Kamelie als Zimmerpflanze – was sind die idealen Bedingungen?

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Kamelie als Zimmerpflanze benötigt mehr Pflege.

Der Reiz einer Kamelie ist ihre Blüte. Zu den beliebtesten Arten gehört die Japanische Kamelie (bot. Camellia japonica). Leider sind die meisten Sorten diese Kamelienart nicht winterhart, weshalb sie als Zimmerpflanzen gehalten werden (müssen).

Mythen um die Kamelie

Kamelien gelten als anspruchsvolle Pflanzen. Zugegeben, es mag Gewächse geben, die einfacher zu halten sind, aber um die Sträucher ranken sich verschiedene Mythen, die es aufzuklären gilt:

  • Mythos Zimmerpflanze
  • Mythos Standortwechsel

Mythos: Zimmerpflanze

Kamelien werden oft als Zimmerpflanzen angeboten oder verschenkt. Allerdings ist der Begriff „Zimmerpflanze“ etwas irreführend. Denn er bedeutet nicht, dass die Pflanze ihr Leben lang drinnen (in einem Zimmer) stehen muss. Treffender ist daher die Bezeichnung Topfpflanze oder Kübelpflanze im Unterschied zu jenen Kamelien, die im Garten ausgepflanzt sind.

Mythos: Standortwechsel

Dass Kamelien im Topf keinen Standortwechsel mögen, stimmt nicht so ganz. Denn auch „Zimmerpflanzen“ freuen sich, wenn sie den Sommer im Freien an der frischen Luft verbringen können und gerade Kamelien brauchen die Freiluftsaison, damit sie sich prächtig entwickeln. Als reine Zimmerpflanzen eignen sie sich nicht.

Fallen die Temperaturen gegen null endet jedoch der Aufenthalt auf Balkon oder Terrasse für die Pflanzen, da sie Frost nicht vertragen. Nun kommen sie ins helle Winterquartier, das eine Temperatur zwischen 10 und 15 Grad haben sollte. Daher ist das beheizte Wohnzimmer nicht ideal zum Überwintern von Kamelien.

Pflege

Da der Kamelie im Topf nur das Substrat im Pflanzgefäß für ihre Versorgung zur Verfügung steht, braucht sie mehr Aufmerksamkeit und Pflege als ausgepflanzte Sträucher.

Gießen

Welche Wassermenge und wie oft gegossen werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Größe der Kamelie
  • Kameliensorte (stark- oder schwachwüchsig)
  • Standort
  • Witterung (regnerisch oder trocken und heiß)
  • Pflanzgefäß (eher flach oder tief)

Wichtig ist, dass das Substrat nie vollkommen austrocknet. Besonders während der Wachstumsphase (nach der Blütezeit bis in den Herbst) sollten Sie die Kamelie durchdringend gießen, sodass auch tiefere Erdschichten erreicht werden. Im Winter können Sie die Wassergaben etwas reduzieren. Ideals Gießwasser ist Regen- oder kalkfreies Leitungswasser.

Ein bewährtes Mittel, um herauszufinden, ob die Kamelie Wasser benötigt, ist die Daumenprobe. Füllt sich das Substrat bis eine Tiefe, die der Länge des Daumens entspricht, können Sie mit dem Gießen noch abwarten. An heißen Tagen sollten Sie diesen Test öfters durchführen, da es sein kann, dass die Pflanze bis zum Abend das kühle Nass verbraucht hat.

Düngen

Kamelien werden von Ende Mai bis Mitte Juli (Zeit des Triebwachstums) gedüngt. Ideal ist ein handelsüblicher Rhododendrondünger oder ein stickstoffbetonter Flüssigdünger. Um eine Überdüngung zu vermeiden, sollten Sie jeweils nur die Hälfte der angegebenen Menge dosieren. Die Düngergaben sollten regelmäßig entweder in einem wöchentlichen oder vierzehntäglichen Rhythmus erfolgen.