Winterharte Kletterpflanzen verschönern Mauern und Pergolen und trotzen dabei Eis und Schnee. Wir stellen Ihnen die sieben beliebtesten winterharten Kletterpflanzen vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Knöterich (Persicaria)
Auf nährstoffreichem Boden kann der Knöterich bis zu fünf Meter pro Jahr in die Höhe wachsen und überwuchert so unschöne Fassaden in kürzester Zeit. Deshalb wird er im Volksmund auch als „Architektentrost“ bezeichnet. Wegen der großen Blattmasse, die diese Schlingpflanze bildet, benötigt sie eine stabile Kletterhilfe, beispielsweise senkrecht verlaufende Spannseile aus Edelstahl. Von Juli bis in den Oktober hinein schmückt sich der Knöterich mit weißen Blüten, die zur Attraktivität dieser absolut winterharten Kletterpflanze beitragen.
2. Immergrünes Geißblatt (Lonicera henryi)
Das Immergrüne Geißblatt besticht durch seine romantische Optik sowie den bezaubernden Duft, den die Blüten an warmen Sommerabenden verströmen. Die gelb bis rot gefärbten Einzelblüten haben weit herausragende Staubgefäße und bilden einen attraktiven Komplementärkontrast zum dunkelgrünen Laub. Als Sichtschutz gepflanzt schafft die immergrüne Kletterpflanze durch das auch im Winter am Gehölz verbleibende Laub ganzjährige Intimität. Aufgrund der fehlenden Haftwurzeln hinterlässt sie keine Spuren am Gebäude, benötigt jedoch eine stabile Rankhilfe.
3. Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Kletterhortensien benötigen nur im ersten Jahr ein Rankgerüst, danach halten sie sich eigenständig fest und erreichen im Laufe der Jahre Höhen von bis zu 400 Zentimeter. Die Rankpflanze bildet im Juni und Juli äußerst attraktive Schirmblütendolden, die eine bei Bienen und anderen Insekten sehr beliebte Nahrungsquelle sind. Kletterhortensien sind nicht nur winterhart, sondern gedeihen selbst im Stadtklima gut. Zudem sind sie sonnenverträglich, können aber auch halbschattig oder schattig stehen.
4. Hopfen (Humulus lupulus)
Hopfen ist absolut frostfest und treibt aus dem Wurzelstock jedes Jahr aufs Neue wieder aus. Die starkwüchsige Schlingpflanze eignet sich zur Begrünung von Mauern, Pergolen sowie abgestorbenen Bäumen und erreicht Wuchshöhen zwischen drei und acht Meter. Im Juni bildet die Pflanze eher unscheinbare grüne Blüten, aus denen sich die charakteristisch zapfenförmigen Früchte bilden. Bezüglich des Standorts ist Hopfen ausgesprochen anpassungsfähig. Die Rankpflanze gedeiht sowohl in schattigen als auch in halbschattigen oder sonnigen Lagen gut.
5. Blauregen (Wisteria sinensis)
Die bis zu dreißig Zentimeter nach unten hängenden, traubenförmigen Blütenstände des Blauregens bieten jedes Jahr aufs Neue ein faszinierendes Schauspiel. Aus den Blüten entwickeln sich bohnenähnliche Hülsenfrüchte, die sich mit einem leisen Knall öffnen und die Samen herausschleudern. Bedingt durch die enorme Wuchskraft benötigt diese absolut winterharte Kletterpflanze ein stabiles Rankgerüst. Damit Blauregen dicht wächst und viele Knospen ansetzt, sollte er regelmäßig zurückgeschnitten werden.
6. Efeu (Hedera helix)
Von Efeu überwachsene Mauern und Zäune haben einen ganz besonderen Charme. Der Selbstklimmer braucht keine Kletterhilfe, denn er hält sich mit Haftwurzeln fest. Auf diese Weise erreicht er Wuchshöhen von bis zu fünf Meter. Das robuste Laub des Efeus ist drei- bis fünfzackig und steht so eng zusammen, dass vom Untergrund nichts mehr zu sehen ist. Efeu blüht erst im höheren Alter. Die Blütezeit fällt in den Herbst. Er trägt dann doldenartige Blüten, die eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten darstellen.
7. Klematis (Clematis)
Wegen ihrer Blütenvielfalt zählt die Klematis zu den beliebtesten, winterharten Kletterpflanzen. Das Farbspektrum der Blüten reicht von Weiß über Gelb, Rot, Pink und Violett bis hin zu Blau. Für Blütenreichtum ist es wichtig, dass der Fuß der Rankpflanze im Schatten steht, während sich der Kopf der Sonne entgegenstrecken kann. Fast alle Klematisarten benötigen eine Rankhilfe. Ideal sind Gitterkonstruktionen mit Längs- und Querstreben, an denen sich die Klematis mit ihren Blattranken verankern kann.
Geheimtipp: Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
Der Winterjasmin ist die einzige Kletterpflanze, deren Blütezeit in den Winter fällt. Ab Dezember öffnen sich die gelben Blüten, deren Form ein wenig an Forsythienblüten erinnert. Mithilfe der langen Triebe erklimmt der Spreizklimmer Spaliere und Rankgerüste. Im Laufe der Jahre erreicht er so Wuchshöhen von bis zu drei Meter. Damit die Knospen bei starkem Frost keinen Schaden nehmen, empfiehlt es sich, dem Winterjasmin trotz der vollständigen Winterhärte einen etwas geschützten Platz zu geben.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten winterharten Kletterpflanzen?
Zu den beliebtesten winterharten Kletterpflanzen zählen Geißblatt, Hopfen und Klematis. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Was bedeutet „winterharte Kletterpflanze“?
Unter winterharten Kletterpflanzen versteht man Rankgewächse, welche die kalten Winter in unseren Breiten ohne aufwendigen Winterschutz problemlos überstehen.