Für eine erfolgreiche Vermehrung von Orchideen über Aussaat ist die Verwendung eines speziellen Nährbodens maßgebend. Diesen können Sie sich auch selbst zuhause zusammenstellen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie hierbei am besten vorgehen, damit sich aus Ihren Orchideensamen alsbald junge Keimlinge entwickeln.
Orchideenamen gehen eine Symbiose mit Pilzen ein
Orchideen können generell zwar durch Aussaat vermehrt werden. Für eine erfolgreiche Keimung sind die kleinen Samen jedoch auf einen Symbiose mit einem speziellen Pilz angewiesen. Der hierfür erforderliche Nährboden für eine symbiotische Aussaat gestaltet sich als besonders aufwendig. Eine asymbiotische Aussaat mit einem Nährboden als Ersatz für den Mykorrhiza-Pilz kann jedoch auch zuhause durchgeführt werden.
Die Materialien zur Herstellung des Nährbodens
Für eine erfolgreiche Aussaat benötigen Sie die folgenden Materialien:
- Reagenzgläser und einen Glastrichter,
- ein Drahtgestell,
- einen Kochtopf sowie einen Druckkochtopf,
- geeignetes Nährboden-Pulver aus dem Fachhandel sowie
- eine Waage zum Abwiegen des Nährboden-Pulvers,
- destilliertes Wasser und etwas Alufolie.
Das Nährboden-Pulver
Spezielles Nährboden-Pulver kann nicht selbst hergestellt werden. Es kann jedoch in jedem Fachhandel oder im Internet erworben werden. Hierbei muss nicht zwingend auf das Pulver für die konkrete Orchideen-Art zurückgegriffen werden, handelsüblicher Nährboden P6668 von Sigma eignet sich ebenso.
Zugabe von Geliermittel
Informieren Sie sich über die Inhaltsstoffe des Pulvers. Sollte dieses kein Geliermittel enthalten, müssen Sie ein geeignetes Mittel hinzufügen. Natürliches Agar-Agar hat sich hierfür besonders gut bewährt. Eine Dosierung von etwa sechs bis sieben Gramm je Liter Wasser ist dabei ausreichend. Aber auch anderes Geliermittel ist generell geeignet.
Die Herstellung des Nährbodens
Vor der Herstellung des Nährbodens sollten alle Werkzeuge und Gefäße gereinigt und sterilisiert werden. Verrühren Sie die auf der Packung angegebene Menge an Nährpulver mit destilliertem Wasser und kochen Sie beides zusammen für etwa zwei Minuten im Kochtopf. Hierbei sollte die Lösung keinen Schaum bilden.
Mithilfe des Glastrichters wird die Lösung in die Reagenzgläser gefüllt und mit Pfropfen und etwas Alufolie verschlossen. Im Drahtgestell werden diese bei etwa 120 Grad Celsius und einem Druck von etwa 0,8 bar für 15 Minuten im Druckkochtopf erhitzt.
Lassen Sie die Gläser danach gut abkühlen. Sobald sich nach etwa einer Woche eine Kontamination im Glas zeigt, können die darin befindlichen Nährboden für die Aussaat der Orchideensamen verwendet werden.
