Wer Blumenrohr im Garten hat, trägt sich oft mit dem Gedanken der Vermehrung dieser Pflanze. Neben der Teilung von Rhizomen eignet sich hierfür auch die Gewinnung von Pflanzen. Im späten Frühjahr ausgesät, sind die Chancen jedoch eher zweifelhaft, ob es tatsächlich zur Keimung kommt. Höher werden diese durch Vorziehen der Pflanzen im Haus.
Die Gewinnung der Samen
Um im Winter Samen des Blumenrohrs zu haben, muss dieser entweder gekauft oder der Pflanze im Herbst entnommen werden. Dabei ist wichtig, dass Sie warten, bis die Früchte voll ausgereift sind. Jeder Samenkapsel können Sie dann in der Regel zwei schwarze Samenkörner entnehmen. Diese müssen Sie nicht notwendigerweise im nächsten Frühjahr verwenden. Dank der dicken Schale sind die Samen über viele Jahre haltbar und bleiben dauerhaft keimfähig.
Warum vorziehen?
Die schlechte Prognose für eine Keimung im Garten hat mehrere Gründe:
- Die dicke Schale verhindert in der Regel ein schnelles Keimen
- Die Keimung kann sich daher im Freien über Monate hinziehen
- Im mitteleuropäischen Frühjahr und Frühsommer bekommt der Samen zu wenig Wärme und Feuchtigkeit
Die richtige Vorgehensweise
Die Samenkörner aus dem Vorjahr sollen Sie zunächst mit einer Feile, einer Nagelfeile oder auch mit Schleifpapier anschleifen bis das weiße Innere zu sehen ist. Anderenfalls dauert es deutlich länger, bis der Samen zu keimen beginnt. Wichtig ist dabei, dass Sie das Innere der Samen nicht beschädigen. Anschießend lassen Sie die Samen im warmem Wasser zwei Tage lang quellen. Im nächsten Schritt werden diese dann in mit Substrat gefüllte Töpfe gegeben. Graben Sie die Samen hierzu etwa zwei Zentimeter tief ein. Anschließend platzieren Sie die Töpfe an einem hellen und möglichst warmen Platz auf einer Fensterbank mit südlicher Ausrichtung oder in der Nähe eines Heizkörpers. Ab Mitte Mai können die Pflanzen dann nach den Eisheiligen ins Freie.
