Die Früchte sind ein eindeutiges Merkmal, möchten Sie Sträucher zweifelsfrei bestimmen. Wir stellen Ihnen die sieben beliebtesten heimischen Sträucher mit schwarzen Beeren vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.
1. Dünenrose, Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia)
Diese Wildrose ist auf vielen Nordseeinseln zu finden, wo sie kriechend zwischen den Dünen gedeiht. Sie ist mit spitzen Dornen und rauen Stacheln bewehrt. Da sie sich über Ausläufer fortpflanzt, kann sie im Laufe der Zeit große Flächen bewachsen. Die Dünenrose bildet ab Mai rein weiße Schalenblüten mit leuchtend gelbem Zentrum, welche die gesamten Zweige bedecken. Ab September entwickeln sich daraus kugelige Hagebutten, die fast schwarz gefärbt sind und sich stark von der gelbbraunen Herbstfärbung des Laubes abheben.
2. Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
Wild gedeiht dieser einheimische, dicht verzweig wachsende Strauch bevorzugt in warmen Eichen- und Kiefernmischwäldern sowie an sonnigen Waldrändern. Charakteristisch sind die robusten Blätter mit runzeliger, stumpfgrüner Oberseite. Ab Mai schmückt sich das Gehölz mit weißlichen Trugdolden, die einen Durchmesser von zehn Zentimeter haben können. Aus ihnen bilden sich zunächst rote, später schwarze Beeren. Häufig trocknen diese ein und verbleiben bis weit in den Winter hinein am Busch. Der Wollige Schneeball ist in allen Pflanzenteilen giftig.
3. Tollkirsche (Atropa belladonna)
In Deutschland ist die hochgiftige Tollkirsche vornehmlich in den südlichen Bundesländern heimisch. Trotzdem sie eine Höhe von 150 Zentimeter erreichen kann und kräftige Triebe ausbildet, handelt es sich nicht um einen Strauch im eigentlichen Sinn, sondern um eine Staude. Das junge Laub der Tollkirsche ist ebenso behaart wie der grüne Kelch der Blütenkrone. Die meist einzeln stehenden, violetten Glockenblüten sind zierlich nach unten gebogen. Aus ihnen entwickeln sich ab August bis in den Oktober hinein die circa einen Zentimeter großen, tiefschwarzen Beerenfrüchte.
4. Brombeere (Rubus fruticosus)
Es gibt etwa 2.000 wild gedeihende Brombeerarten, die häufig nur in bestimmten Gebieten heimisch sind. Die Sträucher bilden mit Stacheln überzogene Rankentriebe, die aufrecht stehen oder eher kriechend wachsen können. In milden Wintern verbleiben die Blätter mit dem charakteristisch gesägten Rand an den Pflanzen. Von Juni bis August zeigen sich die weißen, rispigen Blütenstände. Hieraus reifen die schmackhaften, fast schwarzen Beeren heran. Sie haben ihr volles Aroma ausgebildet, wenn sie sich leicht vom Zweig lösen.
5. Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)
Die dunklen Beeren des Wacholders sind eine beliebte Würze und gelten als wirkungsvolles Heilmittel. Das Nadelgehölz wächst je nach Standort kriechend oder als kleiner Strauch. Es lässt sich an den zu je drei zu einem Quirl zusammengefassten Nadeln zweifelsfrei identifizieren. Wacholder blüht von April bis Juni und bildet im Anschluss kugelige, 7 bis 10 Millimeter große Beerenzapfen. Diese sind zunächst grünlich, später schwarzblau gefärbt. Sie reifen erst im zweiten Jahr vollständig aus.
6. Gemeiner Efeu (Hedera helix)
Efeu gedeiht als ausdauernd immergrüne Pflanze und kann durch Haftwurzeln Bäume, Zäune und Mauern erklimmen. Wild wächst er vorwiegend in Auenwäldern, Ruinen und Steinbrüchen. Die Blätter der nichtblühenden Triebe sind drei- bis fünflappig, jene der blühenden Zweige eher oval. Efeu bildet erst im Alter Blütendolden, die wegen der späten Blütezeit im Herbst sowie ihres Nektarreichtums sehr wertvoll für Bienen sind. Aus ihnen entwickeln sich dunkelviolette bis schwarze Beeren. Hinweis: Die Früchte des Efeus sind stark giftig.
7. Schwarzer Holunder, Holler (Sambucus nigra)
Sowohl die blühenden Dolden als auch die schwarzvioletten Beeren des Holunders gelten als Delikatesse, wobei letztere wegen des Gehalts an schwach-giftigem Sambunigrin vor dem Verzehr zwingend erhitzt werden müssen. Der Holler zählt zu den in Mitteleuropa häufigsten Straucharten und wird bis zu elf Meter hoch. Das Laub des sommergrünen Holunders ist unpaarig gefiedert und mattgrün gefärbt. Von Mai bis Juni bildet er weiße Schirmrispenblüten, die angenehm duften.
Geheimtipp: Schlehdorn, Schlehe (Prunus Espinosa)
An Weg- und Waldrändern sowie als Heckenpflanze ist der Schlehdorn weit verbreitet. Die Blütezeit des Strauches reicht von März bis in den April hinein. Er schmückt sich zu dieser Zeit mit an Kurztrieben über den ganzen Busch verteilten, reinweißen Blüten. Die schwärzlich-blauen Steinfrüchte werden bis zu 1,5 Zentimeter groß. Sie enthalten viele Gerb- und Bitterstoffe und entfalten ihr feines Aroma erst vollständig, wenn sie einmal durchgefroren sind.
Häufig gestellte Fragen
Welches sind die beliebtesten heimischen Sträucher mit schwarzen Beeren?
Zu den beliebtesten heimischen Sträuchern mit schwarzen Beeren zählen unter anderem Brombeere, Wacholder und Efeu. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.
Sind die schwarzen Beeren einheimischer Sträucher stets essbar?
Einige Beeren können roh oder gekocht verzehrt werden. Es gibt jedoch auch hochgiftige schwarze Beerenfrüchte. Essen Sie deshalb nur Früchte von wild wachsenden Sträuchern, die Sie zweifelsfrei identifizieren können.