Die Fetthenne ist ein Dickblattgewächs, von dem in Europa, Afrika und Südamerika viele verschiedene Arten bekannt sind. Die robuste Pflanze wird gerne im Garten kultiviert, da sie kaum Ansprüche an den Boden stellt. Sie blüht bis in den Herbst hinein mit lila, pinken, roten oder gelben Tellerblüten. Nur wenige Menschen wissen noch, dass die Fetthenne und ihr naher Verwandter der Mauerpfeffer früher als Salat, Gemüse oder gar Heilpflanze verwendet wurden, obwohl die Pflanzen schwach giftig sind.
Das Gift in der Fetthenne
Robuste und widerstandsfähige Pflanzen enthalten in ihren Blättern meist giftige Stoffe, damit sie sich gegen Schädlinge wehren können. So auch die Fetthenne. Die gesamte Pflanze, insbesondere ihre dickfleischigen Blätter, enthält eine schwache Konzentration an folgenden Giftstoffen:
- Gerbstoffe
- Alkaloide
- Flavonoide
- Gerbsäuren
- Glykoside
Aufgrund der nur geringen Konzentration der Stoffe, können Fetthenne und Mauerpfeffer in kleinen Mengen verzehrt werden. Sie geben dem Salat oder dem Gemüse eine pikant scharfe Note. Allerdings sollte tatsächlich sparsam mit der besonderen Zutat umgegangen werden. Menschen mit empfindlichem Magen oder Schwangere sollten besser nicht davon kosten. Bei einer zu großen Menge können leichte Vergiftungserscheinungen, wie
- Übelkeit
- Durchfall
- Erbrechen und
- Kopfschmerzen
auftreten. Eine Ausnahme bildet die rosa blühende Prächtige Fetthenne. Nach ihrem Verzehr kommt es zu einem starken Brechreiz. Im Gegensatz zu den anderen Arten, wird diese Fetthenne auch von den Kaninchen verschmäht.
Die essbaren Teile der Fetthenne
Die Blätter der Fetthenne oder auch die zarten Triebspitzen werden gern als Würze für Salate verwendet. Man kann sie jedoch auch kurz in Salzwasser kochen und als Gemüse servieren. In Öl eingelegt halten sich die Blätter lange frisch.
Die Fetthenne als Heilpflanze
Aus den dickfleischigen Blättern der Fetthenne kann durch Auspressen ein Saft mit heilender Wirkung gewonnen werden. Aufgrund der enthaltenen Gerbsäuren stillt der Presssaft Blutungen, fördert die Wundheilung und kann innerlich gegen Würmer eingesetzt werden. Die leicht ätzende Wirkung macht sich bei der Behandlung von Warzen, Schwielen oder Hühneraugen positiv bemerkbar. Soll ein Hühnerauge behandelt werden, kann einfach ein dickes Blatt aufgeschnitten und auf die betreffende Stelle gelegt werden.