Eine gärtnerische Glanzleistung ist es, wenn Sie eine Vanille Orchidee zum Blühen gebracht haben und diese nach der Bestäubung Früchte trägt. In diesen Früchten sind unzählige Samen enthalten. Doch lohnt sich der Versuch, Vanille Orchideen mithilfe von Samen zu züchten?
Warum die Aussaat von Vanille so schwierig ist
Orchideen-Samen besitzen kein Nährgewebe, wie das bei vielen anderen Pflanzen der Fall ist. Dieses Nährgewebe ist nötig, um den Embryo in der ersten Phase der Entwicklung zu versorgen. Aus diesem Grund sind in einer Kapselfrucht der Vanille auch bis zu einer Million Samen enthalten, um eventuelle Fehlversuche auszugleichen.
Wichtig für den Embryo der Orchidee ist zudem ein spezieller Symbiosepilz, der für die Nährstoffversorgung in der ersten Zeit benötigt wird. Solch ein Mykroizzapilz ist idealerweise im Anzuchtsubstrat vorhanden. Dann kann es zu einer Keimung kommen.
Ein weiteres Hindernis für eine erfolgreiche Aussaat von Vanille ist die Voraussetzung einer vollkommen keimfreien Umgebung. Deshalb nehmen viele Hobby-Gärtner von einem Anzuchtversuch via Samen Abstand und vermehren die Vanille Orchidee lieber mit Stecklingen.
Die erfolgreiche Aussaat von Vanille ist nicht unmöglich
Wenn die Aussaat in unmittelbarer Nähe zur Mutterpflanze erfolgt, kann die Aussaat durchaus trotz fehlender keimfreien Umgebung und Mykorizzapilz gelingen. Beachten Sie dabei folgende Hinweise:
- Streuen Sie die frischen Samen der Vanille im Topf der Mutterpflanze direkt auf das Substrat aus
- Übersieben Sie die Samen dünn mit Torf-Sand oder Vermiculite
- Befeuchten Sie das Substrat fein mit kalkfreiem Wasser
- Streuen Sie reichlich Samen, da die Ausfallquote sehr hoch ist
- Streuen Sie sie dicht beieinander aus
- Verzichten Sie auf das Düngen in der ersten Phase
Wenn im Substrat des Muttertopfs ein Symbiosepilz vorhanden ist, werden die ersten Keimlinge nach etwa sechs bis 30 Tagen erscheinen.