Als die Passiflora im Laufe des 17. Jahrhunderts von Süd- und Mittelamerika aus nach Europa kam, wurde die Kletterpflanze vor allem als Ziergewächs geschätzt. Dass ihre großen Blüten eine positive Auswirkung auf den Gemütszustand auch jenseits ihres Anblicks haben, war dagegen nicht bekannt.
Eine Kraut mit beruhigender Wirkung
Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Passionsblume auch für die Naturheilkunde interessant. Als Heilkraut verwendet hat Passiflora eine beruhigende Wirkung und kann nervösen Zuständen und Schlafstörungen entgegen wirken. Nutzbar sind hierfür alle Bestandteile der Kletterpflanze außer den Wurzeln. Diese beruhigende Wirkung ist im Übrigen wissenschaftlich belegt. Allerdings ließ sich noch nicht feststellen, auf welche Weise diese beruhigende Wirkung eintritt und welche Inhaltsstoffe der Passiflora hierfür verantwortlich sind.
Die Passionsblume als homöopathischer Wirkstoff
Die beruhigende Wirkung der Passionsblume ist auch im Bereich der Homöopathie anerkannt. Entsprechend gibt es eine Tinktur aus Passionsblumenextrakt, die sich Passiflora incarnata Globuli nennt. Dieses homöopathische Arzneimittel ist insoweit eine Besonderheit, als es generell nur wenige Präparate gibt, in denen ausschließlich Passionsblume enthalten ist. In den meisten Fällen handelt es sich um Kombipräparate, in denen außerdem natürliche Wirkstoffe wie Baldrian, Hopfen oder auch Johanniskraut enthalten ist.
Anwendungsbereiche für Passiflora incarnata Globuli
In folgenden Fällen ist eine Behandlung mit Passiflora incarnata Globuli angezeigt:
- Schlaflosigkeit
- Nervöse Erschöpfung
- Geistige Schwächezustände
- Niedergeschlagenheit
Weiterhin wird Passiflora im homöopathischen Rahmen außerdem zur Stärkung nach körperlich besonders erschöpfenden Krankheiten angewendet. Gleiches gilt im Rahmen der Behandlung von Folgen des Missbrauchs von Drogen, Alkohol oder auch Medikamenten.
Keine Nebenwirkungen bekannt
Hinsichtlich der Verwendung von Präparaten aus Bestandteilen der Passionsblume gibt es bisher keine Belege für Nebenwirkungen. Gleiches gilt im Hinblick auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Außerdem gibt es für diesen pflanzlichen Wirkstoff keine Anwendungsverbote für bestimmte Personengruppen.