Orchideen durch Samen vermehren

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Orchideen über Samen zu vermehren, ist möglich, aber nicht einfach

Orchideen können auf verschiedene Weisen vermehrt werden. Neben einigen vegetativen Methoden gibt es auch die Vermehrung durch Aussaat des Samens. Um überhaupt erst an Orchideensamen zu gelangen, müssen die Exoten vorher manuell bestäubt werden.

Benötigte Materialien

Für die Aussaat der Orchideensamen sind einige Materialien notwendig, insbesondere:

  • ein Kochtopf,
  • ein Spiritusbrenner,
  • ein Gitterrost,
  • mehrere kleine Schraubgläser
  • sowie mehrere Reagenzgläser,
  • eine Pinzette,
  • eine Impföse,
  • Alufolie,
  • einen Hefter
  • sowie ein scharfes Messer,
  • Kaffeefilter und Wattepads,
  • Handschuhe,
  • destilliertes Wasser, Ethanol und Wasserstoffperoxid.

Bestäubung für Samen

Orchideen werden in freier Natur überwiegend von Insekten und Vögeln bestäubt. Da sie meist als Zimmerpflanzen kultiviert werden, findet keine natürliche Bestäubung statt. Um Samen für die Aussaat zu erhalten, muss die Orchidee daher zuerst manuell bestäubt werden.

Geeigneter Nährboden

Die Samen der Orchideen verfügen über keine eigenes Nährgewebe. Um überhaupt keimfähig zu werden, sind sie auf eine Symbiose mit einem speziellen Pilz angewiesen. Geeigneter Nährboden kann im Fachhandel erworben und selbst hergestellt werden.

Samen in der Samenkapsel

Sofern die Bestäubung und Befruchtung erfolgreich verliefen, bildet sich der Samen in Samenkapseln aus. Dieser ist reif, sobald die Samenkapsel selbständig aufspringt. Schneiden Sie die geöffneten Samenkapseln ab und breiten Sie diese auf einem Kaffeefilter aus, welchen Sie mithilfe von Heftklammern zu einer Art Kuvert formen.

Sterilisation der Samen

Die Samen müssen anschließend sterilisiert werden. Legen Sie hierzu den Gitterrost auf einen Kochtopf mit kochendem Wasser. Befüllen Sie ein verschließbares Glas etwa 1 cm hoch mit Wasserstoffperoxid. Hierein geben Sie für etwa zehn Minuten den Kaffeefilter mit den darin befindlichen Samen.

Die Samen auf Nährboden aussäen

Tränken Sie anschließend ein Wattepad mit Ethanol und stellen Sie dieses mit einem Glas destilliertem Wasser auf dem Gitterrost über dem Dampf des kochenden Wassers ab. Nehmen Sie den Kaffeefilter aus dem Glas und legen diesen in das Glas mit dem destillierten Wasser. Danach geben Sie dieses auf das Wattepad und öffnen das Papier.

Füllen Sie den vorbereiteten Nährboden in ein Reagenzglas und geben Sie die Samen mithilfe der Impföse hinein. Verschließen Sie das Reagenzglas mit dem Pfropfen und überdecken Sie es zusätzlich mit etwas Alufolie. Diese können Sie außerdem mit einem Gummiring fixieren.

Desinfektion ist besonders wichtig

Während des gesamten Vorganges spielt Reinheit eine entscheidende Rolle. Desinfizieren Sie alle verwendeten Gegenstände und Gläser regelmäßig, auch während der einzelnen Vorgehensschritte. Sofern sich nur eine geringe Menge eines Fremdstoffes in den Samen oder im Nährboden befindet, wird der Erfolg der Keimung deutlich geschmälert.

Der richtige Standort für die Keimlinge

Die geschlossenen Reagenzgläser bewahren Sie an einem etwa 25 Grad Celsius warmen und hellen Standort auf. Sofern die Aussaat erfolgreich war, zeigen sich in den kommenden Wochen die ersten kleinen Keimlinge, welche sodann in separate Kulturtöpfe umgesetzt und eigenständig gepflegt werden können.