Johanniskraut ist hauptsächlich als natürliches Antidepressivum bekannt. Seine Anwendung ist frei von schweren Nebenwirkungen. Verschiedene Präparate sind rezeptfrei in Apotheken und Drogerien zu finden. Doch da dieses Heilkraut hierzulande sowohl wild wächst als auch kultiviert werden kann, kann es auch direkt gesammelt werden.
Sammelzeit für Johanniskraut
Das Echte Johanniskraut, welches zu Heilzwecken verwendet wird, hat seine Blütezeit zwischen Juni und August. Mancherorts wird es auch als Durchlöchertes Johanniskraut, Gewöhnliches Johanniskraut, Tüpfel-Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu oder einfach nur kurz Johanniskraut bezeichnet. Sind die Blüten voll geöffnet, beginnt die Sammelzeit. Zu finden ist es vor allem an sonnigen Wald- und Wegrändern mit trockenem und sandig-steinigem Boden. Es kann auch einfach im Garten angebaut werden. Ein trockener Vormittag ist die beste Zeit fürs Sammeln.
Hinweis:
Echtes Johanniskraut kann mit dem ebenfalls gelbblühenden Jakobskreuzkraut verwechselt werden. Das wäre fatal, denn es ist giftig.
So werden die Blüten geerntet
Der Sammler kann Blüte für Blüte abpflücken. Da diese jedoch sehr klein sind, dauert es lange, bis eine nennenswerte Menge zusammenkommt. Einfacher ist es, gleich ganze Triebe abzuschneiden. Die Blätter stören nicht, weil auch sie genutzt werden können. Die Beeren bzw. Kapselfrüchte und Samen werden nicht zu Heilzwecken gesammelt.
Schneiden Sie nur die oberen 20 cm der Triebe ab. So lassen Sie der mehrjährigen Pflanze genügend Blattmaterial übrig, damit sie weiterhin vital bleibt.
Johanniskraut trocknen
Das Erntegut kann frisch oder getrocknet verwendet werden. Für das Trocknen werden die Triebe zu kleinen Sträußchen zusammengebunden und kopfüber aufgehangen. An einen warmen, dunklen und luftigen Ort ohne direkte Sonne sind sie nach 1-2 Wochen komplett trocken. Wer im Besitz eines Dörrgerätes ist, kann es einsetzen. Für schonende Trocknung darf die Temperatur aber auf max. 40 °C eingestellt werden.
Johanniskraut verarbeiten
Nachfolgend eine kleine Aufzählung über die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Wer etwas davon umsetzen möchte, sollte unbedingt eine detailreiche Anleitung besorgen, um folgenreiche Fehler zu vermeiden.
- Tee aus Blättern und/oder Blüten (Blüten schmecken kräftiger)
- Tinkturen
- Öle
- Kräuterliköre, aromatisierter Schnaps