Johanniskraut – ein Steckbrief

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Johanniskraut findet man oft an Waldrändern.

Echtes Johanniskraut ist eine in Europa weitverbreitete Heilpflanze. Ihre Blüten sind gelb und werden zu stimmungsaufhellenden Tees aufgegossen. Diese zwei Fakten dürften den meisten Menschen bekannt sein und als erstes in den Sinn kommen, wenn von diesem Kraut die Rede ist. Andere Merkmale sind dagegen weniger bekannt – bis jetzt!

Fakten kurz und knapp

Zu dieser mehrjährigen, winterharten Pflanze sind folgende Fakten zu nennen:

  • Wissenschaftlicher Name: Hypericum perforatum
  • Trivialnamen: Tüpfel-Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu, Konradskraut, Stolzer Heinrich, Hexenkraut, Elfenblut, Johannisblut, Blutkraut und Manneskraft
  • Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
  • Ursprung: Europa
  • Vorkommen: Wald- und Wegränder, Gebüsche, Böschungen
  • Standort: sonnig und halbschattig
  • Boden: mager bis nährstoffreich, trocken
  • Wuchs: zwischen 50 und 100 cm hoch, bis zu 50 cm tiefe Wurzeln
  • Blütezeit: Ende Juni bis August
  • Sammelzeit: Mai bis Oktober
  • Blätter: klein, eiförmig, ganzrandig, mit Punkten
  • Blüten: Trugdolde mit vielen gelben Blüten
  • Früchte: dunkelrote, etwa 1 cm große Kapselfrüchte mit 1,5 mm langen Samen
  • Vermehrung: über Samen
  • Verwendung: Heilpflanze gegen nervöse Unruhe, Stress, Angst, Depressionen, Wunden und Schwellungen; als Zierblume

Wichtige Inhaltsstoffe

Die beiden Stoffe Hypericin und Hyperforin wirken auf das zentrale Nervensystem, die dem Kraut den Ruf eines milden und gut verträglichen Antidepressivums eingebracht haben. Daneben werden in der Heilkunde auch folgende Inhaltsstoffe geschätzt:

  • Gerbstoffe
  • Flavonoide

Echtes Johanniskraut kann auch zum Würzen von Speisen, meist Frischgerichten, verwendet werden.

Sammeln in der Natur

Während der Blütezeit ist die Wirkkraft des Krauts am höchsten und vornehmlich in Blüten konzentriert. Auch davor und danach können Blätter gepflückt werden, während Samen nicht genutzt werden. Johanniskraut kann frisch oder getrocknet verwendet werden. An einem trockenen Vormittag werden die oberen 20 cm der Triebe geerntet und anschließend an der Luft, im Backofen oder im Dörrautomaten getrocknet. Das Kraut dient für Teezubereitung, kann aber auch für die Herstellung von Salben und Tinkturen verwendet werden.

Achtung: Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem sehr giftigen Jakobskreuzkraut. Es ist deswegen wichtig, dass jeder Sammler das Heilkraut sicher erkennen kann.

Anbau im Garten

Es ist möglich, das Echte Johanniskraut im Garten anzubauen. Daneben gibt weitere Sorten, die vor allen einen Zierwert haben, zum Beispiel Blut-Johanniskraut oder Poster-Johanniskraut. Je nach Art erfolgt die Vermehrung durch Samen, Stecklinge oder Teilung. Die Pflege stellt kaum Ansprüche:

  • im Frühjahr mit Kompost versorgen
  • an heißen Tagen gießen
  • in rauen Lagen im Herbst mit Reisig, Tannenzweigen oder Stroh abdecken
Tipps & Tricks

Wenn Sie das Kraut für ihre Gesundheit ernten wollen, dürfen Sie es mit dem Düngen nicht übertreiben! Zu viele Nährstoffe reduzieren seine Heilkraft.