Der Gummibaum, bot. Ficus elastica, ist nicht nur eine pflegeleichte Pflanze, sondern lässt sich auch einfach vermehren. So können Sie ausreichend Nachwuchs für die eigenen vier Wände oder zum Verschenken ziehen.
Vermehren
Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten, Ihren Gummibaum zu vermehren:
- Samen
- Abmoosen
- Steckling
Eine Vermehrung mit Samen kommt bei Gummibäumen in der Topfkultur jedoch praktisch nicht infrage, da die Pflanzen in der Regel keine Blüten entwickeln.
Abmoosen
Beim Abmoosen machen Sie aus einer Pflanze zwei, denn bei dieser Methode ist das Ergebnis ein stattlicher junger Gummibaum mit mehreren Blättern. Allerdings braucht diese Vorgehensweise viel Geduld.
Damit das Abmoosen gelingt, gehen Sie nach folgender Anleitung vor:
- gesunden Trieb auswählen
- Schnitt an einem (halb-)verholzten Zweig schräg unterhalb eines Blattes ansetzen
- drei bis vier Zentimeter nach oben schneiden
- zum Offenhalten des Spaltes einen kleinen Holzkeil oder Zündholz hineinstecken
- Spalt mit gut durchnässten Moos umwickeln
- darüber durchsichtige Plastikfolie wickeln
- Folie mit einer Schnur an beiden Enden am Trieb festbinden
Haben sich nach einigen Monaten zahlreiche Wurzeln im „Paket“ gebildet, schneiden Sie den Trieb knapp unterhalb des Paketes ab. Danach entfernen Sie vorsichtig die Plastikfolie und pflanzen den neu gewonnenen Gummibaum in einen Topf mit Erde.
Stecklinge
Den Gummibaum mit Stecklingen zu vermehren, gilt als die einfachere Methode. Allerdings beginnen Sie mit einem kleinen Jungpflänzchen, dass seine Zeit braucht, bis es zu einer stattlichen Jungpflanze herangewachsen ist.
Stecklinge gewinnen
Bei der Stecklingsvermehrung haben Sie die Wahl zwischen:
- Kopfstecklingen aus den weichen Triebspitzen
- Knotenstecklingen aus verholzten Trieben von älteren Gummibäumen
In jedem Fall kommen für das Schneiden von Stecklingen nur gesunde, kräftige Triebe infrage.
Kopfstecklinge
Für das Vermehren mit Kopfstecklingen gehen Sie nach folgender Anleitung vor:
- Steckling in einer Länge von 10 bis 15 Zentimetern oberhalb eines Blattes abschneiden
- alle Blätter bis auf das oberste entfernen
- Kopfsteckling in ein geeignetes Glas stellen und bis zur Hälfte des Stecklings mit lauwarmem Wasser füllen
- an einen hellen Platz mit einer Temperatur von 25 Grad Celsius stellen
- Wasser alle zwei bis drei Tage wechseln
Haben sich nach einigen Wochen Wurzeln gebildet, können Sie den Steckling in einen Topf mit Erde pflanzen.
Alternativ können Sie den Kopfsteckling auch sogleich in Anzuchterde setzen. In diesem Fall gehen Sie wie bei einem Knotensteckling vor.
Knotenstecklinge
Um einen Knotensteckling zu schneiden, suchen Sie nach einem Trieb mit einem schlafenden Auge. Die Länge des Stecklings sollte drei bis vier Zentimeter betragen. Entfernen Sie alle Blätter, bevor Sie den Knotensteckling in einen Topf mit Anzuchterde pflanzen. Danach gehen Sie folgendermaßen vor:
- Erde befeuchten
- durchsichtige Glas- oder Plastikhaube über Steckling stülpen
- an einen hellen und warmen Platz stellen (Idealtemperatur: 25 Grad Celsius)
- Haube regelmäßig zum Gießen (Besprühen) und Lüften abheben
Treibt der Steckling aus, können Sie die Haube entfernen und den Nachwuchs wie einen normalen Gummibaum pflegen.