Wer die Geigenfeige einfach vor sich wachsen lässt, bekommt oftmals einen langen, schmalen Riesen. In manchen Ecken des Zimmers mag das noch gut passen. Doch wenn mit der Zeit viele Blätter ersatzlos verschwinden, ist eine Formkorrektur kaum noch möglich. Da ist es besser, die Geigenfeige rechtzeitig zu verzweigen.
Geigenfeige im zeitigen Frühjahr verzweigen
Das zeitige Frühjahr eignet sich für diese Maßnahme am besten. Die anstehende Hauptvegetationszeit drängt die Pflanze geradezu, neu auszutreiben. So wird die gezielt angestoßene Verzweigung zügig in frisches Grün umgesetzt. Das bewirkt, dass die mit dem Messer verursachte „Verstümmelung“ der Pflanze rasch verschwindet, ebenso schnell nimmt die gewünschte buschige Form Kontur an.
Welche Geigenfeigen können verzweigt werden?
Das Verzweigen funktioniert bei jungen Pflanzen gut, deren Spitzen noch weich und unverholzt sind. Wenn Sie also eine junge Pflanze kaufen oder selbst vermehren, machen Sie sich alsbald an die Arbeit. Wird ein schon voll verholzter Trieb abgeschnitten, ist mit einem Neuaustrieb selten zu rechnen. Alte, hohe Pflanzen, die im unteren Teil Blätter verlieren, bekommen ein buschigeres Aussehen, wenn zu ihren Füßen ein paar neue Ableger gepflanzt werden. Dafür ist nicht einmal ein viel größerer Topf vonnöten.
So wird die Geigenfeige entspitzt
Widmen Sie dem Schneidwerkzeug Aufmerksamkeit, bevor es ans Schneiden geht. Benutzen Sie ein scharfes und desinfiziertes Messer, denn die Schnittstellen müssen sauber und glatt sein. Durch verunreinigte oder eingerissene Schnittstellen können diverse krankmachende Keime leicht in die Pflanze eindringen.
- die Triebspitze abschneiden
- bei mehreren Trieben alle Triebspitzen kappen
- oder ggf. eine geeignete Auswahl treffen
Wohin mit abgeschnittenen Triebspitzen?
Schneiden Sie die Triebspitzen auf etwa 15 cm Länge, dann halten Sie wunderbare Kopfstecklinge in den Händen. Tauchen Sie die Schnittenden kurz in warmes Wasser, damit der Milchfluss aufhört. Ist die Schnittstelle danach eingetrocknet, pflanzen Sie sie in Anzuchterde an. Der Topf muss dann hell und mindestens 25 °C warm stehen. Halten Sie die Erde feucht bzw. stülpen Sie eine durchsichtige Tüte über den Steckling.
Brauchen Sie keine neuen Geigenfeigen und können die Triebspitzen nicht weiterreichen, sollten Sie sie sofort entsorgen, denn der Milchsaft ist leicht giftig. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, bei allen Arbeiten mit der Geigenfeige Handschuhe zu tragen.
