So schneiden Sie Ihren Oleander richtig

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Oleander sollte regelmäßig geschnitten werden.

Um den Oleander in Form zu halten, ist ein regelmäßiges Kürzen unumgänglich. Wir zeigen Ihnen, wann jeweils der richtige Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist und wie dieser durchgeführt werden sollte.

Die verschiedenen Schnittarten

Wollen Sie Ihren Oleander richtig schneiden, so sollten Sie die folgenden verschiedenen Schnittarten beachten. Diese sind

  • der Pflanzschnitt,
  • der Aufbauschnitt,
  • der Form- und Erhaltungsschnitt,
  • der Pflegeschnitt,
  • der Verjüngungsschnitt bei älteren und kahlen Exemplaren,
  • sowie der Erziehungsschnitt bei Hochstämmchen.

Der Pflanzschnitt

Der Pflanzschnitt sorgt für eine Ausbildung neuer Triebe und somit auch ein dichtes Verzweigen des Oleanders. Dieser wirkt einer Verkahlung des Oleanders von unten heraus entgegen. Der besonders wichtige Pflanzschnitt sollte in zwei Etappen durchgeführt werden:

  1. Bereits nach dem Einpflanzen sollte der Mitteltrieb über der von unten gezählt dritten Blattrosette abschnitten werden.
  2. Im darauf folgenden Frühjahr sollten auch die oberen Zweige zurückgeschnitten werden.

Der Aufbauschnitt

Im Rahmen des Aufbauschnittes soll ein stabiles Grundgerüst für die Form des Oleanders geschaffen werden. Die richtigen Zeitpunkte für den Aufbauschnitt sind im dritten und vierten Standjahr vor dem Überwintern sowie im darauffolgenden Frühjahr im März oder April.

Der Form- und Erhaltungsschnitt

Um eine gleichmäßige Form und ein ausgeprägtes Wachstum zu erhalten sowie eine Blattdichte und Blütenfülle zu generieren, ist ein regelmäßiger Form- und Erhaltungsschnitt maßgeblich. Dieser sollte entweder im Herbst vor der Überwinterung oder nach der Überwinterung im März durchgeführt werden.

Schneiden Sie hierbei alte und störende Zweige ab und putzen Sie die verwelkten Blüten sorgfältig aus. Achten Sie jedoch darauf, keine Blütenknospen abzuschneiden. Der Oleander bildet an den Spitzen der Blütentriebe bereits im Vorjahr neue Knospen für die Blütenbildung im kommenden Jahr.

Der Pflegeschnitt

Ein regelmäßig durchgeführter Pflegeschnitt sorgt außerdem für die Erhaltung der Form und kann sogar die Blütezeit etwas verlängern. Dieser kann während der gesamten Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer bei Bedarf durchgeführt werden. Das kontinuierliche Ausputzen und Zurückschneiden sorgt dafür, dass der Oleander keine Früchte ausbildet, sondern sich auf die Ausbildung von Blüten und neuen Knospen und Trieben konzentrieren kann.

Der Verjüngungsschnitt bei älteren und kahlen Exemplaren

Bei besonders alten oder kahl gewordenen Oleandern kann ein Verjüngungsschnitt wahre Wunder bewirken. Der beste Zeitpunkt ist hierbei im Frühjahr noch vor Beginn des Neuaustriebes. Scheuen Sie sich nicht dafür, sich zu verschneiden oder die Schere zu stark anzusetzen. Je radikaler der Rückschnitt ausfällt, desto mehr neue Triebe bildet der Oleander aus und desto ausgeprägter wird sein zukünftiges Wachstum.

Der Erziehungsschnitt bei Hochstämmchen

Wollen Sie Ihren Oleander als Hochstämmchen ziehen, so ist ein Erziehungsschnitt sowohl bereits nach dem Pflanzen, als auch vor der Überwinterung notwendig. Schneiden Sie hierzu alle seitlichen Triebe des Mitteltriebes großzügig ab. Befestigen Sie den Mitteltrieb an einem Stützstab. Zur Hervorrufung des Wachstums in der Höhe und Dicke sollten Sie regelmäßig alle neu austreibenden Seitentriebe abschneiden. Nach Erreichen der gewünschten Höhe schneiden Sie außerdem die Triebspitze, um die Verzweigung der Oleanderkrone zu fördern.

Die häufigsten Schnittfehler

Haben Sie den Pflanzschnitt Ihres Oleanders ausgelassen, so zeigt sich dies meist durch eine kahle Basis. Schneiden Sie den Oleander im folgenden Jahr zurück.

Wurde der Oleander niemals ausgelichtet, kann eine vorzeitige Verkahlung eintreten, welche zu einem blattlosen Gerippe führt. Führen Sie deshalb einmal jährlich einen Auslichtungsschnitt durch, in dem Sie Totholz sowie quer stehende Äste entfernen.

Bodentriebe für die Vermehrung nutzen

Wollen Sie Ihren Oleander auf natürliche Weise selbst vermehren lassen, so sollten Sie die Triebe nahe des Bodens nicht alle abschneiden. Aus diesen bilden sich oftmals Absenker, durch welche der Oleander vermehrt werden kann.

Ein Wurzelschnitt zur Eindämmung des Wachstums

Wollen Sie den Oleander in seinem Wachstum in Höhe und Breite eindämmen, so sollten Sie einen Wurzelschnitt durchführen. Schneiden Sie hierbei nach dem Umtopfen im Frühjahr den Wurzelballen sowohl seitlich als auch von unten zurück. Sodann können Sie Ihren Oleander in den selben Topf zurück pflanzen.

Die Verwendung des Schnittgutes

Je nach der Ausgeprägtheit des Rückschnitts fällt eine Menge an Schnittgut an. Dieses sollte nicht auf dem Kompost entsorgt werden und kann zudem zur Oleander-Vermehrung weiterverwendet werden.

Angefallenes Schnittgut für die Vermehrung des Oleanders nutzen

Das angefallene Schnittgut müssen Sie nicht zwangsweise entsorgen. Wollen Sie Ihren Oleander vermehren, so können Sie die angefallenen Abschnitte als Stecklinge bzw. Ableger zur Vermehrung nutzen.

Schnittgut ist giftig – so entsorgen Sie es richtig

Wie alle anderen Pflanzenteile des Oleanders sind auch die abgeschnittenen Teile giftig. Das Schnittgut sollten Sie deshalb weder im Garten liegen lassen, noch auf den Kompostmüll geben. Die richtige Entsorgung ist durch die Biomülltonne. So schützen Sie nicht nur Kinder, sondern auch Tiere vor dem Kontakt mit den giftigen Stoffen.