Die Schmetterlingsflieder wartet jedes Jahr im Sommer während seiner Blütezeit mit wunderschönen, farbenprächtigen Blüten auf. Besonders in einer Gruppe oder als Hecke gepflanzt überzeugt der duftende Blütenstrauch und dekoriert jeden Garten mit seinem majestätischen Wuchs. Dennoch ist Vorsicht geboten: Der invasiv wachsende Flieder neigt zur Selbstaussaat und bedarf einer kontrollierten Eindämmung.
1. Vermehrungsmethode: Schmetterlingsflieder über Aussaat vermehren
Am einfachsten können Sie zur Vermehrung des Schmetterlingsstrauchs dessen Neigung zur Selbstaussaat nutzen. Im Grunde müssen Sie dabei nichts weiter machen, als abzuwarten und den kleinen sprießenden Pflanzen beim Wachsen zuzusehen. Diese sollten Sie dann rechtzeitig ausgraben und am jeweils gewünschten Standort wieder einzupflanzen.
Alternativ können Sie auch die reifen Samen nach der Blütezeit von den welken Blüten absammeln und das Saatgut in Töpfe auszusäen. Dadurch lässt sich der Wildwuchs der Pflanze leichter vermeiden und Sie können zudem die gesündesten Pflanzen selektiv auswählen.
Buddleja davidii vermehren: Überraschungen vorprogrammiert
Sie sollten allerdings bei der Vermehrungsmethode über die Aussaat mit mehr oder weniger einschneidenden Überraschungen rechnen. Vor allem wenn Sie verschiedene blühende Sorten einer Art des Schmetterlingsflieders im eigenen Garten stehen haben, werden die aus der Selbstaussaat gezogene Pflanzen nicht sortenrein sein.
Das bedeutet, dass die neuen Jungpflanzen nur selten der Mutterpflanze zeichnen. Stattdessen bilden sich häufig Kreuzungen aus verschiedenen Sorten und sehen meist der Wildform ähnlich. Für eine sortenreine Vermehrung ist daher die Selbstaussaat des Flieders weniger geeignet.
2. Vermehrungsmethode: Schmetterlingsflieder über Stecklinge vermehren
Um den Schmetterlingsstrauch sortenrein zu vermehren, sollte besser auf die klassische Stecklingsverbreitung zurückgegriffen werden. Der beste Zeitpunkt, um Ableger zu ziehen, sind die Sommermonate Juni und Juli. Zudem könnten Sie auch bis Ende August noch mit der Stecklingsabnahme Erfolg haben.
So ziehen Sie Ableger vom Schmetterlingsstrauch:
- Wählen Sie blütenlose und nicht zu weiche Triebe.
- Schneiden Sie die langen Triebe in ca. 10 bis 15 cm lange Teilstücke.
- Achten Sie darauf, verholzte Triebe nicht zur Stecklingsvermehrung zu verwenden.
- Belassen Sie an jeweils einem Trieb zwei bis drei Blätter.
- Knispen Sie alle restlichen Blätter an den unteren Ende ab.
- Halbieren Sie nun die verbliebenen Blätter.
- Füllen Sie nun eine Mischung aus Aussaaterde und Sand in kleine Tontöpfe (2:1).
- Stecken Sie pro Anzuchttopf einen Steckling und gießen Sie ihn an.
- Stülpen Sie nun eine abgeschnittene PET-Flasche als Treibhaus über die Ableger.
- Alternativ zur Flasche können Sie auch lange Schaschlickspieße in das Substrat stecken und eine Plastiktüte drüberstülpen.
- Lüften Sie die Töpfe täglich und halten zudem das Substrat feucht.
Sobald sich neue Triebe zeigen, können sie das improvisierte Mini-Gewächshaus entfernen. Haben sich kleine Wurzeln an den Jungpflänzchen gebildet, war die Vermehrung erfolgreich. Der junge Schmetterlingsflieder sollte seinen ersten Winter noch frostfrei, aber kühl und hell überwintern. Im darauffolgenden Jahr können Sie den kleinen Strauch ins Freiland pflanzen.