Eine bepflanzte Natursteinmauer im Garten ist dekorativ und bietet wertvollen Lebensraum für viele Tiere. Wir stellen Ihnen die sieben beliebtesten Pflanzen für die Trockenmauer vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Gelber Lerchensporn (Corydalis lutea)
Selbst an den unwirtlichsten Plätzen gedeiht der Gelbe Lerchensporn ohne zusätzliche Pflegemaßnahmen prächtig und eignet sich deshalb sehr gut zur Begrünung von Trockenmauern. Je nach Standort wird er zwischen 15 und 35 Zentimeter hoch und bildet reich verzweigte, dichte Polster. Von Mai bis weit in den September hinein öffnen sich die gelben Traubenblüten, deren besonderes Kennzeichen ein ausgeprägter Sporn ist. Wegen ihres Nektarreichtums werden sie nahezu ununterbrochen von Bienen und Schmetterlingen umschwärmt.
2. Filziges Hornkraut (Cerastium tomentosum)
Mit seinen schmalen, weißfilzigen Blättern bildet das Hornkraut silbrig glänzende, zehn bis zwanzig Zentimeter hohe Matten. Da das Laub auch im Winter an der Pflanze verbleibt, verschönert es die Trockenmauer ganzjährig. Ab Mai setzt das Filzige Hornkraut Blüten an und die Polster wirken wie von weißen Wolken überzogen. Pollen- und nektarreich sind sie eine wertvolle Bienenweide. Das Hornkraut ist ausgesprochen anspruchslos und gedeiht sehr gut auf kargen, sandigen Flächen oder in den Ritzen einer Natursteinmauer.
3. Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens)
Die Blüten dieser wunderschönen Polsterstaude erinnern an unzählige Schleifchen. Sie erscheinen von April bis Mai und bringen mit ihrer strahlend weißen Färbung die Trockenmauer zum Leuchten. Es gibt auch Varianten, die zart rosa oder strahlend rot erblühen. Da die Immergrüne Schleifenblume in der kalten Jahreszeit ihr dunkelgrünes Laub behält, setzt sie interessante Akzente im winterlichen Garten. Sie ist absolut unempfindlich gegenüber Umweltschmutz und gedeiht auch im Stadtklima prächtig.
4. Hauswurz (Sempervivum)
Ausgesprochen bescheiden gedeiht der Hauswurz sogar dort noch, wo Unkräuter Probleme damit haben, Fuß zu fassen. Die vielfältige Pflanzenfamilie unterscheidet sich je nach Variante in Größe und Farbe. Allen Sorten gemein ist, dass die Pflanzen karge Untergründe bevorzugen und empfindlich auf Staunässe reagieren. Der Hauswurz bildet sehr hübsche Blattrosetten und blüht zwischen Mai und August. Nach der Blüte stirbt die Rosette ab und wird sofort durch eine neue ersetzt.
5. Blaukissen (Aubrieta)
Sich sanft über die Mauerkrone legende Blaukissen verwandeln die in der Sonne liegende Trockenmauer in ein wunderschönes Blütenmeer, das von vielen Insekten umschwärmt wird. Längst gibt es diese Polsterstauden nicht mehr nur mit leuchtend blauvioletten Becherblüten, sondern auch in den Farben weiß, rosa oder rot. Das silbrig-grüne, zart behaarte Laub ist winterhart. Zudem unterdrückt diese Polsterstaude durch den sehr dichten Wuchs aufkeimende Unkräuter effektiv.
6. Glockenblume (Campanula)
Besonders reizvoll wirken Glockenblumen, wenn sie von einem etwas erhöhten Platz malerisch herabhängend wachsen dürfen. Die niedrig bleibenden Varianten erreichen Wuchshöhen von nur zehn Zentimeter und bilden langlebige Matten. Die intensiv violett, weiß oder rosa gefärbten, namensgebenden Glockenblüten sehen aus wie kleine Sterne, die sich aus dem Grün erheben. Sie erscheinen ab Juni bis in den Oktober hinein. Auch das rundliche, am Blattrand gebuchtete Laub, das normalerweise das ganze Jahr hindurch an der Pflanze verbleibt, besitzt hohen Zierwert.
7. Thymian (Thymus praecox)
Wohl kaum eine Staude überzieht Mauern mit einem so hübschen Blatt- und Blütenflor wie der Thymian. Die leicht verholzenden Triebe, denen selbst eine Mauerspalte als Halt genügt, erreichen eine Wuchshöhe von fünf Zentimeter. Häufig schmückt sich das aromatisch duftende Kraut bereits ab Mai mit weißen, rosafarbenen oder roten Lippenblüten, die dicht auf dem Laub aufliegen. Mit ihrem intensiven Aroma locken sie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten in reicher Zahl an. Thymian benötigt wenig Pflege und gedeiht ohne großes Zutun gut.
Geheimtipp: Steinbrech (Saxifraga)
Diese meist ausdauernd krautig wachsenden Pflanzen eignen sich, wie ihr Name schon vermuten lässt, gut zur Begrünung von Trockenmauern. Sie bilden niedrige, wintergrüne Teppiche oder Rosetten. Fast alle Arten blühen im Frühling sehr hübsch in den Farben weiß, gelb, orange, rosa, rot oder purpur. Steinbrechgewächse erreichen Wuchshöhen zwischen fünf und zwanzig Zentimeter, wobei sich die Blütenstängel bei vielen Sorten hoch über das Laub erheben. Sie benötigen wenig Pflege und sollten lediglich im Herbst etwas ausgeputzt werden.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten Pflanzen für die Trockenmauer?
Zu den beliebtesten Pflanzen für die Trockenmauer zählen unter anderem Hornkraut, Hauswurz und Blaukissen. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Warum ist es wichtig, eine Trockenmauer zu begrünen?
Erst durch die richtige Bepflanzung wird die Trockenmauer zum wertvollen Lebensraum von Nützlingen. Zudem fügt sich die von Grün und bunten Blüten überzogene Mauer attraktiv in das natürliche Umfeld ein.