Der Hornstrauch überzeugt meist durch ein ausgeprägtes und schnelles Wachstum. Damit der Strauch nicht zu weit ausufert, ist ein regelmäßiger Schnitt besonders wichtig. Wir geben Informationen und Tipps zum richtigen Rückschnitt Ihres Hartriegels.
Ausgeprägtes Wachstum am richtigen Standort
Der Hornstrauch verfügt an den richtigen Standortbedingungen und der richtigen Sonneneinstrahlung über ein ausgeprägtes und schnelles Wachstum. Ohne weiter Vorkehrungen würde dies zu einem ungebremsten und unkontrollierten Ausufern des gesamten Strauches führen. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist aus mehreren Gründen notwendig.
Die möglichen Gründe für einen Rückschnitt
Ein Rückschnitt des Hartriegels ist aufgrund der folgenden Gründe angemessen und essentiell:
- ein Rückschnitt für ein dichtes und verzweigtes Wachstum,
- ein regelmäßiger Rückschnitt zur Formgebung und -erhaltung,
- ein radikaler Rückschnitt zur Verjüngung oder
- ein Rückschnitt bei einem Krankheitsbefall.
Das richtige Werkzeug für den Rückschnitt
Das Holz des Hartriegels ist besonders zäh und widerstandsfähig. Vor allem ältere Sträucher zeugen von einer besonderen Härte und Robustheit. Das Schneiden von Hornsträuchern ist demnach meist mit einem besonderen Arbeits- und Kraftaufwand verbunden.
Noch jüngere Triebe können meist mithilfe einer handelsüblichen Gartenschere abgetrennt werden. Bei älteren und ausgeprägteren Trieben empfiehlt sich die Benutzung einer Zweihand-Astschere mit einer optimierten Kraftübertragung. Noch dickere Äste werden bestenfalls mit einer Klappsäge oder einer elektrischen Motorsäge entfernt.
Ein Rückschnitt für ein dichtes Wachstum
Direkt nach dem Auspflanzen des Hartriegels sollten Sie diesen einem radikaleren Rückschnitt unterziehen. Schneiden Sie die Pflanze bis auf wenige Zentimeter zurück. Der Hornstrauch ist gut schnittverträglich und wird durch dieses Zurückschneiden zur Ausbildung neuer Triebe und Blätter angeregt. Sollte dieser erste wichtige Rückschnitt ausfallen, wird Ihr Hornstrauch kein besonders dichtes und ausgeprägtes Wachstum aufweisen.
Der regelmäßige Formschnitt bei Hecken und Solitärsträuchern
Insbesondere Hecken und Solitärsträucher aus Hartriegel benötigen einen regelmäßigen leichten Rückschnitt zur Formgebung und -erhaltung. Schneiden alle über die Form hinausragenden Triebe und Zweige mit einer scharfen Gartenschere ab.
Ein Verjüngungsschnitt für ältere Exemplare
Bei besonderes alten und im Wachstum gestoppten Exemplaren können Sie einen radikalen Rückschnitt zur Verjüngung der gesamten Pflanze ansetzen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im Zeitraum zwischen Anfang November und Ende Februar an einem möglichst lauen, frostfreien Tag. Setzen Sie den Hartriegel „auf Stock“, also schneiden Sie alle Zweige auf eine Länge von etwa 20 bis 30 cm zurück. Scheuen Sie sich nicht davor, die Gartenschere so radikal anzusetzen. Hartriegel ist besonders schnittverträglich und verzeiht Ihnen auch solche radikalen Rückschnitte. Zwar wird wieder etwas Zeit für ein ausgeprägtes und dichtes Wachstum benötigt. In den kommenden Jahren wird Ihr alter Hartriegel jedoch wieder in neuer Fülle und Blütenpracht erstrahlen.
Ein Rückschnitt im Krankheitsfall
Sollte Ihr Hartriegel von Pilzen, Läusen oder anderen Krankheiten befallen sein, so ist in vielen Fällen ein Rückschnitt der befallenen Triebe und Pflanzenteile unumgänglich. Nur so werden die Pilze, Pilzsporen und Schädlinge vom Strauch entfernt und an einer weitergehenden Verbreitung gehindert.
Der Schnitt von Teppich-Hartriegel
Bodendeckende Hartriegel-Arten müssen im Normalfall nur selten bis gar nicht zurückgeschnitten werden, da der jährliche Zuwachs hier meist bescheidener ausfällt als bei stehenden Arten. Ältere und zurückgezogene Triebe können bei Bedarf für das optische Erscheinungsbild jedoch ebenfalls abgeschnitten und entfernt werden.
Das abgeschnittene Gut zur Vermehrung des Hartriegels nutzen
Das abgeschnittene Schnittgut sollten Sie nicht einfach entsorgen. Diese abgeschnittenen Triebe eignen sich bei der richtigen Größe optimal als Stecklinge oder Steckhölzer zur Vermehrung des Hartriegels. Setzen Sie die Stecklinge hierzu in geeignete Anzuchttöpfe und warten Sie, bis diese selbständig Triebe und Wurzeln ausbilden. Nach dem Erreichen einer geeigneten Größe können Sie die neuen eigenständigen Pflanzen in den Garten oder einen Topf einpflanzen.
Beachtung der Naturschutzgesetze
Insbesondere bei radikalen Rückschnitten ist die Beachtung der Naturschutzgesetze wichtig. Aufgrund von brütenden und nistenden Vögeln und Wildtieren sind radikale Rückschnitte von Hecken und Sträuchern im Zeitraum vom 01. März bis 30. September gänzlich verboten. Leichte Rück- und Formschnitte können Sie in dieser Zeit durchführen, sofern hierbei wilde Tiere nicht verschreckt oder gestört werden.
Die häufigsten Fehler beim Rückschnitt
Beim Schneiden von Hartriegel können durchaus einige Fehler geschehen, welche jedoch in den meisten Fällen wieder korrigiert bzw. behoben werden können.
- Eine zu zaghafte Auslichtung des Totholzes zeigt sich in einer ausbleibenden Bildung neuer oder zu weniger neuer Triebe. Schneiden Sie alle abgestorbenen Triebe auf Bodenhöhe ab und lassen Sie hierbei keine Stummel stehen.
- Haben Sie Ihren Buntholz-Hartriegel niemals einem Verjüngungsschnitt unterzogen, so zeigt dieser im Winter auch keine besonders auffällige Rindenfärbung. Beugen Sie für die kommenden Jahre vor und setzen Sie den Hartriegel im Spätwinter auf Stock.
- Zeigt Ihr Hartriegel lange überhängende Zweige, welche bereits im Boden wurzeln? Dann sollten Sie hier schnell vorgehen und alle überhängenden Zweige bis zu einem Knospenpaar zurückschneiden. Ansonsten würden sich viele Ausläufer bilden und zu einer raschen Ausbreitung des Hartriegels im Garten führen.