Oleander kann auf verschiedene Arten selbst vermehrt werden. Wir Zeigen die gängigsten Möglichkeiten in einem kurzen Überblick und geben hilfreiche Informationen und Tipps rund um die Vermehrung des Oleanders.
Die verschiedenen Möglichkeiten der Vermehrung
Zur Vermehrung von Oleander stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Diese sind:
- die Vermehrung durch Stecklinge,
- die Vermehrung durch Teilung
- sowie die Vermehrung über Samen.
Die Vermehrung des Oleanders durch Stecklinge
Die gängigste und wohl auch erfolgversprechendste Methode der Oleander-Vermehrung ist die Vermehrung durch Stecklinge.
Ein besonderer Tipp
Verbinden Sie die Gewinnung von Stecklingen mit einem Rückschnitt des Oleanders. Werfen Sie das angefallene Schnittgut nach dem Rückschnitt nicht weg, sondern verwenden Sie geeignete Pflanzenteile sogleich als Stecklinge.
Die Gewinnung von Stecklingen
Bei der Gewinnung von Stecklingen sollten Sie darauf achte, möglichst junge und noch nicht stark verholzte Triebe zu nutzen. Diese treiben am einfachsten und schnellsten aus. Jedoch können grundsätzlich auch ältere Triebe des Oleanders als Stecklinge benutzt werden.
Die Stecklinge sollten eine Länge von etwa 15 bis 20 Zentimeter aufweisen. Schneiden Sie diese unterhalb eines Blattknotens ab. Um eine bessere Wasserversorgung zu ermöglichen, sollten Sie die Stecklinge leicht schräg abschneiden. Entfernen Sie alle unteren Blattpaare. Sollte das obere Blattpaar besonders große Blätter aufweisen, können Sie diese einmal halbieren.
Die Stecklinge eintopfen
Stecken Sie die Stecklinge in einen Anzuchttopf mit spezieller Anzuchterde. Sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, indem Sie eine durchsichtige Folie über den gesamten Topf stülpen. Achten Sie jedoch darauf, diese regelmäßig zu lüften.
Alternativ: Keimung im Wasserglas
Alternativ können Sie die Stecklinge auch direkt in ein Glas mit lauwarmem Wasser stellen, welches täglich durch frisches Wasser ausgewechselt werden sollte.
Auf Bewurzelung der Stecklinge warten
Den Anzuchttopf oder das Wasserglas mit den Stecklingen platzieren Sie an einem warmen und hellen Standort. Gut geeignet sind hierfür Fensterbänke im Inneren des Hauses. Nach etwa vier Wochen sollten sich bereits erste kleine Wurzeln an den Stecklingen ausgebildet haben. Sofern ausreichend Wurzeln vorhanden sind, kann die kleine Oleander-Pflanze in einen separaten Topf umgepflanzt werden.
Die Vermehrung des Oleanders durch Teilung
Eine ebenfalls einfache und unkomplizierte Methode der Oleander-Vermehrung ist die Vermehrung durch Teilung. Nutzen Sie ein sowieso anfallendes Umtopfen sogleich dazu, den Oleander an den Wurzeln zu teilen. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass sich an jedem Teil noch mindestens ein Haupttrieb vorhanden ist.
Die geteilten einzelnen Oleander können sodann wieder in separate Töpfe gepflanzt werden. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist im Frühjahr, möglichst noch vor der Blütenbildung. So bleibt den geteilten Pflanzen noch ausreichend Zeit und Energie zur Ausbildung neuer Blütenknospen.
Die Vermehrung des Oleanders durch Samen
Eine etwas langwierige Methode der Vermehrung stellt das Nachziehen durch Samen dar. Hierbei ist viel Geduld gefragt. Machen Sie sich bei der Vermehrung durch Samen jedoch bewusst, dass die neu ausgebildeten Oleander keine genetisch identischen Klone der Mutterpflanze sind. Vielmehr können durch Aussaat neue Sorten gezüchtet werden. Jedoch vergeht bis zur Erkennung etwaiger neuer Blütenformen oder -farben einige Zeit. Junge Oleander blühen meist erst im dritten Jahr ihres Bestehens.
Die Samen des Oleanders
Die Samen des Oleanders befinden sich in den Samenschoten. Doch nicht jeder Oleander bildet zwangsweise Samenkapseln und darin befindlichen Samen aus. Sofern die Blüten befruchtet wurden, bilden sich daraus zum Herbst hin kleine Früchte aus.
Die Ausbildung der weiteren Samenkapseln kostet dem Oleander jedoch eine große Menge Energie und Kraft. Sofern der Zweck des Oleanders auf die Blütenausbildung gelegt wird, sollten die Samenkapseln regelmäßig abgeschnitten werden. Wollen Sie jedoch Samen des Oleanders erhalten, so sollten Sie die Samenkapseln stehen lassen und auf eine Reifung derer hoffen. Sorgen Sie hierfür für warme und helle Bedingungen.
Die Aussaat der Samen
Die beste Zeit für die Aussaat der Oleander-Samen ist entweder im Frühjahr oder im späten Winter.
- Lassen Sie die Samen für einige Stunden oder über Nacht in einem Gefäß mit lauwarmem Wasser aufquellen.
- Geben Sie die Samen in eine Anzuchtschale mit spezieller Anzuchterde oder einem Substrat aus Kokos und bedecken Sie die Samen mit etwas Erde.
- Stellen Sie die Anzuchtschalen an einen warmen und hellen Standort. Gut geeignet sind hierfür Fensterbänke oder Zimmergewächshäuser. Achten Sie außerdem darauf, das Substrat durchgehend leicht feucht zu halten.
Das Wachstum der Pflänzchen
Bis zur Keimung der Samen können einige Wochen vergehen. Sobald sich kleine Pflänzchen mit mehreren Blattpaaren gebildet haben, können Sie diese in separate Töpfe umpflanzen.
Vorsicht: giftig
Ganz egal welche Vermehrungsmethode Sie bei Ihrem Oleander anwenden, achten Sie stets darauf, Ihre Hände und Haut vor den giftigen Pflanzenteilen zu schützen. Selbst geringer Hautkontakt kann zu Irritationen führen.
