Efeu essen – (k)eine erfreuliche Mahlzeit?!

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Efeu ist nicht zum Verzehr geeignet.

Hierzulande kann uns der üppig wachsende, immergrüne Efeu auf Schritt und Tritt begegnen. Vielleicht müssen Sie für ein Zusammentreffen nicht einmal den eigenen Garten verlassen. Verfügbar wäre der Efeu also, doch ist er auch essbar? Die nachfolgenden Zeilen sollten Sie dringend lesen.

Heilpflanze des Jahres 2010

Der Gemeine Efeu, auch Gewöhnlicher Efeu genannt, ist hierzulande die am häufigsten verbreitete Art. Im Jahr 2010 wurde er zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Diese positive Bewertung seiner Inhaltsstoffe zeigt seine enorme Bedeutung in der Naturheilkunde. Sie ist jedoch kein Freibrief, seine Pflanzenteile bedenkenlos zu essen.

Efeu ist stark giftig

Tatsächlich ist Efeu, wissenschaftlich Hedera, eine Heilpflanze und Giftpflanze zugleich. Das muss kein Widerspruch sein, denn bekanntlich macht ja die Dosis das Gift. Der giftige Inhalt ist in allen Pflanzenteilen zugegen:

  • Wurzeln
  • Trieben
  • Blättern
  • Blüten
  • Früchten

Die höchste Giftkonzentration ist in den Früchten zu verzeichnen, deren Aussehen geradezu zum Naschen einlädt. Doch da der Efeu seine Blütezeit zum Glück erst mit dem Beginn seiner Altersform hat, führt uns eine Pflanze diesbezüglich erstmals nach etwa 10 Jahren Lebenszeit in Versuchung. Außerdem schmecken die Beeren, die den Johannisbeeren ähneln, sehr bitter.

Essen mit „unverdaulichen“ Folgen

Bereits der direkte Kontakt mit Säften des Efeus kann zu Hautentzündungen führen. Das Essen ist noch gefährlicher, denn die Symptome sind gravierend:

  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Pulsrasen
  • Schock
  • Atemstillstand

Der Atemstillstand kann letztlich zum Tod führen, weswegen vor dem Essen dieser Pflanze nicht genug gewarnt werden kann.

Tipps & Tricks

Schneiden Sie den Efeu nur mit Handschuhen und langer Bekleidung. Entsorgen Sie das Schnittgut unverzüglich und sicher, damit die giftigen Pflanzenteile nicht zur Gefahr werden.

Kinder kommen leicht in Versuchung zu naschen

Kleine Kinder sind arglos, neugierig und nicht immer im Blick eines Erwachsenen. Steht der Efeu als Zimmerpflanze einladend vor ihrer Nase, können schnell ein paar Beeren in den Mund landen. Aufgrund der Bitterkeit wird das Kind sehr wahrscheinlich keine großen Mengen essen. Doch bei einem kleinen Körper genügen bereits 2-3 Stück, um schwere Vergiftungssymptome zu verursachen oder sogar den Tod herbeizuführen. Sie können das nur sicher verhindern, indem Sie Efeu aus ihrer Reichweite verbannen! Im Übrigen ist der Efeu auch für frei herumlaufende Haustiere wie Hunde und Katzen eine Bedrohung.

Efeu als Heilpflanze nutzen

Als Heilpflanze findet Efeu meist äußerlich Anwendung. Doch auch die innere Anwendung als Tee wird praktiziert. Experimentieren Sie nicht eigenmächtig damit! Die Gefahr ist gegeben, dass es bei Falschanwendung zu Vergiftungen kommt. Nehmen Sie Efeu nur nach Absprache und Anweisung einer medizinisch geschulten Person zu sich.