So schneiden Sie Ihren Walnussbaum richtig

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Der Walnussbaum muss nicht regelmäßig geschnitten werden.

Der Walnussbaum besticht vor allem durch sein ausgeprägtes Wachstum und seine zu erreichende maximale Höhe von bis zu 30 Metern. Hier stellt sich vermehrt die Frage, ob und wie der Walnussbaum zurückgeschnitten werden kann, und ob ein regelmäßiger Rückschnitt sinnvoll erscheint.

Starkes Bluten beim Schneiden

Lassen Sie sich beim Schneiden des Walnussbaumes nicht vom starken Saftfluss irritieren. Vor allem im Frühjahr befindet sich der Saftdruck auf dem höchsten Niveau, weshalb ein Schneiden zu dieser Zeit mit einem erhöhten Saftfluss resultiert. Der Saftfluss dient vor allem der Wundheilung und reguliert sich normalerweise von selbst. Achten Sie beim Zurückschneiden des Walnussbaumes insbesondere auf den richtigen Zeitpunkt. Im frühen Herbst nach dem Abwurf der Blätter begibt sich der Walnussbaum in eine Art Winterpause, in welcher auch der Saft weniger stark austritt.

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt des Walnussbaumes

Der richtige Zeitpunkt zum Beschneiden des Walnussbaumes ist grundsätzlich im frühen Herbst, nachdem der Baum seine Blätter abgeworfen hat. Zu diesem Zeitpunkt reduziert sich auch der Saftfluss etwas. Die Wundheilung wird zudem nicht von etwaigen Frösten eingedämmt und in der Heilung behindert. Ein Schnitt im Frühjahr oder Sommer würde eine verstärkte Blutung hervorrufen.

Bei einem Schnitt im frühen Herbst laufen Sie zudem weniger Gefahr, bereits für das kommende Jahr gebildete Blütenknospen zu entfernen. Diese bilden sich bereits im Winter des vorherigen Jahres und würden bei einem Schnitt im Winter oder im darauffolgenden Frühjahr unweigerlich entfernt werden. Ein Schnitt im frühen Herbst, noch vor Bildung der Knospen, verhindert ein ungewolltes Entfernen dieser.

Achtung des Bundesnaturschutzgesetzes

Achten Sie beim Schneiden des Walnussbaumes jederzeit auf die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes. Dieses verbietet das Beschneiden von Gehölzen jeglicher Art im Zeitraum von März bis September. Diese Regelung dient dem Schutz von brütenden und nistenden Vögeln.

Ein Erziehungsschnitt für eine schöne Krone

Mit einem Erziehungsschnitt formen Sie eine runde und dichte Baumkrone. Bauen Sie die Krone mit einem Mitteltrieb und etwa drei seitlichen Leitästen auf. Wählen Sie diese in unterschiedlichen Winkeln zum Stamm, sodass diese die Grundlage für eine ausgeprägte Krone bilden. Schneiden Sie niemals die Spitze des Mitteltriebes ab.

Der Zapfenschnitt

Achten Sie darauf, Ihren Walnussbaum nicht zu verschneiden. Dies könnte mit großen Wunden einhergehen, von welchen sich der Walnussbaum nur langsam erholt. Schneiden Sie deshalb niemals zu tief ins Holz, sondern schneiden Sie dickere Äste auf Zapfen. Dies bedeutet konkret:

Schneiden Sie die dickeren Äste und Triebe mit etwa 20 bis 25 Zentimeter langen Zapfen ab. Diese trocknen in der Folgezeit um die Hälfte zurück und können nach etwa zwei bis drei Jahren entfernt werden. Entfernen Sie nach dieser Anleitung ebenfalls beschädigte Äste aus der Krone. Aus der dadurch geschaffenen Zapfenbasis treiben nach einiger Zeit neue Triebe aus.

Den Walnussbaum klein halten

Wollen Sie Ihren Walnussbaum klein halten, so sollten Sie das Wachstum des Baumes von Anfang an mit Erziehungsschnitten kontrollieren. Schneiden Sie jedoch nicht nur die Leitspitze ab, sondern die gesamte Krone ringsherum. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Baum massiv in der Breite wuchert.

Ein Fruchtholzschnitt ist zwecklos

Die Ernte vieler Obstbäume profitiert von einem regelmäßigen Rückschnitt. Dies ist beim Walnussbaum jedoch nicht der Fall. Der Walnussbaum bildet nach regelmäßigen Rückschnitten nicht mehr Blüten und Früchte aus. Die besten Bedingungen für eine ausgeprägte Blütenbildung und eine gute Ernte liegen beim Walnussbaum nicht in einem regelmäßigen Rückschnitt, sondern vielmehr an den richtigen Standortbedingungen und einer entsprechenden Witterung.

Einen Walnussbaum-Bonsai schneiden

Um einen Walnussbaum als Bonsai zu kultivieren und zu schneiden, ist etwas Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt. Doch nach einigen Jahren regelmäßigem Rückschnittes kann sich auch ein Walnussbaum in eine kompaktere und kleinere Bonsai-Form schneiden lassen. Zur Erhaltung der gewünschten Form ist ein regelmäßiger kleiner Rückschnitt unumgänglich.

Die häufigsten Schnittfehler im Überblick

Beim Zurückschneiden des Walnussbaumes können auch diverse Fehler gemacht werden, welche teilweise zu schwerwiegenden Folgen führen können. Die meisten können jedoch durch die richtige Schnitttechnik verhindert werden. Richten Sie sich deshalb unbedingt an die genannten Anleitungen. Die häufigsten Fehler beim Schneiden des Walnussbaumes sind diese:

  • Es wurde kein Erziehungsschnitt durchgeführt, der Walnussbaum wächst somit unkontrolliert und unförmig in die Höhe und Breite. Erziehen Sie die Baumkrone zu einem optisch ansprechenden Wachstum mit einem starken Mitteltrieb und etwa drei Leitästen.
  • Sie haben Ihren Walnussbaum im Sommer oder im Winter geschnitten und er reagiert mit einem starken Saftfluss. Schneiden Sie Ihren Walnussbaum stattdessen besser im frühen Herbst. Zu dieser Zeit fließt weniger Saft.
  • Haben Sie die dickeren Triebe des Walnussbaumes nicht auf Zapfen geschnitten, kann sich die Wundheilung verzögern und gar zu Holzfäulnis führen. Schneiden Sie Triebe, die dicker sind als fünf Zentimeter, immer auf Zapfen.