Ist eine Pfeifenwinde erst einmal in Fahrt gekommen, legt sie ein atemberaubendes Wuchstempo an den Tag. In den Wäldern Nordamerikas, ihrer natürlichen Heimat, darf sie ungehindert meterhoch ranken. In einem Hausgarten hierzulande ist der Schereneinsatz meist unumgänglich – zum Glück auch easy!
In jungen Jahren ist kein Schnitt erforderlich
Die Pfeifenwinde, botanisch Aristolochia, wird sich auch an einem idealen Standort und bei bester Pflege zunächst nur bescheiden entwickeln. Erst vier bis fünf Jahre nach der Pflanzung ist die Eingewöhnungsphase beendet und ihre Schnellwüchsigkeit tritt hervor. Bis dahin ist jede Ranke willkommen und darf bleiben. Auch danach verlangt die Pfeifenwinde nicht nach der Schere, wohl aber wird ihr Besitzer eine Notwendigkeit dafür sehen. Sei es, um sie kleiner zu halten, oder sie zu verjüngen.
Pfeifenwinde zurückschneiden
Grundsätzlich kann die Pfeifenwinde an allen frostfreien Tagen des Jahres geschnitten werden. Wenn also eine Ranke ungemein stört, darf sie sofort verschwinden. Doch für einen größeren bzw. planmäßigen Rückschnitt, eignet sich das Frühjahr am besten. Die Kletterpflanze ist zwar winterhart, jedoch nur sommergrün. Laublose Ranken bieten einen guten Überblick und erleichtern das Schneiden.
- der Neuaustrieb erfolgt im Mai
- den Rückschnitttermin unmittelbar davor einplanen
- Totholz, schwache und kranke Triebe an der Basis entfernen
- gesunde Triebe auf gewünschte Länge einkürzen
- Schere knapp über einem Knoten ansetzten
Die Pfeifenwinde lässt sich gut durch Stecklinge vermehren. Werfen Sie das angefallene Schnittgut daher nicht weg, wenn Sie sich weitere Pflanzen wünschen, ob für sich oder zum Verschenken.
Regelmäßige Auslichtungsschnitte alle paar Jahre
Die Lebensdauer dieser Kletterpflanze kann bis zu 50 Jahre betragen. Während dieses langen Lebens hört sie nicht auf, neue Ranken auszutreiben. Deswegen wird sie immer dichter und dichter. Es ist sinnvoll, sie alle 2-3 Jahre auszulichten. Nur wenn alte Ranken entfernt werden, bekommen neue Ranken genügend Raum für ihre Entfaltung. Schneiden Sie am besten alle dreijährigen und ggf. auch zweijährigen Triebe heraus. So sorgen Sie stetig für eine verjüngte Pflanze.
Radikalschnitt bzw. Höhenbegrenzung
Eine 10 m hohe Pfeifenwinde, wie sie sich naturgemäß entwickeln kann, wird selten in einem Hausgarten gebraucht. Hat die Kletterpflanze die gewünschte Höhe überschritten, dürfen Sie alle Triebe radikal einkürzen. Generell sollte eine Pfeifenwinde nicht über das Rankgerüst hinauswachsen, da dann die Ranken haltlos nach unten fallen.
Schützende Handschuhe verwenden
Die Pfeifenwinde pickst nicht, doch sie enthält Giftstoffe. Zwar ist ihr Anteil in den Ranken und Blättern nicht so hoch, dass ernste Gefahr besteht. Doch empfindliche Menschen können bei Hautkontakt allergische Reaktionen zeigen. Deswegen sollten Sie bei allen Schnittmaßnahmen vorsichtshalber Handschuhe tragen und das Abgeschnittene sofort sicher entsorgen.