Der Walnussbaum benötigt grundsätzlich zwar keinen regelmäßigen Rückschnitt, dieser kann jedoch in einigen Fällen durchaus angebracht sein. Entscheidend ist hierbei vor allem der richtige Zeitpunkt für den Schnitt, um Folgeschäden am Baum zu vermeiden.
Der frühe Herbst als geeigneter Zeitpunkt
Als bester Zeitpunkt zum Schneiden des Walnussbaumes etabliert sich der späte Sommer bzw. der frühe Herbst, insbesondere die Zeit zwischen Ende August bis Mitte September.
Die Vorteile des Schnittes zu diesem Zeitpunkt sind insbesondere:
- der niedrige Saftdruck des Walnussbaumes,
- das ausreichende Zeitfenster für die Wundheilung vor Beginn des ersten Frostes,
- sowie die Konformität zum Bundesnaturschutzgesetz.
Der Blutfluss des Walnussbaumes
Der Walnussbaum ist sehr schnittempfindlich und reagiert mit einem starken Blutfluss auf Schnittwunden. Diese Blutung dient in erster Linie der Säuberung und Reinhaltung der Wunden und stellt ein ganz natürliches Phänomen dar.
Zu bestimmten Jahreszeiten verfügt der Blutfluss jedoch über einen derart hohen Druck, dass der Walnussbaum schier unendlich zu bluten scheint. Doch auch dies ist natürlich und normal und sollte der Regulierung des Walnussbaumes selbst überlassen werden. Ein Unterdrücken oder gar Stoppen des Blutflusses ist nicht nur nicht nötig, sondern auch nicht möglich. Selbst wenn der Blutfluss über mehrere Wochen hinweg andauern sollte, wird er irgendwann auch wieder von selbst aufhören.
Der starke Blutfluss findet jedoch vermehrt in den Sommermonaten statt. Im frühen Herbst begibt sich der Walnussbaum bereits in die Winterruhe, was sich auch auf einen verminderten Saftdruck auswirkt. Ein Schnitt im späten Sommer bzw. frühen Herbst geht daher auch mit einem etwas niedrigeren Blutfluss einher.
Ausreichend Zeit für die Wundheilung
Zudem verbleibt dem Walnussbaum bei einem Schnitt noch vor Eintritt des ersten Frostes ausreichend Zeit für die Wundheilung. Eintretende Fröste könnten diese nicht nur behindern, sondern auch zu einem Eintritt von Krankheitserregern oder Pilzen führen. Werden die Wunden geschlossen, noch bevor der erste Frost eintritt, ist diese Gefahr vermindert.
Schneiden Sie Ihren Walnussbaum deshalb im frühen Herbst, noch bevor erste Anzeichen von Frost und Kälte bestehen und schützen Sie somit nicht nur die Heilung des Baumes, sondern vermeiden Sie auch weitergehende Verletzungen oder Krankheiten.
Die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes
Achten Sie zudem insbesondere auf die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes zum Schneiden von Gehölze. Im Zeitraum vom 01. März bis 30. September sind jegliche größere Schnittmaßnahmen an Hecken und Bäumen untersagt. Diese Regelung dient dem Schutz brütender und nistender Vögel und andere Wildtiere, welche sich in Hecken und Bäumen befinden. Zwar können leichte Schnittmaßnahmen grundsätzlich jederzeit durchgeführt werden. Achten Sie jedoch auch hier darauf, Vögel und andere Tier nicht zu stören oder zu verscheuchen.
Schnitte zu anderen Zeitpunkten vermeiden
Vermeiden Sie aufgrund der dargestellten Gründe einen Schnitt im Frühjahr oder Sommer. Dieser würde dem Walnussbaum in den meisten Fällen grundsätzlich mehr schaden, als er ihm helfen würde.
