So schneidet man einen Rotdorn

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Wird der Rotdorn nicht geschnitten, kann er ganz schön groß werden

Der Rotdorn benötigt als Solitärgehölz reichlich Platz im Garten. Um ihn in Form zu halten, braucht der Rotdorn alljährlich einen Rückschnitt. Aufgrund seiner Schnittverträglichkeit dürfen die Schneidemaßnahmen auch hin und wieder etwas radikaler ausfallen.

Der Rückschnitt beim Rotdorn

Der Rotdorn wird einmal im Jahr geschnitten. So verhindert man einen zu sperrigen Wuchs, die Form bleibt erhalten und die Verjüngungskur fördert die Blütenbildung im nächsten Jahr. Da der Rotdorn im Anschluss an seine Blüte die Blütenansätze für das nächste Jahr am zweijährigen Holz ausbildet, sollte der Schnitt erfolgen, sobald seine karminroten Blüten im Juli verwelkt sind. Wird zu spät geschnitten, fallen die frisch gebildeten Blütenansätze der Schere zum Opfer und der Rotdorn wird im nächsten Jahr nicht oder nur spärlich blühen.

Welche Schnittmöglichkeiten gibt es?

Je nachdem, wie man seinen Rotdorn kultivieren möchte, gibt es unterschiedliche Schnittmöglichkeiten:

  • der Formschnitt wird angewandt, wenn die Form des Rotdorns von der natürlichen Wuchsform abweicht, beispielsweise die Kugelform oder die Pyramidenform
  • der Erhaltungsschnitt soll die natürlich gewachsene Form erhalten, es werden die zu langen Triebe, Wasserschosse und Geiltriebe eingekürzt
  • der Pflegeschnitt entfernt zu dicht stehende Pflanzenteile, nach innen wachsende Äste, Totholz
  • der radikale Rückschnitt ist nötig, wenn beispielsweise Krankheiten oder Schädlinge bekämpft werden müssen und bis ins alte Holz geschnitten wird

Radikale Rückschnitte, ebenso wie Formschnitte gehen meist zu Lasten des Blütenreichtums. Kräftige Schneidemaßnahmen werden vom Rotdorn zwar toleriert, jedoch wird er im Folgejahr weniger Blüten tragen.

Der Heckenschnitt

Der Rotdorn lässt sich gut als Hecke kultivieren. Diese muss allerdings unmittelbar nach der Blüte zurück geschnitten werden, wobei der obere Abschluss besonders wichtig ist. Damit eine gerade Linie entsteht, kann man sich eine Schnur als Hilfsmaßnahme spannen. Die Pflege der Hecke wird erleichtert, wenn ihre Höhe auf etwa einen Meter begrenzt wird. Dann kann ohne Leiter oder sonstige Hilfsmittel geschnitten werden.

Was ist beim Rückschnitt des Rotdorns noch zu beachten?

Wer seinen Rotdorn schneiden möchte, sollte bei der Arbeit unbedingt feste Lederhandschuhe, möglichst mit Stulpen, tragen. Der attraktiv blühende Baum ist für seine spitzen Dornen bekannt, die zu schmerzhaften Verletzungen führen können. Durch das Tragen einer Schutzbrille wird verhindert, dass Holzstückchen in den Augen landen. Heruntergefallene Zweige sollten sorgfältig zusammengeharkt werden, damit barfußlaufende Kinder und Haustiere nicht in Dornen treten.

Die Schneidearbeit erfolgt immer mit scharfem und vor allen Dingen sauberem Werkzeug. Am besten wird es vor der Verwendung desinfiziert. So können keine Krankheiten von Baum zu Baum übertragen werden.

Muss unbedingt geschnitten werden?

Steht der Rotdorn auf einem großen Areal, kann er natürlich wachsen, wie er möchte. Wenn er auf seinem Standort viel Sonne hat, wird er jedes Jahr reichlich blühen. Allerdings wird die Wirkung der Blütenpracht durch einen sperrigen Wuchs beeinträchtigt. Da der Rotdorn im Jahr bis zu 70 cm in die Höhe wachsen kann und auch die Breite stets zunimmt, sollte einmal jährlich zumindest ein moderater Erhaltungsschnitt durchgeführt werden.