Ein Birnbaum ist vor Krankheiten nicht sicher. Lesen Sie hier, wie Sie die Krankheitsbilder sicher unterscheiden und die Ursachen beseitigen können.
Der Birnengitterrost
Wenn Sie an Ihrem Birnbaum auf der Blattoberseite leuchtend gelb/rote Flecken entdecken, so sind das typische Bilder für einen Befall mit dem Birnengitterrost. Drehen Sie das Blatt einmal um, dann werden Sie auf der Unterseite eine gelb/braune Schwellung sehen. Diese hat eine gitterartige Oberfläche, welche dem Pilz den Namen gab. Im späteren Stadium der Erkrankung färben sich die Blätter braun und fallen ab.
Dieser Pilz lebt auf zwei Pflanzen. Den Winter bis zum Frühjahr verbringt er auf Wacholdersträuchern. Im Frühling erkennt man den Pilzbefall dort an orangefarbenen gallertartigen Wucherungen. Tritt nun feuchtes Frühlingswetter ein, so verbreiten sich die Sporen wie eine Rauchwolke im Garten. Auf dem Birnbaum angekommen, befällt er die Blätter und diese sterben ab.
Eine Bekämpfung ist sehr schwierig. Wichtig ist es, befallene Wacholderbüsche zu entfernen oder befallene Äste von diesen abzuschneiden. Besonders bei kleinen und jungen Birnbäumen lohnt sich eine Spritzung mit Algenprodukten oder Schachtelhalmbrühe.
Hier ein Rezept
- 1 kg frischen Ackerschachtelhalm mit 10 Liter Wasser ansetzen und 24 Stunden ziehen lassen.
- Am nächsten Tag eine halbe Stunde köcheln und abseihen.
- Zum Spritzen mit der fünffachen Menge Wasser verdünnt ausbringen.
Der Obstbaumkrebs
Durch Schnittwunden, Frostrisse oder Hagelschlag kann die Rinde eines Birnbaum Verletzungen bekommen. Hier können Pilzsporen eindringen und eine Krebserkrankung hervorrufen. Besonders bei feuchter Witterung besteht das ganze Jahr über Infektionsgefahr. Sind die Sporen eingedrungen, so reagiert der Baum mit krebsartigen Wucherungen. So versucht der Birnbaum den Pilz einzudämmen. Stirbt die Rinde ab, so wachsen auf ihr im Sommer weiße Sporenpolster. Im Herbst und Winter entstehen rundlich, rote Pilzfrüchte in denen die Sporen für die Ausbreitung bereit sind.
Schutzmaßnahmen
Einen gesunden Baum befällt der Krebs eher selten. Achten Sie daher bei der Standortwahl auf die Bedürfnisse des Baumes. Durchlässiger Boden und viel Sonne sind eine Garantie für einen gesunden Baum. Zusätzlich sollten Sie auf eine gleichmäßige Nährstoffzufuhr achten. Ein zu viel besonders an Stickstoff führt bei Pflanzen zu Krankheitsanfälligkeit.
Eine gute Rindenpflege mit einem Schutzanstrich im Winter kann Risse in der Rinde vermindern. Besonders beim Schnitt sollten Sie Verletzungen der Rinde vermeiden. Schnittwunden schließen Sie am besten mit Baumwachs.
Bekämpfung
- Entfernen Sie zeitnah kranke Pflanzenteile und vernichten Sie diese.
- Schneiden Sie befallene Rinde bis ins gesunde Holz aus.
- Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe im Winter können den Pilzbefall minimieren.
- Ein Stammanstrich mit einer Lehrmischung schützt den Stamm vor Pilzen.
Ein Rezept für einen Stammanstrich
- Lehm- oder Tonbrocken zerkleinern und mit Wasser mischen bis eine sämige etwas dickflüssige Masse entsteht.
- Mit Schachtelhalmbrühe mischen.
- Für die Brühe 1-1,5 kg frisches oder150-200 g getrocknetes Kraut mit 10 Liter Wasser 30 Minuten köcheln und 1:5 verdünnen.
- Diesen Stammanstrich auf den Stamm und auch auf dicke Äste aufbringen.