Primeln – ihre Begegnung mit dem Frost

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Ob die Primel frostverträglich ist, hängt von der Sorte ab.

Wenn die Primeln ihre Blütezeit eröffnen, ist der Winter hierzulande noch lange nicht vorbei. Exemplare, die auf der Fensterbank stehen, dürfen das frostige Treiben beobachten, ohne Erfrierungen fürchten zu müssen. Doch was ist mit Primeln, die draußen im Beet oder Topf stehen?

Primeln vertragen unterschiedlich viel Frost

Es gibt etwa 500 Primelarten, die aber keinen einheitlichen regionalen Ursprung haben. Sie kommen auf der gesamten Nordhalbkugel vor. Je nachdem wie die klimatischen Bedingungen in ihrer Heimat sind, haben sie unterschiedliche Frosttoleranz entwickelt, oder eben nicht. Daher können Primeln nicht verallgemeinernd als frostsicher bezeichnet werden. Ein genauer Blick ist notwendig.

Hier können wir nicht alle Arten näher beleuchten, wir begnügen uns daher mit den beliebtesten und gängigsten. Wer daheim eine seltene Art bereits hat oder neu beschaffen möchte, sollte sich bei der Bezugsquelle gezielt über die Winterhärte informieren. Wissen Sie nicht, ob eine Primel frostsicher ist, sollten Sie lieber auf Nummer sicher gehen und sie schützen.

Frostsichere Primelarten

Die aus Mitteleuropa stammenden Schlüsselblumen sind winterhart, auch Züchtungen, die aus ihr hervorgegangen sind und als Gartenprimeln angeboten werden. Nach dem Auspflanzen müssen sie sich nicht mehr um Winterschutz kümmern. Diese Arten sind ebenfalls frostsicher:

  • Bastardprimeln
  • Etagenprimeln
  • Kugelprimeln
  • Orchideenprimeln
  • Teppichprimeln
Tipps & Tricks

Im Frühjahr neu gekaufte Exemplare sollten Sie nicht sofort auspflanzen, auch wenn die Art frostsicher ist. Warten Sie damit bis März bzw. gewöhnen Sie die Pflanzen nur langsam an die Witterungsbedingungen im Freien.

Frostempfindliche Primelarten

Einige der Primelarten stammen aus den Tropenregionen Chinas und Thailands. Sie sind nicht winterhart. Darunter zählt auch die beliebte Becherprimel. Sie sollte nur den Sommer draußen verbringen.

Hinweis:
Während die Kissenprimel und die Schlüsselblume essbar sind, besitzt die Becherprimel den giftigen Inhaltsstoff Primin, der für Mensch und Haustier giftig ist.

Blüten vertragen weniger Frost

Die Blüten der mehrjährigen Primeln sind nicht so frostsicher wie der Rest der Pflanze. Da sich die Blüten mitten im Winter, etwa von Januar bis April, zeigen, besteht die Gefahr, dass während der Blütezeit noch Spätfröste auftreten. Schützen Sie die Blüten, indem Sie die Pflanzen mit Vlies, Stroh, Reisig, Moss oder Laub abdecken, sobald die Temperatur unter -5 °C fällt. Alternativ können Sie Primeln ausgraben und vorübergehend in Töpfe pflanzen. Damit lassen sie sich im Haus bei 3-10 °C sicher überwintern.

Primeln in Blumenkästen und Töpfen

Primeln in Blumenkästen und Töpfen gehören auch in ein kühles, frostfreies Winterquartier. Fehlt dieses, sollten die Töpfe draußen einen geschützten Standort bekommen und mit reichlich Vlies winterfest gemacht werden. Bei Minusgraden müssen zusätzlich die Blüten geschützt werden. Kurzfristig geht es auch mit einer Abdeckung aus Zeitungspapier.

Primeln sind auch bei Frost durstig

Bei langanhaltendem Frost, der ohne Schnee kommt, kann der Boden schnell austrocknen. Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, müssen Sie die Primeln gießen. Generell benötigen alle Primeln im Winter regelmäßig Wasser.