Johanniskraut – unbedingt Verwechslung ausschließen!

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Johanniskraut wird oft mit Jakobskreuzkraut verwechselt.

Echtes Johanniskraut ist eine heimische Wildpflanze, die in der Naturheilkunde Anwendung findet. Für einen wohltuenden Tee oder zur Herstellung von Salben und Tinkturen kann sie jeder suchen und sammeln. Doch wo sie wächst, tummelt sich auch ein giftiger Doppelgänger: das Jakobskreuzkraut.

Johanniskraut und Jakobskreuzkraut – beide mit gelber Blüte!

Johanniskraut hat während seiner Blütezeit die höchste Konzentration an wohltuenden Inhaltsstoffen. Deswegen machen sich im Sommer viele an Naturheilkunde interessierte Menschen auf, es in der freien Natur zu sammeln. Wer es eindeutig erkennen kann, wird zielsicher nach richtigen Trieben greifen. Wer dagegen erstmals unterwegs und nur oberflächlich mit seinem Aussehen vertraut ist, läuft Gefahr, das giftige Jakobskreuzkraut zu pflücken, da dieses zur selben Zeit und ebenfalls gelb blüht.

Unterscheidung der Blätter

  • Blätter des Johanniskrauts sind gegenständig angeordnet
  • sie sind klein, eiförmig und haben einen glatten Rand
  • auf der Blattspreite sind durchsichtige, am Rand schwarze Punkte
  • dabei handelt es sich um Öldrüsen
  • Blätter des Kreuzkrauts sind größer
  • sie sind einfach fiederteilig, mit stumpfer Spitze
  • im ersten Jahr bildet sich nur eine Rosette aus

Auch die Blüten sind anders

Beide Pflanzen werden fast 1 m hoch und blühen an stark verzweigten Triebenden. Obwohl die Blüten ähnlich groß und gelb sind, lassen sie sich bei näherem Hinsehen sicher unterscheiden.

Die Blüten des giftigen Jakobskreuzkrauts bestehen aus langen, schmalen Zungenblüten sowie Röhrenblüten. Der Aufbau erinnert an Gänseblümchen, Ringelblumen und Margeriten. Die Anzahl der Blütenblätter variiert. Die Blüten der Heilpflanze haben dagegen exakt fünf Kronblätter, die breit und rund geformt sind.

Tipps & Tricks

Die Kronblätter der Heilpflanze geben nach Zerreiben einen roten Stoff frei, der die Haut verfärbt. Das ist ein sicheres Erkennungszeichen. Da das giftige Johanniskreuzkraut bei Hautkontakt keine giftige Wirkung entfaltet, sollte jeder Sammellaie diesen Test durchführen.

Ungefährliche Verwechslung mit Wiesenpippau

Das Wiesenpippau ist in der heimischen Natur ebenfalls häufig anzutreffen. Auch mit ihm besteht Verwechslungsgefahr, die jedoch nicht schädlich ausgeht. Das Kraut ist nicht giftig, kann sogar gegessen werden. Es hat weniger Blätter als Johanniskraut, dafür sind sie größer. Seine gelben Blüten erinnern vom Aufbau her an Löwenzahnblüten und öffnen sich bereits im Mai. Wer es probieren möchte, kann es leicht anhand von Bildern auf seriösen Internetseiten identifizieren.

Sicheres Ernten daheim

Für das Sammeln von Wildkräutern gilt: Nur von Pflanzen pflücken, die zu 100 % eindeutig erkannt worden sind. Wer Bedenken hat, für den bietet sich eine Alternative an. Echtes Johanniskraut kann gezielt im Garten angebaut werden. Wer es daheim erntet, muss die Verwechslungsgefahr weniger fürchten. Säen Sie einmal Samen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort aus. Da die Pflanze mehrjährig ist, ist sie viele Jahre als Heilkraut nutzbar.