Als Königin unter den Kletterpflanzen ist die Clematis in deutschen Gärten besonders beliebt. Das liegt nicht zuletzt an ihrer wuchsfreudigen Tauglichkeit zur Fassadenbegrünung und der reichen Blüte, mit welcher die Waldrebe jedes Jahr aufs Neue glänzt. Die Schönheit zu vermehren, ist dabei ein Ziel vieler Hobbygärtner.
Die Clematis lässt sich über 3 Wege vermehren:
- Ableger ziehen
- Kultivierung über Stecklinge
- Aussaat von Clematis-Samen
Vermehrung über Ableger
Waldreben lassen sich vegetativ am einfachsten über Ableger vermehren: Dazu sollten Triebe an der Mutterpflanze ausgwählt werden, welche vital und kräftig, aber nicht zu alt sind. Hat die abgelegte Jungpflanze eigene Wurzeln gebildet, kann sie von der Clematis getrennt werden.
Clematis-Ableger vorbereiten
Folgende Schritte sollten Sie tätigen, um einen Ableger für die Clematis-Vermehrung vorzubereiten:
- Suchen Sie einen kräftigen Trieb am unteren Teil der Mutterpflanze aus.
- Befüllen Sie einen Blumentopf bis zu seinem Rand mit Anzuchterde.
- Senken Sie den Topf in Nähe des Triebes ebenerdig in den Erdboden um die Mutterpflanze ein.
- Graben Sie den Clematis-Trieb flach in den Topf ein und fixieren ihn mit einem Metallhaken (z.B. Zelthering).
- Achten Sie darauf, dass die Blätter nicht mit dem Boden in Berührung kommen (aufgrund der Fäulnisgefahr).
- Stecken Sie einen Bambusstab neben die Jungpflanze, an welcher sie später nach oben klettern kann.
- Gießen Sie die Jungpflanze im Anschluss großzügig.
Clematis-Ableger von der Mutterpflanze trennen
Die Jungpflanze benötigt bis mindestens zum nächsten Frühjahr Zeit, um ein ausreichend stabiles Wurzelwerk auszubilden. Erst dann sollten Sie die junge Waldrebe von der Mutterpflanze abtrennen. Die Wurzelbildung können Sie testen, indem Sie den Erdballen der Jungpflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen und überprüfen, ob er gut durchwurzelt ist.
Nachdem Sie mit einer gereinigten Gartenschere die Verbindung zur Mutterpflanze gekappt haben, können Sie die Jungpflanze entweder im Topf oder im Beet weiterkultivieren. Die nächsten Wochen sollten Sie stets darauf achten, dass die junge Kletterpflanze ausreichend Feuchtigkeit erhält.
Vermehrung über Stecklinge
Der optimale Zeitpunkt für diese Vemehrungsmethode ist die Zeit nach der Blüte, da die Pflanze dort besonders viel Energie hat:
- Schneiden Sie von einem Trieb aus der Mitte der Pflanze ein ca. 15 cm langes Pflanzenteil ab.
- Im Idealfall befindet sich am unteren Ende dieses Triebes mindestens ein Augenpaar, welches für die Wurzelbildung wichtig ist.
- Entfernen Sie alle Blätter des Triebes, damit diese nicht in der Anzuchterde landen.
- Pflanzen Sie die Stecklinge zu zwei Dritteln ein.
- Befeuchten Sie das Substrat gut und sorgen mit einer lichtdurchlässigen Haube für das perfekte, humide Klima, welches der Steckling für die Wurzelbildung benötigt.
Vermehrung durch Clematis-Samen
Die langwierigste Vemehrungsart ist die Aufzucht über Clematis-Samen: Die Kultivierung kann länger als ein Jahr dauern und erfordert einen erhöhten Aufwand. Zunächst säen Sie die Samen in der Anzuchterde aus und bedecken diese mit einer dünenn Substrat-Schicht. Die Erde sollte fortlaufend feucht gehalten werden.
Auch hier ist eine Anzucht-Haube empfehlenswert, um das feucht-warme Klima für die Samen erzeugen zu können. Allerdings sollte die Haube regelmäßig gelüftet werden, um einer Schimmelbildung entgegenzuwirken.