Begrünte Dächer sind energetisch sinnvoll und schaffen eine direkte Verbindung zwischen Architektur und Natur. Wir stellen Ihnen die neun beliebtesten Pflanzen für die Dachbegrünung vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Teppich-Sedum (Sedum)
Selbst in den unwirtlichsten Lagen bildet dieser Überlebenskünstler attraktive Blütenteppiche. Die fleischigen Blätter der Sukkulente besitzen hohen Zierwert, denn sie glänzen sehr hübsch. Je nach Sorte blüht das Teppich-Sedum zwischen Juni und August weiß, rosa oder rot und wird in dieser Zeit von Bienen und anderen Insekten umschwärmt. Sedum ist absolut hitzeresistent, kommt mit Trockenperioden zurecht und trotzt tiefen Minustemperaturen.
2. Hauswurz, Steinrose (Sempervivum)
Dort, wo kaum eine andere Pflanze gedeiht, fühlt sich der wintergrüne Hauswurz wohl. Karl der Große ordnete sogar an, dass jeder eine solche Pflanze auf dem Dach haben muss, da diese Stroh- und Reetdächer sicherer macht. Die dicht übereinander stehenden Blätter des Hauswurz sind rosettenartig angeordnet, wodurch die Dickblattpflanze die Verdunstung auf ein Minimum reduziert. In den Sommermonaten schmückt sie sich mit hübschen weißen, rosafarbenen oder purpurroten Blüten.
3. Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare)
Diese einheimische Raublattpflanze, die zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch wird, bevorzugt trockene, sonnige und nährstoffarme Böden. Sie gedeiht zweijährig. Da sie sich willig selbst aussamt, sichert sie ihren Bestand auf dem begrünten Dach dennoch eigenständig. Im ersten Jahr zeigt sich eine bodennahe Blattrosette, der im zweiten Jahr mehrere Stängel entspringen. An deren Ende befinden sich die leuchtend blauen Ährenblüten, die eine hervorragende Bienenweide sind.
4. Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
Mit Wuchshöhen zwischen fünf und dreißig Zentimeter eignet sich diese Pflanze ideal zur Dachbegrünung. Sie kommt mit Trockenheit und starker Sonneneinstrahlung ebenso gut zurecht wie mit klirrender Kälte. Bei extremen Witterungsbedingungen rollt sie das Laub ein, sodass die helle, das Licht reflektierende Unterseite nach außen zeigt. Von Mai bis September schmückt sich das Habichtskraut mit hübschen, gelben Blüten, die am Rand rot gefärbt sein können.
5. Zwergiris, Zwerg-Schwerlilie (Iris pumila)
Auf den stabilen Stängeln der Zwergiris stehen kronenartige, duftende Blüten in Blau oder Dunkelviolett. Typischerweise sind die schwertförmigen, spitz zulaufenden Laubblätter länger als der Stängel. Diese mit 10 bis 15 Zentimeter Wuchshöhe kleinbleibende Iris-Sorte gedeiht ursprünglich auf steinigen oder sandigen, trockenen Abhängen. Angepasst an diesen Lebensraum ist sie sehr trockenheitsresistent und widerstandsfähig.
6. Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum)
Diese wintergrüne Pflanze bildet dichte Teppiche, die von Mai bis Anfang Juli mit einem weißen, rosafarbenen, violetten oder roten Blütenflor überzogen werden. Da die Blüten sehr nektarreich sind, locken sie Bienen und anderen Insekten magisch an. Der Balkan-Storchschnabel verströmt einen angenehmen, würzig-aromatischen Duft. Da er halbschattige Standorte bevorzugt, wird er gerne zur Begrünung von absonnigen Dächern genutzt.
7. Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
Auf Flächen in vollsonniger Lage bildet diese Staude, die nährstoffarme und mäßig trockene Böden bevorzugt, dichte Bestände. Eindeutiges Erkennungsmerkmal sind die bis zu dreißig Zentimeter hohen, eher unscheinbaren, rötlich angelaufenen Rispenblüten. Der Kleine Sauerampfer ist ökologisch wertvoll, da die Raupen mehrerer Nachtfalter ausschließlich von Sauerampfer leben.
8. Schafgarbe (Achillea millefolium)
Trockenheitsverträglich und anspruchslos eignet sich dieser hübsche Korbblütler sehr gut für die Dachbegrünung. Je nach Standort kann die von Juni bis August strahlend weiß blühende Staude Wuchshöhen von bis zu sechzig Zentimeter erreichen. Die weichen, fiederteiligen Blätter verleihen der Schafgarbe ein filigranes Aussehen. Absolut winterhart breitet sich die unkomplizierte Pflanze mittels Ausläufern und Samen eigenständig aus.
9. Echter Thymian (Thymus vulgaris)
Aromatisch duftend bildet dieser stark verzweigte, von Innen heraus verholzende Halbstrauch zehn bis vierzig Zentimeter hohe Matten. Die von Mai bis in den Oktober hinein erscheinenden, rosa oder violett gefärbten Lippenblüten dieses beliebten Küchenkrauts stehen in Scheinquirlen. Wegen ihres Nektarreichtums werden sie von Bienen, Hummeln und andere Insekten umschwärmt.
Geheimtipp: Felsen-Steinkraut (Alyssum saxatile)
Das ausdauernde Felsen-Steinkraut liebt trockenen Böden in vollsonniger Lage und eignet sich deshalb hervorragend zur Dachbegrünung. Vollständig winterhart bildet es dichte Polster, deren fein behaartes, wintergrünes Laub bereits im April unter einem tief-gelben Blütenmeer verschwindet. Die einfachen Blüten dieser genügsamen Pflanze stehen in hübschen Trauben und verströmen einen angenehmen Honigduft, der Insekten magisch anzieht.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten Pflanzen für die Dachbegrünung?
Zu den beliebtesten Pflanzen für die Dachbegrünung zählen unter anderem Hauswurz, Storchschnabel und Schafgarbe. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Was bringt die Begrünung eines Daches?
Begrünte Dächer sparen Energiekosten, da sie wie eine Wärmedämmung wirken. Zudem bieten sie Tieren einen wertvollen Lebensraum und speichern Regenwasser, das die Pflanzen nach und nach wieder an die Umgebung abgeben.