Die Unterlage des Apfelbaumes

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Soll der Apfelbaum klein bleiben, sollte eine kleinbleibende Unterlage gewählt werden

Beschäftigt man sich als Gärtner mit dem Thema Vermehrung von Obstgehölzen, so stößt man immer wieder auf Begrifflichkeiten wie „Unterlage“, „Wildling“ oder „Pfropfen“. Was diese Begriffe zu bedeuten haben, finden Sie bei uns heraus.

Ein Edelreiser wird auf eine Unterlage gesteckt

Da sich Apfelbäume nicht durch Aussaat oder Stecklinge vermehren lassen, wird neues Pflanzmaterial ausschließlich über die Veredelung gewonnen. Dabei steckt man einen Edelreis, d.h. eine Knospe auf einen sogenannten Wildling, der Unterlage. Nach dem Verwachsen der beiden Pflanzen miteinander sind beide Eigenschaften der Ausgangsgehölze miteinander vereint.

Warum beim Baumkauf auf die Unterlage achten?

Als Unterlage dienen erprobte, bzw. nahe verwandte und verträgliche Sorten des Apfelbaumes. Apfel und Birne oder Pflaume würden zum Beispiel keine dauerhafte verträgliche Verbindung miteinander eingehen. Durch die Verbindung mit einer Unterlage, kann man die Wuchsstärke und die Fruchtbarkeit der veredelten Gehölze entsprechend der Bedingungen beeinflussen oder sie den Standortbedingungen anpassen. Sie sollten deshalb beim Kauf eines Baumes immer auf die entsprechende Unterlage achten, denn nicht allein die Sorte ist entscheidend, sondern die Unterlage gibt Auskunft über die Endgröße des Baumes.

Die einzelnen Baumformen

Die einzelnen Baumformen unterscheiden sich durch die unterschiedliche Höhe der Stämme und in wenigen Fällen durch die besondere Form ihrer Kronengestaltung.

Der Hochstamm

Der Hochstamm kommt mit einer Höhe von 1,80m daher und muss auf einer starkwüchsigen Unterlage veredelt werden.

Der Halbstamm

Der Halbstamm mit 1,20m wird nicht etwa halb so groß wie ein Hochstamm. Hierbei wird eine Sämlingsunterlage verwendet, wobei der Kronenumfang genauso groß werden kann wie bei einem Hochstamm, nur die Stammhöhe ist etwas niedriger. Häufig werden bei Halbstämmen die Unterlagen M 25 oder A 2 verwendet. Die Bäume sind durchaus etwas kleiner als Hochstämme.

Die Spindel

Die Spindel kommt mit einer Stammhöhe von bis zu 0,40m daher. Diese Gehölze werden 2 bis 3 m hoch und 2 bis 3 m breit. Je nachdem um welche Sorte es sich handelt und wie der Baum geschnitten wird, kann der Baum auch schmaler gehalten werden. Wird der Baum ausreichend gepflegt und geschnitten können Sie einen Pflanzabstand von 1m wählen. Es können aber auch Rundkronen erzogen werden, die etwas ausladender sind. Die Unterlage M 26 steht zwischen Spindel und Buschbaum; je nach Sorte ist diese Unterlage für beide Baumgrößen geeignet. Schwachwüchsige Veredelungskombinationen benötigen zeitlebens ein Unterstützungsgerüst.

Die unterschiedlichen Unterlagen

  • Zur schwach wachsenden Gruppe zählen M9 und M26 (Spindel)
  • Zur mittelstark wachsenden Gruppe zählen M106, M7 und M4 (Buschbaum)
  • Zur stark wachsenden Gruppe zählen M25 und A2 (Hochstamm)