Der Essigbaum, bot. Rhus typhina, ist ein Zierstrauch, der von selbst eine schöne Krone bildet, wenn er mit seinem Standort zufrieden ist. Daher ist das Schneiden der Pflanze eher die Ausnahme als die Regel.
Warum schneiden?
Im Gegensatz zu vielen anderen Sträuchern braucht der Essigbaum, auch Hirschkolbensumach genannt, keinen Rück- oder Formschnitt. Im Gegenteil, wird er zurückgeschnitten, treibt er unkontrolliert aus. Da er dabei oft bis zu drei neue Triebe an jeder Schnittstelle bildet, verliert er durch das Schneiden seine natürliche Form.
Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Gründe, die den Griff zu Astschere erforderlich machen. Diese sind:
- Auslichten
- Verkahlung
- Platzmangel
Auslichten
Das Auslichten dient dazu, dass wieder mehr Licht in das Innere des Essigbaums eindringen kann. Um dies zu gewährleisten, schneiden Sie Äste und Zweige ab, die
- nach innen wachsen,
- vetrocknet oder verkümmert sind oder
- sich kreuzen.
Ideal ist es, wenn der Abstand zwischen den einzelnen Ästen nach dem Auslichten ungefähr 20 Zentimeter beträgt.
Verkahlung
Verkahlen bedeutet, dass im unteren und inneren Teil des Essigbaums überwiegend Äste und Zweige zu sehen sind, die keine Blätter tragen. In diesem Fall steckt der Strauch den Großteil seiner Energie in die oberen Triebe. Um diesem Wachstum entgegen zu wirken, schneiden Sie
- lange Triebe sowie
- vertrocknete, abgestorbene und verkümmerte Äste
ab.
Platzmangel
Ist der Essigbaum zu groß geworden, sei es in der Breite oder in der Höhe, können Sie ihn natürlich zurückschneiden.
Im Kübel
Wird der Essigbaum im Kübel gezogen, können Sie ihn nach Belieben schneiden, da die Triebe sehr schnell wieder nachwachsen.
Wann schneiden?
Ideale Jahreszeiten zum Schneiden von Rhus typhina sind das Frühjahr (vor dem Blattaustrieb) und der Herbst (gegen Ende des Blattfalls, aber vor dem ersten Frost).
Wie schneiden?
Setzen Sie die Schere drei bis fünf Millimeter über einem Auge an. Kann kein glatter Schnitt durchgeführt werden, sollten Sie die Astschere knapp unterhalb der gewünschten Schnittstelle erneut ansetzen. Denn Quetschungen sind perfekte Einfallstore für Krankheiten und Schädlinge.
Damit der Essigbaum an den Schnittstellen nicht unkontrolliert austreibt, sollten Sie diese unbedingt mit Baumwachs versiegeln.
Maßnahmen zum eigenen Schutz
Da Rhus typhina es beim Kontakt mit dem Pflanzensaft zu Hautreizungen und in den Augen zu Bindehautentzündungen kommen kann, sollten Sie beim Schneiden Handschuhe und einen Augenschutz tragen.