Dass das Gänseblümchen den Winter in Mitteleuropa schadlos überstehen kann wirkt auf den ersten Blick wie eine Binsenweisheit. Schließlich tauchen die Blüten verlässlich im kommenden Jahr wieder im Rasen auf, ohne, dass es hierfür eines besonderen Winterschutzes bedarf. Tatsächlich aber gilt dies nur für eine einzige Art der Bellis.
Keine einheimische Pflanze
Aufgrund ihrer weiten Verbreitung macht das Gänseblümchen den Eindruck einer in Deutschland seit jeher heimischen Pflanze. Tatsächlich aber stammt die Bellis ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Dort gibt es zwölf Arten dieser Pflanze. Lediglich die Bellis perennis schaffte es, sich nach Norden bis jenseits der Alpen auszubreiten. Stark vermehrt hat sie sich in Mitteleuropa erst im Laufe des 16. Jahrhunderts als Gärten und Parks mit Rasenflächen vermehrt in Mode kamen.
Eine zweijährige Pflanze
Auch wenn mit der Bellis perennis nur eine Art Frost verträgt, kann diese dafür umso besser mit niedrigen Temperaturen umgehen. Sie verträgt Werte von bis zu minus 34 Grad Celsius und überlebt damit auch strenge Winter. Dies liegt nicht zuletzt am Lebenszyklus dieser Pflanze, die sich den Bedingungen in Mitteleuropa ideal angepasst hat:
- Im Jahr der Aussaat bildet die Bellis perennis eine bodenständige Blattrosette aus.
- Aus dieser Blattrosette wachsen im folgenden Frühjahr Blütenstiele ohne Blätter.
- Sobald erneut der Frost eintritt, stirbt die Pflanze ab.
Dieses Absterben ist insoweit kein Problem, als die Bellis vorher eine Vielzahl von Samen ausgestreut hat, aus denen wiederum eine Vielzahl neuer Gänseblümchen im Wege natürlicher Vermehrung entsteht.
Hybride brauchen Winterschutz
Im Handel ist die Bellis perennis nicht nur in Weiß, sondern auch in anderen Farben erhältlich. Diese Züchtungen sind meist nur noch bedingt winterhart. Entsprechend sollten Sie vor dem Frost mit einer Schutzschicht versehen werden. Hierzu eignen sich vor allem Laub und Reiser. Sie können aber auch Gartenvlies verwenden.