Kamelien, bot. Camellia, sind in der Pflege nicht ganz einfach. Das mag daran liegen, dass die vielen gezüchteten Sorten unterschiedliche Bedürfnisse haben. Dies bezieht sich auch für das Düngen der Pflanzen. In jedem Fall gilt jedoch: Weniger ist mehr.
Wann?
Da die Blütezeit der Kamelie viel Energie kostet, ist ihr Nährstoffbedarf nach der Blüte besonders hoch, denn nun braucht sie Kraft für den Neuaustrieb. Deshalb sollten Sie mit dem Düngen beginnen, wenn Sie die ersten jungen Triebe an der Pflanze sehen. In der Regel ist dies im Mai.
Das Ende der Düngezeit ist Mitte Juli, damit Knospen und junge Triebe noch genügend Zeit zum Ausreifen haben. Wie oft Sie die Kamelie zwischen Neuaustrieb und Mitte Juli düngen sollten, hängt von der Art des Düngers ab.
Womit?
Kamelien brauchen angesichts ihrer Blütenpracht viel Stickstoff (N). Daher wird für die Pflanzen oft fester Rhododendrondünger mit Guano empfohlen. Sie können aber auch einen anderen Dünger aus dem Handel verwenden, der ungefähr folgendes Verhältnis aufweist:
- 3 Teile Stickstoff (N)
- 2 Teilen Kalium (K)
- 1 Teil Phosphor (P)
Wichtig ist, dass Sie die Kamelie nicht überdüngen, denn dies kann zu Schäden an der Pflanze führen. Bei Rhododendrondünger sollten Sie deswegen nur die Hälfte der Dosis, die für Rhododendren angegeben wird, verwenden.
Organische Langzeitdünger haben den Vorteil, dass Sie die Nährstoffe langsam abgegeben. Allerdings hängt die Freisetzung der Nährstoffe eng mit dem Gießverhalten zusammen. So kann es bei unregelmäßigen, aber großzügigen Wassergaben schnell zu einer Überdüngung kommen.
Flüssigdünger
Flüssigdünger für Grünpflanzen sind einfacher zu dosieren und eignen sich gut für die Kamelie im Topf. Diese Düngemittel sollten Sie alle zwei bis drei Wochen verabreichen, auch bei diesen Düngern reicht es, wenn Sie die Dosis halbieren. Herkömmlicher Dünger für Balkonpflanzen ist nicht ideal, da er zu wenig Stickstoff enthält.
Spezialdünger für Moorbeetpflanzen
Wer beim Dünger etwas tiefer in die Tasche greifen will, kann Kamelien auch mit einem Spezialdünger für Moorbeetpflanzen düngen. Allerdings ist seine Wirkung vom Gießverhalten und von der Durchlässigkeit des Substrats abgängig. Wird bei durchlässigem Substrat viel gegossen, können sich Kalium- und Phosphorsalze anreichern, die schädlich für die Pflanzen sind.
Mineralische Dünger
Beim Düngen mit mineralischen Düngemitteln sollten Sie vorsichtig sein, da Kamelien empfindlich auf eine zu hohe Konzentration von Nährsalzen reagieren. Kommt es hier zu einer Überdüngung, zeigen sich schnell schwarze Blätter (Blattnekrosen), was zum Absterben der Pflanze führt.
