Moos gilt schon lange nicht mehr als Unkraut und wird heute gezielt zur Begrünung von Gartenflächen genutzt. Wollen auch Sie Ihren Garten mit der grünen Sporenpflanze dekorieren, sollten Sie einige Besonderheiten beachten. Insbesondere der richtige Standort spielt für einen prächtigen Wuchs eine entscheidende Rolle.
Der richtige Standort für Moos
Moose wachsen in der freien Natur überwiegend in Wäldern, auf Bäumen sowie auf Wiesen und an Bachläufen. Beim Ansiedeln von Moos im Garten sollten Sie sich an den natürlichen Standortvoraussetzungen orientieren.
Moos wächst am besten an einem schattigen oder zumindest halbschattigen Standort. Vermeiden Sie eine Lage mit direkter Sonnenbestrahlung. Zwar kommen einige Moos-Arten auch mit starkem Sonnenschein zurecht. Doch der weitere Pflegeaufwand gestaltet sich hierdurch weitaus anspruchsvoller. Eine regelmäßige Bewässerung ist an sonnigen Standorten Pflicht, damit das feuchtigkeitsliebende Moos nicht zu schnell austrocknet.
Der geeignete Boden für Moose ist zudem leicht feucht, sollte aber dennoch keine Staunässe aufweisen. Der geeignete pH-Wert liegt im sauren Bereich bei einem Wert zwischen 5 und 6. Besonders nährstoffreich muss der Boden nicht sein. Moose kommen sogar an mageren Standorten besser zurecht. Aufgrund der fehlenden Wurzeln ist eine Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden nahezu unmöglich.
Verschiedene Kultivierungsmöglichkeiten
Das wurzellose und relativ anspruchslose Moos eignet sich aufgrund seiner besonderen Wuchsform für diverse Kultivierungsarten sowohl im Außen-, als auch im Innenbereich, unter anderem
- als grüner Bodendecker für kahle Gartenstellen,
- als Rasenersatz,
- auf Ästen oder Steinen aufgebunden sowie zur Begrünung von Mauern,
- als auch zur Kultivierung von Orchideen,
- zur Dekoration von Aquarien und Terrarien
- oder schlichtweg als grüne als Zimmerpflanze.
Die Vermehrung von Moos
Um Moos auf unterschiedliche Arten kultivieren zu können, müssen Sie erst geeignete Pflanzen erhalten. Hierbei können Sie entweder auf bereits vorhandene Pflanzen zurückgreifen, welche Sie vom alten Standort abtrennen und an einen anderen Platz verpflanzen. Oder Sie können Sich an die gezielte und kontrollierte Anzucht und das Anbauen eigener Moos-Pflanzen wagen.
Hierzu nutzen Sie die selbst eingesammelten oder im Gartenmarkt erworbenen Sporen und geben diese in ein Anzuchtgefäß mit geeignetem Substrat. Nach einigen Wochen bilden sich bereits kleine Moospolster, welche Sie sodann zur weiteren Bepflanzung herannehmen können.
Die geeignete Pflanzzeit
Wollen Sie das Moos in Ihrem Garten anpflanzen, können Sie dies generell das gesamte Jahr hindurch tun. Da sich Moos am wohlsten fühlt bei Temperaturen von etwa 15 bis 20 Grad Celsius, eignen sich die Monate von April bis September am besten für das Auspflanzen. Moos besitzt keine Wurzeln, sodass nicht auf ein Anwurzeln der Pflanzen gewartet werden muss.
Moos als Bodendecker anpflanzen
Wollen Sie das Moos als Bodendecker oder Rasenersatz anpflanzen, sollten Sie zuerst die Erde gründlich vorbereiten. Entfernen Sie jegliches Unkraut, durch welches das konkurrenzschwache Moos verdrängt werden könnte. Sollte der pH-Wert des Bodens nicht sauer genug sein, sollten Sie diesen zusätzlich mit etwas Torf oder Moor ansäuern.
Bewässern Sie die gewählte Fläche gut. Setzen Sie die einzelnen Moospflanzen auf die Erde und drücken Sie diese gut an. Zum Erreichen eines dichten Bodenteppichs sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen nicht mehr als zehn Zentimeter betragen. So erreichen Sie innerhalb kurzer Zeit ein dichtes Zusammenwachsen und einen bodendeckenden Moosteppich.
Aufgrund seines Wachstums und seiner Vorlieben für schattige und kühle Standorte ist Moos die optimale Pflanze zur Begrünung von Gartenstellen, an denen das Bepflanzen mit anderen Pflanzen nur bedingt möglich erscheint. Moose machen sich zudem besonders gut als Unterpflanzung von Nadel- und Laubbäumen sowie von Hecken und Sträuchern.
Moos aufbinden
Da Moos keine Wurzeln ausbildet, kann es auf diversen Unterlagen aufgebunden werden. Auch Steine und Mauern können mit der Teppichpflanze begrünt werden. Für ein besseres Anhaften können Sie den Untergrund mit etwas Brennnesseljauche besprühen, bevor Sie das Moos aufsetzen.
Auch abschüssige und runde Oberflächen können mit Moos begrünt werden. Hierfür eignet sich eine Mischung aus einem Stück Moos sowie jeweils zwei Tassen Buttermilch und Wasser. Mixen Sie alles zusammen in einem Mixer zu einer sahnigen Konsistenz. Diese dient als besonders haftender Untergrund auf nahezu allen Flächen.
Moos als Zimmerpflanze
Moos eignet sich nicht nur zur Bepflanzung von Gärten und Außenbereichen, sondern auch zur Kultivierung im Innenbereich. Hierbei können Sie das Moos nicht nur als Solitärpflanze in geeigneten Schalen oder Kübeln nutzen, sondern auch als grüne Unterpflanzung für Bonsais oder andere Pflanzen. Diverse Arten kommen auch mit einer dauerhaft unter Wasser liegenden Lage zurecht und eignen sich daher besonders gut zur Dekoration in Aquarien oder Terrarien.
Moos dient zudem als optimaler Partner für Orchideen. Es fungiert nicht nur als Wasserspeicher für die aufgesetzten Luftwurzeln, sondern fördert zudem die Wurzelbildung bei Ablegern, den sogenannten Kindeln.