So schneiden Sie Ihren Wacholder richtig

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Wacholder muss nicht oft geschnitten werden.

Alle Arten des Wacholder wachsen generell zwar sehr langsam. Dennoch kann in einigen Fällen ein regelmäßiger Rückschnitt durchaus sinnvoll und angemessen für ein weiteres dichtes und ausgeprägtes Wachstum des Gehölzes sowie eine regelmäßige Formgestaltung sein.

Die verschiedenen Gründe für einen Rückschnitt des Wacholders

Ein regelmäßiger Rückschnitt des Wacholders ist aufgrund seines relativ langsamen Wachstums grundsätzlich nicht notwendig. In einigen Fällen ist ein Rückschnitt jedoch nicht nur angebracht, sondern auch unumgänglich. Dies sind vor allem:

  • Ein Erhaltungsschnitt bei Hecken,
  • ein Formschnitt bei Solitärgehölzen,
  • ein Gestaltungsschnitt bei Bonsais,
  • ein radikaler Rückschnitt bei kranken Pflanzen sowie
  • ein Schneiden zur Gewinnung von Stecklingen zur Vermehrung.

Der ideale Zeitpunkt für einen Rückschnitt

Bei einem Rückschnitt des Wacholder sollten Sie insbesondere auf den richtigen Zeitpunkt achten. Generell sollte ein Rückschnitt niemals im Zeitraum von 01. März bis 30 September durchgeführt werden. Insbesondere radikale Rückschnitte sind in diesem Zeitraum verboten, da hier die Vogelbrutzeit liegt. In diesem Zeitraum könnten Vogelnester zerstört und Vögel beim Brüten gestört werden. Leichte Formschnitte können Sie jedoch während der gesamten Vegetationszeit des Wacholder durchführen.

Ein Erhaltungsschnitt bei Hecken

Hecken und Sträucher aus Wacholder sollten grundsätzlich etwas trapezförmig geschnitten werden. So erhalten auch die unteren Triebe durchweg ausreichend Sonnenlicht und eine Verkahlung im unteren Bereich wird vermieden. Um eine gewünschte Form einzuhalten, empfiehlt es sich, Schnüre zu spannen, entlang denen Sie alle überstehenden Äste und Triebe mit einer Hecken- oder Gartenschere entfernen. Achten Sie darauf, nur über die Form hinausragende Triebe abzuschneiden und keine kahlen Stellen in der Hecke zu verursachen.

Ein Formschnitt bei Solitärgehölzen

Bei einzelnen Solitärpflanzen können Sie verschiedene Gestaltungsformen ausprobieren. Hierfür gibt es extra Schablonen, mit deren Hilfe Sie aus Wacholdern Figuren wie Kugeln, Spirale, Tiere oder ähnliches formen können. Verfügen Sie über etwas handwerkliches und künstlerisches Geschick, können Sie sich solche Formen auch selbst aus Draht basteln. Aufgrund des relativ langsamen Wachstums des Wacholder bleibt die geformte Figur auch lange bestehen.

Der Gestaltungsschnitt bei Bonsais

Wacholder als Bonsai sollten ebenfalls regelmäßig in ihrer Form gehalten werden. Wacholder ist besonders robust und verzeiht auch kleine Schnittfehler. Dennoch sollten Sie stets nur regelmäßige kleinere Schnittmaßnahmen durchführen, anstatt einen radikalen Rückschnitt zu verursachen. Besonders wichtig ist, verkahlte und abgestorbene Triebe regelmäßig zu entfernen.

Ein radikaler Rückschnitt

In einigen Fällen kann auch ein radikaler Rückschnitt des Gehölzes angebracht sein. Bei einem starken Pilzbefall des Gehölzes kann ein radikale Rückschnitt sinnvoll erscheinen, um alle befallenen Äste und Blätter vollständig zu entfernen und eine Vermehrung des Pilzes zu vermeiden.

Gewinnung von Stecklingen

Neben den verschiedenen Gestaltungs- und Erhaltungsschnitten dient der Rückschnitt des Wacholder auch zur Gewinnung von Stecklingen zur Vermehrung. Steht sowieso ein Formschnitt des Wacholders an, können die abgeschnittenen Triebe sogleich als Stecklinge fungieren.