Primeln – nur so sind sie winterfest

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Primel sind oftmals winterhart.

Primeln sind in der überwiegenden Mehrzahl mehrjährig, auch wenn sie aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit häufig nur einjährig kultiviert werden. Doch auf dem Weg ins neue Lebensjahr begegnet ihnen der Winter, der wie ein riesiger Felsbrocken erstmal zu überwinden ist. So werden Primeln darauf vorbereitet.

Die meisten Primeln sind stärker als Frost

Winterhart bis zu -20 °C sind Arten, deren Ursprünge im Norden Europas und Asiens liegen. Auch daraus entstandene Kreuzungen dürfen sich einer ausgezeichneten Winterhärte rühmen, egal welchen Standort im Garten sie bewurzeln. Bei den beliebten Kissenprimeln, Schlüsselblumen und Alpenveilchen, die alle der Primelfamilie entstammen, ist also keine große Sorge nötig. Sie müssen erst dann eingreifen, wenn deren Frosttoleranzgrenze erreicht wird. Selbstverständlich hat keine Primel etwas gegen eine wärmende Abdeckung einzuwenden, sodass sie auch früher zu Reisig oder Stroh greifen dürfen.

Nur Blüten tanzen aus der Reihe

Blüten winterharter Arten heißen den Frost nicht so willkommen wie beispielsweise Blätter oder Wurzen. Hier kann von einer stark reduzierter Winterhärte gesprochen werden. Bereits bei Temperaturen um die -5 °C können sie erfrieren. Diese eisige Lebensbedingung finden sie gar nicht so selten, denn Primeln blühen bereits ab Januar. Decken Sie die Blüten im Bedarfsfall (und nicht länger!) mit Zeitungspapier oder Reisig ab, wenn sie die Blütezeit in ihrer ganzen Pracht erleben wollen.

Aus den Tropen eingewanderte Primeln

Becher-Primeln und einige weitere Arten haben ihre Heimat in tropischen Gegenden Chinas. Unserem Winterklima sind sie hilflos ausgeliefert. Schreiten Sie helfend ein, damit sie sicher überwintern. Stellen Sie ihnen ein helles, frostfreies und 10-15 °C kühles Winterquartier zur Verfügung. Ein Kellerraum oder Treppenhaus sind meist gut geeignet, wenn sie regelmäßig gelüftet werden können.

Primeln sollten ihr Winterquartier etwa Ende September beziehen und darin bleiben, bis die letzten Fröste vorüber sind. Kommen die Primeln in die Wohnung, müssen sie den kühlsten Raum betreten, wenn sie vital bleiben wollen. Sollten sich die Pflanzen im Gartenbeet befinden, müssen sie ausgegraben und in Töpfen gepflanzt werden.

Tipps & Tricks

Liegt die Temperatur im Winterquartier über 15 °C, sollten Sie die Primeln öfter gießen, damit sie nicht austrocknen.

Topfexemplare winterfest machen

Winterharte Exemplare müssen nicht zwingend in ein Winterquartier ziehen, wenngleich auch das möglich ist. Leere Räume, die auch noch exakt die optimalen Lebensbedingungen bieten, haben die wenigsten Blumenliebhaber zu bieten bzw. nutzen sie bereits für empfindlichere Pflanzen. So machen sie diese Primeln winterfest, damit sie draußen bleiben können:

  • ab Herbst nicht mehr düngen
  • welke Blätter und Blütenstände entfernen
  • Topf mit Noppenfolie oder Pflanzenvlies umhüllen
  • einen windgeschützten Platz wählen
  • (nur) an frostigen Tagen oberirdische Pflanzenteile abdecken