Der Fingerstrauch ist ein pflegeleichtes Rosengewächs, im Aussehen den Rosen jedoch nicht ähnlich. Trotzdem ist der blühende Strauch mit seinen kleinen roten, gelben, weißen oder orangen Blüten im Garten eine Augenweide. Damit dies über Jahre so bleibt, ist ein regelmäßiger Schnitt erforderlich.
Der richtige Zeitpunkt
Man kann den Fingerstrauch im Frühling oder in den ersten Herbstwochen (nach der Blüte) zurückschneiden. Ist ein Radikalschnitt oder ein Formschnitt erforderlich, sollte diese Maßnahme im Frühjahr stattfinden. So hat der Strauch übers Jahr Zeit genug, sich von der Maßnahme zu erholen.
Schnittmöglichkeiten
Damit der Fingerstrauch seine Form behält und ein gesundes Wachstum ausweist, sind verschiedene Pflegeschnitte möglich:
- Formschnitt im Frühjahr
- Verjüngungs- oder Radikalschnitt im Abstand von zwei bis drei Jahren
- Auslichtungsschnitt
- Stecklingsschnitt zwischen November und Februar
- während des Jahres regelmäßiger Schnitt von Totholz
- Schnitt aufgrund einer Krankheit ganzjährig
Formschnitt
Der Fingerstrauch wächst sehr buschig. Damit er seine Form behält, ist im März ein Formschnitt erforderlich. Eine halbrunde Form ist immer schön anzusehen, besonders wenn der Strauch im Kübel gezogen wird. Beim Formschnitt entfernt man alle vorjährigen Blüten und die Zweige, welche aus der gewünschten Form herauswachsen.
Radikalschnitt
Der Radikal- oder Verjüngungsschnitt wird nur alle zwei bis drei Jahre im Frühjahr durchgeführt. Er dient zur Verhinderung einer Verkahlung. Wenn die verholzten Stämme unten zu sehen sind, ist es Zeit für einen Verjüngungsschnitt bis auf eine Höhe von 10 cm.
Auslichtungsschnitt
Nach der Blüte wird der Fingerstrauch ausgelichtet. Dabei entfernt man die welken Blüten und Totholz. Der Schnitt findet im Herbst nach Beendigung der Blüte statt. Schnitte ins Altholz sollten vermieden werden.
Krankheitsschnitt
Obwohl der Fingerstrauch eine robuste Gesundheit besitzt, kann hin und wieder Mehltau auftreten. Bei den ersten Anzeichen werden die befallenen Teile bis ins gesunde Holz abgeschnitten. Krankheitsschnitte werden ganzjährig ausgeführt.
Stecklingsschnitt
Diese Schneidemaßnahme dient der Vermehrung. Etwa im November werden 10 bis 20 cm lange Triebe geschnitten und von Blättern befreit. Den Trieb setzt man in einen Topf mit einem Sand-Torf-Gemisch. Der Topf bleibt den Winter über im Haus, die Erde wird feucht gehalten. Erfolgt im Frühjahr ein Austrieb, können die Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen nach draußen.
Mögliche Schnittfehler
Nur wenige Hobbygärtner sind perfekt, wenn es um Rückschnitte von Sträuchern geht. Es treten daher immer wieder Fehler auf, die mithilfe Informationen aus Fachliteratur vermieden werden können. Zum Beispiel:
- Schnitt zum falschen Zeitpunkt
- bei Krankheiten nicht bis ins gesunde Holz geschnitten
- Verjüngungsschnitt zu selten ausgeführt, der Strauch wird verkahlen
- Verwendung von ungeeignetem Werkzeug
- keine Wundversorgung
Richtiges Werkzeug und Wundversorgung
Rückschnitte beim Fingerstrauch werden mit scharfem und desinfiziertem Werkzeug durchgeführt. Geeignet sind Astscheren, Sägen und Rosenscheren für die kleineren Korrekturen. Scharfe Klingen sorgen für gerade, nicht ausgefranste Schnittkanten. So können keine Bakterien in die Wunden eindringen. Große Schnittverletzungen sollten mit einem speziellen Wundschutzmittel für Bäume verschlossen werden.