Die exotische Kiwi stammt aus subtropischen Breitengraden und präsentiert nach ihrer Blüte das bekannte, frisch-fruchtige Grünobst. Der sommergrüne, rankende Strauch liebt die Wärme, kann aber auch in Deutschland kultiviert werden. Wie das gelingt, klärt das folgende FAQ zum Kiwi-Anbau.
Kiwis in Deutschland anpflanzen: Wie geht das?
Viele Kiwi-Sorten, darunter die bekannte „Hayward“, wachsen im Süden von Europa. Auch in Deutschland kann das exotische Obst, vor allem in milden Weinanbauregionen mit frostfreien Wintern, gezüchtet werden. Zudem existieren einige frostharte Sorten, wie beispielsweise die Bayern-Kiwi oder „Weiki“, welche auch in anderen Gebieten der Bundesrepublik kultiviert werden können.
Wenn einige Pflanz- und Pflegehinweise beachtet werden, kann der Kletterstrauch sich also auch in heimischen Gärten wohlfühlen, schnell wachsen und eine ertragreiche Ernte zeigen.
Wie sieht der beste Kiwi-Standort aus?
Die Kiwipflanze bevorzugt einen warmen und sonnigen Standort, welcher vorzugsweise ohne Schatten bzw. mit nur leichtem Schatteneinfall beschaffen sein sollte. Zudem muss dieser Pflanzort windgeschützt sein, damit die wuchsfreudige Rankpflanze in ihrem hohen Wachstum nicht zu Schaden kommt.
Merke: Eine Kiwi im eigenen Garten können Sie am besten an einer Süd- oder Südwestmauer bzw. Hauswand kultivieren.
Wie ist der beste Boden beschaffen?
Damit die Kiwisträucher gut wachsen können, bevorzugen sie einen humosen und nährstoffreichen Boden. Dieser sollte zudem leicht sauer sein und einen ph-Wert im optimalen Bereich von 4,5 – 5 aufweisen. Haben Sie im Garten einen alkalischen Erdboden, sollten Sie diesen beim Pflanzen der Kiwi mit Rhododendronerde oder Torf anreichern.
Zusätzlich können Sie mit einer kleinen Mulchschicht rund um die gepflanzte Kiwi verhindern, dass der Erdboden zu schnell austrocknet: Der chinesische Strahlengriffel (ein botanischer Beiname der Kiwi) ist feuchtigkeitsliebend und braucht einen fortwährend leicht-feuchten Boden. Die Mulchschicht sorgt außerdem dafür, dass der ph-Wert des Substrats sauer bleibt.
Wann ist die beste Pflanzzeit?
Erwerben Sie eine Kiwi im Pflanzen-Handel, können Sie diese in einem Zeitraum von Frühjahr bis Spätherbst in die Erde setzen. Allerdings haben diejenigen Sträucher, die im Frühsommer gepflanzt werden, die besten Chancen, die Wintermonate ohne Einbußen zu überstehen.
Pflanzen Sie die exotische Frucht im Herbst aus, sollten die Jungsträucher vor dem Wintereinbruch mit einem guten Kälteschutz versorgt werden bzw. Ihre Kiwis im Kübel in deren erstem Pflanzjahr in einem frostfreien und dunklen Winterquartier überwintern.
Was ist beim Einpflanzen von Kiwis zu beachten?
Allgemein gilt der Grundsatz: Möchten Sie Kiwis anbauen, welche aus Samen (Kiwikernen) gezogen wurden, kann es bis zu zehn Jahren dauern, bis diese Pflanzen das erste Mal blühen. Schneller stehen gekaufte Jungpflanzen in ihrer Blüte: Sie tragen bereits nach zwei bis vier Jahren Blüten und somit auch schneller Früchte.
Außerdem sollten Sie hinsichtlich der gewünschten Ernte von Kiwifrüchten darauf achten, dass sie mindestens eine weibliche Kiwipflanze zu einem männlichen Exemplar in den Garten pflanzen.
Pflanzabstand
In der Regel ist die Kiwi zweihäusig, d.h. sie trägt entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten. Daher werden für die meisten Sorten beide Blütenarten benötigt, damit der Befruchtungsvorgang erfolgreich ablaufen kann. Die femininen Kiwis sollten dabei nicht zu weit von der maskulinen (welche bis zu 7 weibliche Exemplare befruchten kann) entfernt angebaut werden.
Merke: Idealerweise beträgt der Abstand zwischen jeder Pflanze zwischen einem und vier Metern.
Rankhilfe
Da Kiwipflanzen mitunter bis zu zehn Meter hoch wachsen können und in nur einem Jahr mehrere Meter Wachstum aufzeigen, sollten Sie die Sträucher mit einer Rankhilfe unterstützen. Die sollte – gerade wenn Ihre Kiwis Früchte tragen – stabil und robust beschaffen sein. Als Rankhilfe eignen sich unter anderem Spaliere, Pergolas, spezielle Ranksysteme mit Drahtseilen oder auch selbstgefertigte Holzpfähle mit gespannten Drähten.
Selbstbefruchtende Sorten
Sie können Kiwis auch aus selbstbefruchtenden Sorten ziehen: Diese Arten tragen gleichzeitig einen weiblichen und männlichen Blütenstand auf einem Gewächs und benötigen daher keine Befruchtersorte. Allerdings liefern auch die selbstbefruchtenden Sorten deutlich bessere Erträge, wenn mehrere Kiwis nebeneinander gepflanzt werden.
Wann blüht der Kiwibaum?
Die ersten Blüten zeigen die meisten Kiwisorten ab ihrem dritten Standjahr; in manchen Fällen erfolgt die Blütephase allerdings auch erst später. Die weißen bis leicht gelblichen Blüten tauchen meist im Frühsommer zwischen Mai und Juni auf. Ist bis dahin noch nicht bekannt gewesen, ob Sie eine männliche oder weibliche Kiwi gepflanzt haben, können Sie dies nun spätestens jetzt erkennen:
Männliche Kiwi-Blüten besitzen in der Mitte ihrer gelben Staubblätter keine weißen Griffel – Diesen können nur weibliche Exemplare aufweisen, denn aus diesen wachsen später die Kiwifrüchte heran.
Wann ist die Erntezeit der Kiwifrüchte?
Die braun-gelben und eiförmigen Früchte der Kiwipflanze reifen im späten Herbst heran und werden dann – bei uns in der gemäßigten Klimazone – zwischen Oktober und November noch unreif geerntet. Erst während der Lagerung reifen die Kiwifrüchte nach und entfalten ihren vollen Geschmack. Sie können bei eigens kultivierten Kiwipflanzen zirka ab dem vierten Standjahr der Pflanze mit ersten Erträgen rechnen.