Johanniskraut blüht leichtend gelb. Doch so blühen viele andere Pflanzen auch, im Garten und in der freien Natur. Dieses erste Erkennungsmerkmal darf den Weg weisen, muss aber um weitere Hinweise ergänzt werden. Das eindeutige Identifizieren ist Pflicht, damit keine Giftpflanze ins Sammelkörbchen kommt.
Blätter: schlicht und doch markant
Auf den ersten Blick sind die Blätter des Echten Johanneskrauts (Hypericum perforatum) nicht besonders auffallend. Achten Sie daher auf jedes Detail und vor allem, werfen Sie einen genauen Blick auf die Blattspreite.
- Blätter sind gegenständig entlang der Triebe angeordnet
- jeweils in Abständen von 1-3 cm
- sitzen direkt und fest an den Stielen
- die Form ist oval-eiförmig bis länglich, am Ende abgerundet
- die Länge beträgt etwa 1-3 cm
- sie sind glatt, dünn und unbehaart
- der Rand ist nicht gesägt
- ihre Farbe ist mittelgrün
Beim genauen Hinschauen, idealerweise wird das Blatt gegen Licht gehalten, wird jeder Betrachter viele kleine Blattpunkte entdecken können. An den Rändern sind sie schwarz, ansonsten durchscheinend. Dabei handelt es sich um Öldrüsen.
Außen gelb, im Inneren „rot“
Die Blüten bilden den oberen Abschluss eines Triebes. Sie sind trotzdem sehr zahlreich, da sich jeder Trieb am Ende stark verzweigt. Während der Blütezeit von Ende Juni bis August leuchten die großen Trugdolden auch von weitem goldgelb.
- die Blüten sind weit geöffnet
- fünfzählig und radiärsymmetrisch
- doppelte Blütenhülle
- fünf Kelchblätter; je 5 mm lang
- fünf Kronblätter; je 15 mm lang
- jede Blüte hat bis zu 100 Staubblätter
- sie verleihen den Blüten einen glitzernden Schimmer
Führen Sie den Farbtest durch, der so geht: Pflücken Sie ein paar Kronblätter und zerreiben sie mit der Hand. Wenn es Johanniskraut ist, wird Ihre Haut durch den darin enthaltenen Stoff Hypericin rot gefärbt.
Früchte, ein wenig brauchbarer Hinweis
Da das Johanniskraut während der Blütezeit geerntet wird, können seine Früchte nicht zur Identifizierung herangezogen werden, weil diese bekanntlich zeitlich später folgen. Beim Echten Johanniskraut sind es eiförmige Spaltkapseln, die die Samen bergen. Andere Arten tragen kugelrunde, glatte und etwa 1 cm große Beeren, die je nach Reife und Sorte grün, gelb, braun-rot oder schwarz sein können.
Verwechslungsgefahr beim Sammeln
Unkundige Sammler können das ebenfalls im Sommer blühende Jakobskreuzkraut leicht mit Johanniskraut verwechseln. Das darf nicht passieren, denn Jakobskreuzkraut ist giftig. Wer alle Erkennungsmerkmale checkt, ist auf der sicheren Seite.