Frühjahr an der Kletterpflanze. Die Akebie setzt allerdings erst nach etwa fünf Jahren Knospen an, blüht dann jedoch überreich und mit betörendem Duft. Aus den Blüten entwickeln sich gurkenförmige Früchte, die essbar sind und die aromatisch süß, ähnlich wie Melonen, schmecken.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten Kletterpflanzen für den Schatten?
Zu den beliebtesten Kletterpflanzen für den Schatten zählen unter anderem Waldrebe, Geißblatt und Efeu. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Blühen Kletterpflanzen auch im Schatten?
Viele Kletterpflanzen, die absonnige Lagen bevorzugen, bilden auch Blüten aus. Allerdings sind diese oft kleiner und etwas unscheinbarer als die Blüten sonnenhungriger Gewächse.